| | | Geschrieben am 07-11-2012 Verdoppelung der energetischen Sanierungsrate unrealistisch / Studie belegt "beeindruckend guten Sanierungszustand" / Verband fordert "neuen Realismus" in öffentlicher Debatte
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 Berlin (ots) - Der energetische Zustand des älteren Ein- und
 Zweifamilienhausbestands in Deutschland ist beeindruckend gut. Vor
 diesem Hintergrund erscheint die politisch gewollte Verdoppelung der
 jährlichen Sanierungsrate von ein auf zwei Prozent unrealistisch. Zu
 diesem Ergebnis kommt das empirica Institut in einer Studie für den
 Verband der Privaten Bausparkassen. Allein um die aktuelle
 Sanierungsrate aufrecht zu erhalten, sind weitere Maßnahmen
 erforderlich. Strohfeuer- und Mitnahmeeffekte müssen dabei jedoch
 ausgeschlossen werden. An der Mobilisierung privaten Kapitals führt
 kein Weg vorbei. Vorsparen bleibt dafür unverzichtbar.
 
 Beeindruckend guter energetischer Zustand
 
 "Der energetische Zustand des älteren Ein- und
 Zweifamilienhausbestands ist beeindruckend gut." Zu diesem Ergebnis
 kommt das empirica Institut in einer Studie für den Verband der
 Privaten Bausparkassen. Danach sind 81 Prozent der Heizungsanlagen
 hoch oder höchst effizient. 96 Prozent aller Fenster sind bereits
 mindestens zweifach verglast. In 69 Prozent der Häuser ist schon zum
 Dach oder zur oberen Geschossdecke hin gedämmt worden. Nur bei der
 Außenwanddämmung und der Kellerdecken-/Fußbodendämmung weist mit 35
 bzw. 24 Prozent erst eine Minderheit der Häuser entsprechende
 Maßnahmen auf.
 
 Diese hohen Anteile sind üblicherweise über die Jahre hinweg durch
 kleinteilige, bauteilbezogene Sanierungsmaßnahmen erreicht worden.
 Anlass der energetischen Sanierungen waren vor allem
 Komforterhöhungen in Kombination mit ohnehin notwendigen Sanierungen.
 "Hier hat sich die Investition oft auch gerechnet", erklärte das
 Vorstandsmitglied von empirica, Prof. Dr. Harald Simons.
 
 Angestrebte Verdoppelung der Sanierungsrate unrealistisch
 
 "Mit dem Ziel, bis zum Jahr 2050 einen nahezu klimaneutralen
 Gebäudebestand zu erreichen, ist die energetische Sanierung jedoch
 zum Selbstzweck erklärt worden", so Simons. Dabei sei die Frage der
 Wirtschaftlichkeit von fundamentaler Bedeutung sowohl für die
 Eigentümer als auch für die Gesetzgebung.
 
 Wirtschaftlichkeitsberechnungen zeigten, dass energetische
 Sanierungen bestenfalls innerhalb eines natürlichen
 Sanierungszyklusses wirtschaftlich seien.
 
 Vor diesem wirtschaftlichen Hintergrund und des guten allgemeinen
 energetischen Zustands erscheine die politisch erwünschte
 Verdoppelung der jährlichen Sanierungsrate von ein auf zwei Prozent
 unrealistisch. Ein Sanierungsstau, den es aufzulösen gelte, existiere
 im Ein- und Zweifamilienhausbestand nicht. Die Zahl der "verpassten
 Chancen" sei vernachlässigbar. Simons: "Die aktuelle Sanierungsrate
 von rund ein Prozent ist vielleicht niedrig im Vergleich zu den
 politischen Zielen, nicht aber im Hinblick auf den baulichen Zustand
 der Objekte."
 
 Angesichts des hohen Standards müsse in Zukunft sogar eher mit
 einer sinkenden Sanierungsrate gerechnet werden.
 
 Da aktuell kein Sanierungsstau existiere, erfordere eine Erhöhung
 der Sanierungsrate, dass Sanierungen vorfällig durchgeführt werden
 müssten. In diesem Fall würden diese aber unwirtschaftlich, da dann
 die vollen Kosten anzusetzen seien. Diese Rentabilitätslücke müsste
 geschlossen werden, solle die Sanierungsrate steigen.
 
 Allein zur Aufrechterhaltung der aktuellen energetischen
 Sanierungsrate sind laut empirica weitere Maßnahmen notwendig. Die
 typischen Investitionszeitpunkte für Sanierungen liegen zwischen dem
 30. und 40. Lebensjahr nach dem Kauf bzw. zwischen dem 50. und 60.
 Lebensjahr nach einer weitgehenden Entschuldung der Immobilie.
 Angepasst an diese Zeitpunkte, könnten die Eigentümer durch ein
 vermehrtes kontinuierliches Ansparen eine ausreichende Liquidität
 erreichen.
 
 Der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privaten Bausparkassen,
 Andreas J. Zehnder, wies in diesem Zusammenhang auf die hohe
 Sparintensität der Bausparer hin. "Bausparer sparen bei gleichem
 Einkommen mehr als Nicht-Bausparer", erklärte er. Die Sparquote liege
 im Schnitt fünf Prozentpunkte höher. Auch sei die Bereitschaft der
 Bausparer, in energetische Sanierungen zu investieren, nach wie vor
 sehr hoch. Sie gelte es zu bewahren.
 
 Zehnder: "Der Bausparvertrag ist längst auch zum
 Energiesparvertrag geworden. Gerade Menschen, die später im Alter
 keinen hohen Kredit mehr aufnehmen wollen, können auf diese Weise
 zweckgerichtet Mittel ansparen." Selbst ohne Verdoppelung der
 Sanierungsrate, so Zehnder, sei das Marktpotenzial hoch: Pro Jahr
 würden laut Expertenschätzungen über 100 Milliarden Euro in den
 Wohnungsbestand investiert - davon fast 40 Milliarden Euro in die
 energetische Sanierung. Über zwei Drittel entfielen auf Ein- und
 Zweifamilienhäuser. "Die Häuslebauer sind die tragende Säule der
 Energiewende im Wohnungsbau", betonte Zehnder. "Eine Energiewende
 geht nur mit ihnen, nicht gegen sie".
 
 Wenn die Politik hier wirklich etwas erreichen wolle, müsse sie
 privates Kapital mobilisieren. "Das aber muss zuvor gebildet werden
 können. Durch Vorsparen. Am besten zweckgerichtetes Vorsparen."
 
 Zehnder plädiert für einen "neuen Realismus" in der Debatte über
 den möglichen Beitrag des Gebäudebestands zur energiepolitischen
 Wende. Darauf seien die Instrumente abzustellen.  Man müsse die
 Menschen dort abholen, wo sie stehen. Über 90 Prozent der Maßnahmen
 seien Teilmaßnahmen. "Die Menschen", so der Verbandsvorsitzende,
 "investieren klug - nämlich dann, wenn es geboten ist und die
 Finanzierung steht. Freiwillig. Nur so ist der Erfolg des aktuellen
 Sanierungszustands zu erklären."
 
 Der volle Wortlaut der Pressemitteilung und die Studie stehen im
 Internet unter www.bausparkassen.de zur Verfügung.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Alexander Nothaft
 Pressesprecher
 Verband der Privaten Bausparkassen e. V.
 Klingelhöferstr. 4
 10785 Berlin
 nothaft@vdpb.de, Tel.: 030/590091-523
 
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