Drug Supply 2.0: Studie von Camelot Management Consultants und ESB Business School zur wachsenden Bedeutung externer Dienstleister in der globalen pharmazeutischen Wertschöpfungskette
Geschrieben am 30-08-2012 |   
 
 Mannheim (ots) -  
 
   - Bis 2013 werden Schwellenländer die etablierten Pharmamärkte 
     beim Marktwachstum überholt haben und damit die Spielregeln der 
     Branche nachhaltig verändern  
   - Globale Pharmaunternehmen - ungeachtet ihrer strategischen 
     Ausrichtung - müssen daher stärker mit Drittanbietern 
     zusammenarbeiten  
   - 75 Prozent des globalen Produktionsvolumens wird künftig von 
     externen Dienstleistern hergestellt - die Verantwortung für 
     deren Management verlagert sich bei den Konzernen von den 
     Produktions- hin zu den Supply Chain-Verantwortlichen  
   - Das Management eines Drittanbieternetzwerks  
     unterscheidet sich grundsätzlich von dem eigener 
     Produktionsstätten und erfordert neue Formen des 
     Informationsaustauschs für eine effiziente gemeinsame Planung 
     und einen optimierten Warenfluss  
   - Versorgungssicherheit, Qualität und Kosten sind die wichtigsten 
     Kennzahlen zur Bewertung von Drittanbietern 
 
   Die globalen Pharmamärkte verlagern sich dramatisch: Gemessen am  
Marktwachstum werden die sogenannten "Pharmerging Countries" die  
etablierten Märkte schon 2013 überholen. Außerdem drohen der Branche  
der Ablauf des Patentschutzes und die immer stärkere Konkurrenz durch 
Generika. Im Zeitraum von 2009 bis 2015 könnten diese Effekte zu  
Verkaufseinbußen von bis zu 100 Milliarden US-Dollar führen. Um ihren 
Erfolg langfristig zu sichern müssen die großen Pharmakonzerne ihre  
komplette Wertschöpfungskette neu ausrichten und ihre Zusammenarbeit  
mit Drittanbietern massiv ausbauen. Die Studie "Drug Supply 2.0" von  
Camelot Management Consultants, der ESB Business School und des SP  
Jain Institute of Management and Research zeigt, welche  
unterschiedlichen strategischen Ansätze die Konzerne dabei verfolgen. 
Die untersuchten Unternehmen repräsentieren fast die Hälfte des  
globalen pharmazeutischen Umsatzes. Strategische Partnerschaften  
werden die reine Auftragsfertigung durch Vertragshersteller ersetzen  
und Kapital freisetzen, um damit neue, schnell wachsende Märkte zu  
erschließen. Bis zu drei Viertel der Pharmazeutika werden schon bald  
von externen Vertragsherstellern stammen. Das Management einer derart 
heterogenen Wertschöpfungskette unterscheidet sich völlig vom  
Management eigener Produktionsstätten und erfordert neue Formen des  
Informationsaustauschs, um gemeinsam mit dem steigenden Anteil von  
Drittanbietern eine für alle Seiten möglichst effiziente und rentable 
Planung und Nachschubversorgung zu erreichen. 
 
   "Die großen Pharmakonzerne haben nur eine Chance, die  
bevorstehenden Herausforderungen wie den Aufstieg der ,Pharmerging  
markets', Gesundheitsreformen, den Ablauf des Patentschutzes oder die 
Konkurrenz durch Generika zu bewältigen: eine stärkere Zusammenarbeit 
mit Drittanbietern und ein differenziertes Management von Netzwerken  
mit einem immer größeren Anteil an externen Partnern", sagt Michael  
Jarosch, Partner und Leiter des Beratungsbereichs Pharma bei der  
Strategie- und Organisationsberatung Camelot Management Consultants.  
Bis zum Jahr 2013 werden allein die BRIC-Länder (Brasilien, Russland, 
Indien und China) die traditionellen Märkte hinsichtlich ihres  
Marktwachstums überholt haben. Laut der Studie wird dann ein Drittel  
der weltweiten Pharmaproduktion aus Schwellenländern stammen. "Das  
macht es unmöglich, die Veränderung der globalen Lieferketten zu  
ignorieren", sagt Jarosch. "Die Pharmaunternehmen haben bereits  
begonnen, ihre Geschäftsmodelle neu auszurichten und ihr Kapital  
entsprechend umzuverteilen. Die Kooperation mit Drittanbietern ist  
der einfachste Weg, um in neue oder unsichere Märkte vorzustoßen,  
zumal einige der neuen Märkte dazu übergehen, ihre heimische  
Pharmaindustrie mit protektionistischen Maßnahmen wie  
Übernahmebeschränkungen oder Importverboten zu schützen." 
 
   Waren Vertragshersteller früher reine Dienstleister, so werden  
viele von ihnen künftig zu strategischen Partnern. "Derzeit hat die  
Mehrheit der Befragten ihre pharmazeutische Versorgung erst zu 25 bis 
50 Prozent ausgelagert, was im Vergleich zu anderen Branchen noch  
ziemlich niedrig ist", sagt Prof. Dr. Harald Augustin von der ESB  
Business School. "83 Prozent der Studienteilnehmer planen, innerhalb  
der nächsten fünf Jahre erheblich stärker auszulagern." In Bezug auf  
Vertragshersteller betrachten alle befragten Experten (75 Prozent)  
Qualität und Versorgungssicherheit als die wichtigsten Anforderungen  
- weit vor niedrigeren Kosten (50 Prozent). Was die Kommunikation mit 
Drittanbietern angeht, sehen sie eine Verlagerung der  
Verantwortlichkeit von den Produktions- hin zu den globalen Supply  
Chain-Verantwortlichen. 
 
   Die strategische Segmentierung der Pharmakonzerne 
 
   Die Strategien von Big Pharma lassen sich in vier strategische  
Segmente unterteilen: "Harvesters", "Rx Innovatoren", "Gx  
Innovatoren" und "Generika". "Harvesters" und "Generika" suchen ihren 
Anteil am außergewöhnlichen Wachstum der neuen Märkte. "Die Expansion 
in aufstrebende Märkte ist eine große Chance", sagt Jarosch. "Aber  
gleichzeitig bedeutet sie auch, eine enorme Zahl von Patienten zu  
relativ niedrigeren Preisen zu versorgen. Durch die Zusammenarbeit  
mit einem starken externen Partner vor Ort lässt sich das  
Investitionsrisiko mindern." 
 
   Einige Konzerne setzen  noch immer auf Innovation: Während "Rx  
Innovatoren" neue Arzneien entwickeln, treiben "Gx Innovatoren" die  
Verbesserung existierender Produkte voran, und zwar über die einfache 
Kostensenkung nach Ablauf des Patentschutzes hinaus. Zur Finanzierung 
der nötigen Investitionen verkaufen "Rx Innovatoren" immer größere  
Teile ihres Anlagevermögens. "So können sie die riesigen und für die  
Entwicklung neuer Produkte notwendigen Investitionen stemmen.  
Produktion und Vertrieb zählen sie nicht mehr zu ihren  
Kernkompetenzen", erläutert Jarosch. "In diesem Kontext bedeutet die  
Zusammenarbeit mit Dienstleistern eine Umverteilung von Kapital von  
der Produktion in Richtung Forschung und Entwicklung." "Gx  
Innovatoren" investieren dagegen in neue Entwicklungen. "Dabei hilft  
die Zusammenarbeit mit innovativen Drittanbietern, neue Technologien, 
wie Biotechnologie, zu entwickeln, die dafür notwendigen  
Investitionen zu ermöglichen und gleichzeitig Mehrwert zum  
Generika-Produktportfolio beizusteuern", sagt Jarosch. 
 
   Wie man eine globale pharmazeutische Lieferkette steuert 
 
   "An der Spitze des Aufbaus und Managements eines globalen  
Lieferkettennetzwerks werden bei den Konzernen die Supply  
chain-Verantwortlichen stehen. Die lokalen  
Produktionsverantwortlichen verlieren an Bedeutung", sagt Ulrich  
Korneck, Experte für Contract Manufacturing und External Supply bei  
Camelot Management Consultants. Der Camelot-Studie zufolge verfolgen  
die Pharmakonzerne mit der der Auslagerung hauptsächlich Synergien  
und den Zugang zu externem Know-how (100 Prozent), die Reduktion  
eigener Kapazitäten (87,5 Prozent) und niedrigere Lohn- und  
Produktionskosten (86 Prozent). Doch sind sich die Unternehmen auch  
der Gefahren eines immer stärkeren Outsourcings bewusst: "Die Hälfte  
der Befragten befürchtet den Transfer von Know-how, fast genauso  
viele steigende Verwaltungskosten und einen höheren  
Verwaltungsaufwand während des Wandlungsprozesses." Camelot-Experte  
Korneck: "Steigende Verwaltungskosten bei der Umstrukturierung lassen 
sich allerdings durch eine gute Prozessdefinition vermeiden. Sie sind 
keine notwendige Begleiterscheinung von Auslagerungen." 
 
   Die englische Kurzfassung der Studie können Sie kostenfrei  
bestellen unter:  
http://www.camelot-mc.com/de/unternehmen/publikationen/studien/ 
 
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   Camelot Management Consultants AG 
 
   Die Camelot Management Consultants AG ist die Strategie- und  
Organisationsberatung innerhalb der Camelot Gruppe. Das Unternehmen  
gehört zu den weltweit führenden Managementberatungen für die  
Optimierung von Wertschöpfungs- und Lieferketten mit Fokus auf der  
Chemie- und Pharmabranche. Die Camelot Gruppe beschäftigt  weltweit  
insgesamt mehr als 1.350 Berater, darunter etwa 150 in Deutschland  
und der Schweiz. Camelot Management Consultants garantiert durch den  
integrierten Beratungsansatz und die enge Zusammenarbeit mit  
zahlreichen renommierten Technologiespezialisten den Erfolg eines  
Projekts über alle Phasen der Beratung hinweg: von der  
Entscheidungsfindung bis hin zur organisatorischen und technischen  
Umsetzung. 
 
 
 
Für Presseanfragen wenden Sie sich bitte an: 
Sebastian Deck - Camelot Management Consultants AG 
Theodor-Heuss-Anlage 12 - 68165 Mannheim - Germany 
Phone: +49 621 86298-168 - Mobile: +49 173-2698054 
Fax: +49 621 86298-250 - sde@camelot-mc.com  
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