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Südwest Presse: KOMMENTAR · PFLEGE

Geschrieben am 28-12-2012

Ulm (ots) - Bei der Definition des Pflegebegriffs gekniffen; die
Hilfe für Demenzkranke verbessert; die Versicherungswirtschaft
hofiert - so lässt sich Gesundheitsminister Daniel Bahrs
Pflegereförmchen zusammenfassen. Unverständlich ist, dass es mehr als
anderthalb Jahrzehnte nach Einführung der Pflegeversicherung noch
immer nicht gelingt zu beschreiben, was im ambulanten und stationären
Bereich dienlich ist. Da kann es nicht um das Abarbeiten von
Pflegemodulen gehen, sondern um die Hinwendung zu den Betreuten, ob
beim Waschen, Essen, Trinken oder in der Gestaltung des Alltags.
Teurer muss ein Pflegeheim durch solche Änderungen nicht werden. Im
Gegenteil. Werden Menschen mobilisiert, können sie selbst in hohem
Alter noch viel zu einem sinnstiftenden Alltag beitragen. Aber man
muss den Pflegekräften dafür die Zeit geben, statt sie mit
Vorschriften und unnötigen Dokumentationen zu gängeln. Die
Erkenntnis, dass die Leistungen aus der Pflegeversicherung die
Pflegekosten nicht abdecken, ist ebenfalls so alt wie die
Versicherung selbst. Der Pflege-Bahr - eine zusätzliche private
Absicherung - wird daran für viele Erwerbstätige kaum etwas ändern.
Bei einem jährlichen Beitrag von 120 Euro samt 60 Euro Zuschuss aus
der Staatskasse muss man schon lange Zeit einzahlen, um einen
nennenswerten Betrag im Pflegefall zu erhalten. Die Hoffnung, dass
gerade Geringverdiener sich hier privat absichern, zeugt von
erstaunlicher Naivität. Die Politiker sollten einmal zusammenrechnen,
was sie weniger Begüterten an diversen Zusatzkosten inzwischen
aufbürden. Das überfordert nicht nur viele Alleinerziehende.



Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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