Katholische Kirche bricht Aufarbeitung ab: Stellungnahme des Vorstands der Kinderschutz-Zentren
Geschrieben am 10-01-2013 |   
 
 Köln (ots) - Die von der katholischen Kirche lange vorbereitete  
und dann ins Feld geführte Aufarbeitung von körperlichen und  
sexuellen Übergriffen an Kindern in ihren Einrichtungen im Rahmen  
einer wissenschaftlichen Prüfung mit Ableitung von Maßnahmen und  
Veränderungsvorschlägen wurde jetzt abgebrochen - und ist damit  
zunächst gescheitert. Ob die Missstände in der kirchlichen Historie  
sich größer als von allen angenommen herausgestellt haben oder welche 
Konflikte sonst hinter dem Ausstieg stehen - dass die katholische  
Kirche jetzt einen Rückzieher macht, ist vor allem für die  
Betroffenen ein herber Schlag. Bemerkenswert ist, dass die Deutsche  
Bischofskonferenz knapp drei Jahre nach dem Bekanntwerden der  
Misshandlungs- und Missbrauchsfälle ihre Versprechen nach Aufklärung  
und Transparenz für erledigt erklärt. Wieder einmal sind es die  
Opfer, die sich fragen müssen, ob sie Gehör finden, ernst genommen  
werden und Bedeutung haben. Derzeit erleben sie eher, dass ihre  
Biografie, ihr Leid und ihre Rechte missachtet werden. Viele sind mit 
bewundernswertem Mut mit ihrer Geschichte nach vorn getreten, haben  
sich gezeigt. Nun stehen sie wieder allein mit ihrer Vergangenheit  
da, ihr Mut und ihre Hoffnung werden nicht belohnt. Die  
Verantwortlichen werden nicht zur Rechenschaft gezogen.  
 
   Das Ende des Klärungsprozesses in der katholischen Kirche stellt  
aber auch die Arbeit des Runden Tisches gegen sexuelle Gewalt in  
Frage. Mehr als drei Jahre hat sich die fachliche und politische  
Debatte im Kinderschutz in Deutschland nur mit dem Thema der  
sexuellen Gewalt beschäftigt. Unzählige Arbeitskreise und  
Arbeitspapiere wurden verfasst, hunderte von Experten und Fachleute  
aus der Praxis waren und sind damit beschäftigt, Regularien,  
Standards und Richtlinien zu erarbeiten, die einen besseren Schutz  
vor sexueller Gewalt gewährleisten sollen. Dabei waren sich alle  
Experten darin einig, dass ein Schutz vor sexueller Gewalt nur  
möglich ist, wenn die Arbeit mit Kindern von Transparenz, Offenheit   
und Unabhängigkeit geprägt ist. Dies wird durch die Entscheidung der  
Bischofskonferenz nun wieder grundlegend in Frage gestellt. 
 
   Grundsätzlich muss sich auch die Politik die Frage stellen, wie  
sie mit diesem Affront umgeht. Die Verbände, Initiativen und  
Expert(inn)en, die so lange intensiv an einer Neuausrichtung der  
Arbeit im Bereich der sexuellen Gewalt gearbeitet haben, erwarten mit 
Recht konkrete Antworten auf die Frage, wie die großen Beschlüsse  
umgesetzt werden. Wie werden die Einrichtungen der Jugend- und  
Frauenhilfe unterstützt bei der Implementierung der neuen  
Richtlinien, wie soll die Fort- und Weiterbildung  der Fachleute  
finanziert werden, wie und wann wird das Thema Kinderschutz und  
sexuelle Gewalt in den Ausbildungsrichtlinien verpflichtend verankert 
und wie soll ein notwendiges flächendeckendes Netzwerk von Beratungs- 
und Therapieeinrichtungen als Regelangebot eingeführt werden? Am  
Runden Tisch, der kürzlich ja erst terminlich verschoben wurde,  
bietet sich zur Beantwortung solcher Fragen im Februar dieses Jahres  
die Möglichkeit, hierauf Antworten zu geben. Wer hätte gedacht, dass  
er wieder so aktuell werden würde.  
 
   Die jetzige Situation darf nicht das Ende der Diskussion und des  
gesellschaftlichen Wandlungsprozesses für den Schutz von Kindern auch 
in öffentlichen und institutionellen Räumen bedeuten. Deshalb fordern 
Die Kinderschutz-Zentren eine rasche Wiederaufnahme der  
Klärungsverfahren, nicht nur intern im Auftrag der katholischen  
Kirche, sondern auch unter den Augen der Politik und der  
gesellschaftlichen Öffentlichkeit. Dies, ohne dass der Wille zur  
weiteren Aufklärung ein Lippenbekenntnis bleibt, ohne dass Zeit  
verloren wird, und ohne dass leidvolle Erfahrungen wieder in  
Schweigen und Geheimhaltung verschwinden können. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Die Kinderschutz-Zentren 
 
Arthur Kröhnert 
Bundesgeschäftsführer 
Bonner Str. 145 
50968 Köln 
Telefon: 0221-56975 3 
Telefax: 0221-56975 50 
E-Mail: die@kinderschutz-zentren.org 
Internet: www.kinderschutz-zentren.org
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  440540
  
weitere Artikel: 
- "Ich bin hier. Mit dir. Warum reicht das nicht?"
Wenn Lust zur Obsession und Leidenschaft unkontrollierbar wird / 3sat zeigt siebenteilige Filmreihe "Amour fou" Mainz (ots) - Sonntag, 13., bis Freitag, 18. Januar 2013, 3sat 
 
   Erstausstrahlungen 
 
   "Ich bin hier. Mit dir. Jetzt. Warum reicht das nicht?" - Die  
junge Ärztin Charlotte, verheiratet mit dem Architekten Max und  
Mutter eines Sohnes, fühlt sich in ihrer Ehe unbefriedigt. Sie lebt  
sich in heimlichen Sex-Abenteuern mit wenig attraktiven Männern aus,  
die zugleich ihre Patienten sind ... Das ist der Stoff für ein  
kompliziertes Beziehungsschema, wie es in der  
Spielfilmerstausstrahlung "Brownian Movement" mit Sandra Hüller aus  
der mehr...
 
  
- Dramatische Action beim "Star Biathlon 2013" im Ersten / Stefan Mross und Sven Plöger stürzen kurz vorm Ziel übereinander - Ingolf Lück lachender Champion München (ots) - Den 12.000 Zuschauern in der Chiemgau-Arena und  
den Fernsehzuschauern am Donnerstagabend im Ersten stockte der Atem:  
Nur zwei Meter vor dem Ziel stürzte beim "Star Biathlon 2013" der  
lange souverän führende Lokalmatador Stefan Mross ohne  
Fremdeinwirkung. Der wenige Meter hinter ihm laufende ARD-Meteorologe 
Sven Plöger versuchte, die unverhoffte Chance zu nutzen und am  
Starmusiker vorbei ins Ziel zu spurten. Doch er verhakte sich in  
einen Ski von Mross, der gerade wieder aufstehen wollte. Heillos  
miteinander verkeilt, mehr...
 
  
- Viele kaputte Knie beim Ski / Ein Drittel aller Verletzungen beim Abfahrtski treffen die Knie Baierbrunn (ots) - Beim Alpinskifahren sind besonders die Knie  
gefährdet. 33,7 Prozent aller Verletzungen betreffen diese Gelenke,  
berichtet das Patientenmagazin "HausArzt". Die danach am meisten  
gefährdete Körperregionen sind mit 20,2 Prozent Schulter und  
Oberarme. Insgesamt ist es aber viel sicherer geworden auf den  
Pisten: 2010/2011 ereigneten sich 40000 Unfälle, die beste Bilanz  
seit 30 Jahren. 1979/80 waren es doppelt so viele. 
 
   Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. 
 
   Das PatientenMagazin "HausArzt" mehr...
 
  
- Honigsüßer Schlaf / Kindern mit nächtlichem Husten hilft ein Löffel Honig am Abend Baierbrunn (ots) - Kinder, die unter einer Infektion der oberen  
Atemwege leiden, husten in der Nacht weniger, wenn sie eine halbe  
Stunde vor dem Schlafengehen Honig zu sich nehmen, berichtet die  
"Apotheken-Umschau". In einer Studie mit 300 Kindern zwischen ein und 
fünf Jahren mit nächtlichem Husten linderten bereits zehn Gramm Honig 
die Beschwerden der Kinder deutlich. 
 
   Dieser Text ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. 
 
   Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 1/2013 A liegt in den  
meisten Apotheken aus und mehr...
 
  
- Notfallplan für vermisste Demenzkranke / An was man denken muss, wenn ein Patient "ausreißt" Baierbrunn (ots) - Nicht wenige Demenzkranke gehen gern auf  
Wanderschaft - meistens mit Ziel, aber gleichwohl orientierungslos.  
Angehörige sollen dann nicht zögern, sofort die Polizei zu  
benachrichtigen. Diese hilft umgehend, nicht erst nach 24 Stunden,  
berichtet das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber". Vorsorglich  
stellt man sich für solche Situationen eine Telefonliste zusammen mit 
allen Namen und Orten, wo der Angehörige sein könnte, legt für die  
Polizei ein neueres Foto des Kranken bereit und unterrichtet Freunde  
und Bekannte. mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Sonstiges
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |