(Registrieren)

Badische Neueste Nachrichten: Neue Offenheit

Geschrieben am 30-10-2012

Karlsruhe (ots) - So viel Offenheit war noch nie. Peer Steinbrück,
einst Finanzminister in der Großen Koalition und nun
SPD-Herausforderer von Angela Merkel, hat sich dem starken
öffentlichen Druck gebeugt und auf Euro und Cent offengelegt, was er
seit 2009 neben seiner Tätigkeit als einfacher Bundestagsabgeordneter
verdient hat. Auf satte 1,25 Millionen Euro summieren sich allein die
Honorare für seine Auftritte als vielgefragter Redner, die er
allerdings ordnungsgemäß mit 48 Prozent versteuert hat. Nun weiß man,
dass er in der Regel 15 000 Euro pro Rede erhielt. Und man ahnt, wenn
man die Vielzahl der Auftritte sieht, dass er es sichtlich genossen
hat, als Redner gefragt zu sein, das Honorar nahm er gerne mit. Nur,
Schule wird das Beispiel des Peer Steinbrück nicht machen. Die
19-seitige Liste seiner Nebentätigkeiten wird auf absehbare Zeit ein
Einzelstück bleiben. Denn im Bundestag ist allen Lippenbekenntnissen
zum Trotz die Bereitschaft zu mehr Transparenz äußerst gering
ausgeprägt, vor allem Union und FDP, die die meisten Großverdiener in
ihren eigenen Reihen haben, sind bei diesem Thema auffällig
zurückhaltend. Daran wird auch die geplante Verschärfung der
Transparenzregeln mit der Einführung weiterer Stufen nichts ändern.
Zum einen bleiben die genauen Summen weiterhin unklar, zum anderen
wird, wenn ein Abgeordneter über eine Event-Agentur gebucht wird, wie
es bei Steinbrück wie bei anderen Parlamentariern der Fall ist, nicht
ersichtlich, wer tatsächlich hinter dem Auftrag steckt. Vorträge und
Reden, wie sie Steinbrück im großen Stil gehalten hat, sind ohnehin
nicht das Problem, das gehört zum Brot-und-Butter-Geschäft eines
Politikers, kritischer zu sehen sind die hochdotierten
Mitgliedschaften von Parlamentariern in Aufsichtsräten, Beiräten oder
Boards von Unternehmen, Lobby-Organisationen oder anderen
Institutionen, die konkrete Erwartungen an die Politik haben. Hier
versilbern Politiker ihre Kontakte und machen ihre Beziehungen zu
Geld. Aber daran wird sich auch durch Steinbrücks
Transparenzoffensive nichts ändern.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

426143

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu den Friedhofsgebühren Regensburg (ots) - Gestorben wird immer, und im Todesfall dreht der Angehörige nicht jeden Euro zweimal um. Was als Zukunftsperspektive für Bestatter durchgehen mag, darf für eine Kommune nicht zur Verlockung werden, den Haushalt via Friedhofsgebühren quasi querzufinanzieren. Dieses Eindrucks kann man sich beim Studium so mancher Friedhofssatzung nicht ganz erwehren. Schon klar: Kostensteigerungen bei Gerät, Material und Personal machen auch vor Friedhofstoren nicht Halt. Doch zweistellige Gebührensprünge bei rätselhafter Kalkulation mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Steinbrücks Nebeneinkünften: "Chance und Risiko" Regensburg (ots) - Peer Steinbrücks Kritiker hatten sich eine große Schaufel besorgt. Es sollte ja schließlich auch eine große Grube werden, in die der SPD-Kanzlerkandidat fallen sollte. Die Liste seiner Nebentätigkeiten ist lang, ihn zu diskreditieren schien einfach. Nun aber sitzen Steinbrücks Kritiker selbst in der Grube, die sie für ihn gegraben hatten. Steinbrück hat alle Zweifel an seinem Verhalten ausgeräumt. Wer jetzt noch etwas kritisieren will, muss das gesamte System der Zuverdienstmöglichkeiten für Abgeordnete infrage mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zu USA/"Sandy"/Obama: "Mehr Öko, Obama!" Regensburg (ots) - Vom Weltall aus betrachtet erinnert der Hurrikan "Sandy" an die fiktiven Satellitenaufnahmen der Monsterstürme aus dem Katastrophenfilm "The Day After Tomorrow". In dem Hollywood-Streifen beschreibt der Regisseur Roland Emmerich, wie durch den Klimawandel verursachte Überschwemmungen und Tornados von apokalyptischem Ausmaß Megastädte wie New York und Los Angeles zerstören, ehe die Zivilisation in Nordamerika und Europa von einer neuen Eiszeit ausgelöscht wird. Natürlich ist die plötzliche Abkühlung der nördlichen mehr...

  • Rheinische Post: Bundesregierung lehnt Vorschlag der Monopolkommission ab / Erneuerbare-Energien-Gesetz soll weiter entwickelt werden Düsseldorf (ots) - Die Bundesregierung hat die Forderung der Monopolkommission zurückgewiesen, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) abzuschaffen und durch ein marktkonformes Quotenmodell zu ersetzen. "Dem Vorschlag der Monopolkommission zur Einführung eines Quoteninstruments anstelle des EEG kann die Bundesregierung nicht folgen", heißt es in der Stellungnahme der Bundesregierung zu einem Sondergutachten der Wettbewerbshüter, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe) vorliegt. Das Quotenmodell sieht mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Neue Westfälische Bielefeld Bärbel Höhn: Altmaier soll seinen Job machen Bielefeld (ots) - Die stellvertretende Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion, Bärbel Höhn, hat die Energiepolitik von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) scharf kritisiert. "Ich habe den Eindruck, dass Herr Altmaier mal einfach seine Arbeit machen sollte", sagte Höhn der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Mittwochausgabe). Altmaier müsse die Ziele der Energiewende offensiver vertreten und weniger moderieren, forderte Höhn. "Er ist der erste Umweltminister, der die erneuerbaren Energien drosseln will", sagte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht