(Registrieren)

Westfalenpost: SPD und Renteneintrittsalter

Geschrieben am 24-09-2012

Hagen (ots) -

Teile der SPD haben sich weder mit der Erhöhung
des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre noch mit der Absenkung von 51
auf 43 Prozent des durchschnittlichen Bruttoeinkommens bis 2030
abgefunden. Beides wurde in der Koalition mit der CDU/CSU
beschlossen, an beidem halten die drei möglichen Kanzlerkandidaten
fest. Das Konzept des Parteivorsitzenden Gabriel, das eine Rente mit
65 nach 45 Versicherungsjahren ermöglicht, in denen man auch
arbeitslos gewesen oder Kinder erzogen haben kann, ist der Versuch
eines Kompromisses zwischen demografischen Notwendigkeiten und den
Erwartungen der Gewerkschaften und Parteilinken.

Aber es
wird nicht reichen. Denn schon gestern kündigte Generalsekretärin
Nahles an, man werde an die 43 Prozent möglicherweise noch einmal
herangehen müssen. Sollte das geschehen, stünden Steinbrück oder
Steinmeier mit einem Rucksack im Wahlkampf, den sie nicht tragen
möchten. Sollte Gabriel aber sein Konzept im November unverändert
durchsetzen können, sind die Unterschiede zu Ursula von der Leyens
Plänen nicht groß genug, um daraus ein zündendes Wahlkampfthema zu
gewinnen. Ihr zunächst intern gescheiterter Vorstoß ist also taktisch
für die CDU durchaus vorteilhaft.

Nun ist aber die
Rentenfrage jenseits aller Parteitaktik eine der zentralen für
unseren Sozialstaat und erfordert Antworten, die länger als eine
Legislaturperiode halten. Also im Konsens. Das heißt: Die Zahlen 67
und 43 bleiben, für die Probleme der Geringverdiener,
Erwerbsgeminderten, Erziehenden und Selbstständigen müssen gemeinsame
Lösungen gefunden werden. Das dürfte zwischen SPD-Mehrheit und Union
ohne allzu große Verrenkungen möglich sein. So deutet rechnerisch wie
inhaltlich immer mehr auf eine Große Koalition hin.





Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

419313

weitere Artikel:
  • Südwest Presse: KOMMENTAR · BETREUUNGSGELD Ulm (ots) - Scheinkompromisse in Koalitionsverhandlungen holen die beteiligten Parteien irgendwann in der Legislaturperiode ein - beim Betreuungsgeld ist es nicht anders. CDU und FDP haben um des lieben Friedens willen die Kröte geschluckt, die ihnen die CSU nach der Wahl 2009 serviert hat. Geschmeckt hat sie ihnen schon damals nicht und verdaut haben sie die schwere Kost bis heute nicht. Der von breiter gesellschaftlicher Mehrheit getragene Tenor ist, dass dieses Gericht nicht taugt. Das lässt sich in einer Koalition, die die bürgerliche mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Ein guter Kompromiss / Leitartikel von Joachim Fahrun Berlin (ots) - Wie lange diskutieren wir schon über das ICC? 2003 war es, als ein gewisser Michael Müller, damals noch nicht Senator für Stadtentwicklung für die SPD, über den Abriss des Kongresszentrums am Messedamm räsonierte. Er war seinerzeit nicht der erste, der sich Gedanken machte über die Zukunft des silbernen Kolosses. Ein Jahrzehnt ging es hin und her. Gutachtenschlachten wurden ausgetragen. Manche fanden Asbest, von dem die ICC-Architektin sagt, das sei nie verbaut worden. West-Berliner Befindlichkeiten wurden bemüht und mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Die SPD kämpft mit sich selbst - Kommentar Leutkirch (ots) - Es liegt gewiss nicht am üppigen Angebot profilierter Köpfe, wenn die SPD seit Monaten über den geeigneten Kanzlerkandidaten spricht. Schuld ist vielmehr die schlichte Tatsache, dass die Partei eben keinen selbstverständlichen Kandidaten hat, der alle anderen überstrahlt. Der eine, Frank-Walter Steinmeier, ist der Liebling der eigenen Reihen, der andere, Peer Steinbrück, wirkt nach außen und den dritten, Sigmar Gabriel, den will eigentlich niemand so recht. Er könnte sich aber selbst ins Spiel bringen, schließlich mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Der Säulenheilige Zum Umgang der CDU mit Alt-Kanzler Helmut Kohl Cottbus (ots) - Die geplante Jubelorgie der CDU für Helmut Kohl in dieser Woche hat einen schalen Beigeschmack. Dabei wird das Naturell eines Menschen ausgenutzt, der nah am Wasser gebaut und wenig selbstkritisch ist. Und der selbst nicht reden kann. Rührende Bilder sind garantiert. Das Volk braucht diese Jubelveranstaltungen nicht; noch ist der 30.Jahrestag der Regierungsübernahme durch Schwarz-Gelb kein Gedenktag, noch haben die meisten Bürger selbst ein Bild von diesem Kanzler - und das ist eher widersprüchlich. Nur die mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Streit ums Betreuungsgeld Bielefeld (ots) - Und was kommt jetzt, Horst Seehofer? Im Sommer hat der CSU-Chef heftig auf den Tisch gehauen und sogar mit Koalitionsbruch gedroht, wenn das Betreuungsgeld für die Eltern ein- und zweijähriger Kinder nicht erhöht werde. Jetzt kontert die FDP mit der verständlichen Begründung, es könne nicht erwartet werden, dass sie einem Beschluss, der ohne sie verabschiedet wurde, einfach zustimme. Kann sein, dass hier auch Verärgerung über das Abstimmungsverhalten zweier CDU-Ministerpräsidenten beim Thema Frauenquote eine Rolle mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht