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Neue OZ: Kommentar zu Gesellschaft / Soziales / Armut

Geschrieben am 20-12-2012

Osnabrück (ots) - Stellt euch nicht so an

Armut sei bei einem so reichen Land wie Deutschland relativ. Das
sagte gestern Bundessozialministerin Ursula von der Leyen nach der
Präsentation des Armutsberichts des Paritätischen
Wohlfahrtsverbandes. Der Satz ging unter in den Nachrichten über die
immer größere Anzahl der Deutschen, die von Armut bedroht sind.
Mittlerweile über 15 Prozent, das sagt auch das Bundesamt für
Statistik. Aber dennoch lohnt der Satz der CDU-Politikerin genauere
Betrachtung.

Denn was sagt er aus? Die Ministerin will die Werte in Relation
gesetzt wissen. Womit, sagt sie nicht. Aber die Antwort liegt auf der
Hand. Es gibt Regionen, in denen die Armen viel ärmer dran sind.
Afrika zum Beispiel. Das stimmt. Aber was ist das für ein Vergleich?
Er verhöhnt diejenigen, die vom sozialen Abstieg bedroht oder längst
abgehängt sind von der gesellschaftlichen Entwicklung. Nicht in
Afrika, sondern in Deutschland. Was die Ministerin wohl meinte, aber
nicht sagte: Stellt euch nicht so an, ihr da unten.

Das ist dreist und wird auch nicht dadurch besser, dass auf die
sinkende Arbeitslosigkeit verwiesen wird. Denn wenn die gleichzeitig
wachsende Zahl der von Armut Bedrohten eines zeigt, dann das: Ein Job
garantiert längst nicht mehr soziale Teilhabe. Dass die zuständige
Ministerin für Soziales das nicht erkennt, ist ein Armutszeugnis.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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