(Registrieren)

Ostsee-Zeitung: Kommentar zur europäischen Bankenaufsicht

Geschrieben am 13-12-2012

Rostock (ots) - Dass die Bankenaufsicht ausgerechnet bei der
Europäischen Zentralbank angesiedelt ist, die bereits eine Billion
frisch gedruckte Euro in den angeschlagenen Bankensektor gepumpt hat,
ist fast so, als ob ein Drogenabhängiger eine Entzugsklinik leiten
soll. Denn die Bankenaufsicht ist für die kriselnden Südländer nichts
anderes als ein willkommener Türöffner zu neuen Geldschränken.
Künftig könnten nämlich ihre maroden Banken direkt Finanzspritzen aus
dem Rettungsfonds ESM erhalten. Das Risiko läge bei den Steuerzahlern
aller Euro-Länder - ganz vorn die Deutschen, die für 190 Milliarden
Euro im ESM-Topf haften. Zwar soll die Bankenaufsicht von der (eher
lockeren) EZB-Geldpolitik unabhängig agieren. Doch die von
Finanzminister Schäuble großspurig als "Chinesische Mauer"
beschriebene Barriere dazwischen gleicht einem morschen Lattenzaun.
Im Konfliktfall soll ein "Vermittlungsausschuss" mit einfacher
Mehrheit entscheiden. Nun raten Sie mal, wer dort in Überzahl sitzt?
Richtig: Schuldnerstaaten wie Griechenland, Portugal
&Co. Da
die nationale Haftung für die Finanzinstitute jetzt weitgehend kippt,
könnte sich die europäische Bankenaufsicht sehr schnell als schnöde
Fassade für eine neue Selbstbedienungs-Mentalität der Banken
erweisen. König Pyrrhus lässt grüßen.



Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de

Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

437016

weitere Artikel:
  • neues deutschland: Menschrechtsanwalt Gössner fordert unabhängige Kontrollinstanz gegen Polizeiübergriffe Berlin (ots) - Der Vizepräsident der »Internationalen Liga für Menschenrechte«, Rolf Gössner, hat »unabhängige Kontrollinstanzen mit weitreichenden Befugnissen und ausreichenden Ressourcen« gefordert, die rechtswidriges Polizeihandeln aufklären sollen. Die bisherige Praxis habe sich »als ungenügend« erwiesen, so Gössner in einem Beitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung »neues deutschland« (Freitagausgabe). Das Versagen zeige sich »insbesondere bei den Versuchen, polizeiliches Fehlverhalten, Übergriffe, Brechmitteleinsätze mehr...

  • NRZ: Ein Hoffnungsschimmer - ein Kommentar von SABINE BRENDEL Essen (ots) - Die Bürger können sich aus zwei Gründen darüber freuen, dass sich die EU-Finanzminister auf eine europäische Bankenaufsicht geeinigt haben. Sie dürfte die Bankenbranche stabiler machen. Zudem zeigen die Europäer, dass sie sich in - zumindest für EU-Verhältnisse - kurzer Zeit auf wichtige, große und komplexe Vorhaben einigen können. Viele Bürger wissen noch gut, dass der aktuellen Schuldenkrise in Europa eine Weltfinanzkrise vorausging. Banken hatten sich im großen Stil verspekuliert. Einige wie das US-Institut Lehman mehr...

  • Der Tagesspiegel: SPD vergibt 2. Internationalen Willy-Brandt-Preis an Jens Stoltenberg / Norwegischer Ministerpräsident wird von Steinbrück ausgezeichnet Berlin (ots) - Berlin - Die SPD vergibt den 2. Internationalen Willy-Brandt-Preis nach Informationen des "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe) an Norwegens Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg. Mit dem Preis soll das beispielgebende Eintreten von Stoltenberg für gesellschaftlichen Zusammenhalt und mehr Demokratie als Antwort auf die rechtsterroristischen Anschläge in Oslo und auf der Insel Utøya im Juli 2011 gewürdigt werden. Den Preis an Stoltenberg soll der Kanzlerkandidat der SPD, Peer Steinbrück, am 24. Januar 2013 vergeben. mehr...

  • neues deutschland: Zwei von drei Rentnerinnen erhalten Bezüge unterhalb des Sozialhilfeniveaus Berlin (ots) - Frauen in Deutschland sind in besonderer Weise von Altersarmut betroffen. Zwei von drei Frauen beziehen eine Altersrente unterhalb der Grundsicherung, wie die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland" in ihrer Freitagausgabe berichtet. Der Rentenabstand von Frauen zu Männern betrage 42,3 Prozent, so das Blatt unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Große Anfrage der Linken im Bundestag. Rentnerinnen verfügen den Angaben zufolge über ein Bruttoalterseinkommen von 1026 Euro. Männer erhalten mehr...

  • neues deutschland: LINKE-Politikerin Bluhm: Verkauf von Treuhandwohnungen an Genossenschaft wurde nie ernsthaft erwogen Berlin (ots) - Eine Übertragung der 11 500 Treuhand-Wohnungen an kommunale Wohnungsunternehmen oder eine Genossenschaft "ist nie ernsthaft erwogen worden", ist sich die wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Heidrun Bluhm, sicher. Die Bundesregierung, die die Wohnungen Ende November an die börsennotierte Hamburger TAG Immobilien Aktiengesellschaft verkauft hatte, verstecke sich hinter Europäischen Recht, erklärt die Politikerin im Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe). Das Verkaufspaket mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht