(Registrieren)

Neues Deutschland: zum Fall Assange: Schweden ist am Zug

Geschrieben am 19-08-2012

Berlin (ots) - Der Fall Assange steckt fest. Entgegen
Vorabmeldungen hat der Wikileaks-Mitgründer bei seiner Rede vom
»sicheren« Balkon der ecuadorianischen Botschaft in London keine
Fingerzeige geliefert, wie er sich einen Ausweg aus der vertrackten
Kiste vorstellen kann. Indes hat er früher schon mehrfach betont,
dass er sich durchaus den Fragen der schwedischen Staatsanwälte zu
stellen bereit ist, in London oder per Videokonferenz eh, aber auch
in Schweden - vorausgesetzt, es gibt die Garantie, nicht in die USA
ausgeliefert zu werden. So verständlich es ist, dass sich Schwedens
Staatsanwälte nicht dazu herablassen, zum Assange-Seeing nach London
zu reisen und ihn dort zu verhören, so unverständlich ist, dass sie
die Garantie, ihn nicht in die USA auszuliefern, verweigern.
Schließlich sind politische Prozesse dort keine Seltenheit, die Liste
reicht von Abu Jamal über Leonard Peltier bis hin zu den Cuban Five -
vom Vollzug von Todesstrafen an geistig Minderbemittelten ganz
abgesehen. Rechtsstaatlichen Standards wie sie innerhalb der EU im
Prinzip hochgehalten werden, genügt die USA-Justiz keinesfalls. Die
Vorwürfe gegen Assange aus Schweden sind fraglos juristisch zu
klären. Doch die Voraussetzungen dafür zu schaffen, ist Aufgabe
Schwedens, wenn nicht gleich der ganzen EU. Wer nicht umstandslos
klar macht, dass er nicht bereit ist, mit der US-Justiz zu
kooperieren, zeigt, dass ihm im Zweifel nicht viel an
Rechtsstaatlichkeit liegt. Schweden ist am Zug.



Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1721


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

412423

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Unbeliebter Biosprit Düsseldorf (ots) - von Thomas Reisener Der angebliche Öko-Kraftstoff E10 ist zu recht unbeliebt. Er ist technisch ineffizient, sozial ungerecht und ökologisch umstritten. Ineffizient, weil Bio-Kraftstoff weniger Energie enthält. Das kompensieren die E10-Fahrer mit dem Gaspedal, so dass unter dem Strich kaum Rohöl gespart wird. Ungerecht ist er, weil E10-Nutzer die Lebensmittelknappheit in den ärmsten Regionen der Welt verschärfen. In Deutschland verhungert zwar niemand, wenn die Preise für Brot etwas steigen, weil inzwischen mehr...

  • Rheinische Post: Recht à la Assange Düsseldorf (ots) - von Godehard Uhlemann Schweden ist ein beispielhafter Rechtsstaat mit einer unabhängigen Justiz und Freiheitsräumen für seine Bürger, von denen viele Menschen in Ecuador nur träumen können. Ausgerechnet dessen Botschaft in London hat Julian Assange aufgenommen. Der wird in Schweden wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung und sexueller Nötigung gesucht. Das ernste Delikt ließe sich endlich aufklären, wenn Assange vor Gericht erscheinen und sich verteidigen würde, statt unter den Schutzmantel der Südamerikaner zu mehr...

  • Rheinische Post: Mehr Schlaf, bessere Leistung Düsseldorf (ots) - von Eva Quadbeck Es kommt selten genug vor, dass die links stehende Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sowie der eher konservative Philologen-Verband sich einig sind. In der Frage des Schulstarts am Morgen plädieren beide für einen Unterrichtsbeginn deutlich nach 8 Uhr, sofern es sich in den Schulen organisieren lässt. Im Ganztagsbetrieb können die Schulen einen späteren Start mühelos verkraften. An Grundschulen ist dies auch im Halbtagsbetrieb möglich. Denn dort haben die Schüler nicht so lange Unterricht, mehr...

  • WAZ: Verfahrene Lage für die Griechen. Leitartikel von Birgitta Stauber-Klein Essen (ots) - Natürlich verspricht die griechische Regierung, konsequenter die Sparauflagen zu erfüllen. Doch selbst wenn man die Ernsthaftigkeit dieser Versprechen nicht in Abrede stellt: Die vielen Skandale, die aus Griechenland an die Öffentlichkeit kommen, zeigen, dass Bekenntnisse einer Regierung nicht ausreichen. Die Menschen müssen sparen wollen, sie müssen starke Einschnitte in Kauf nehmen, gar auf Wohlstand verzichten, wie er in Europa Standard ist. Von dieser Einsicht ist die griechische Bevölkerung weit entfernt, wie das mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Ballast oder Dominoeffekt Jan Hildebrand über Angela Merkel, die vor einer ihrer schwierigsten Entscheidungen steht Berlin (ots) - Der zögernde und zaudernde Politikstil Angela Merkels ist häufig beklagt worden. In diesen Tagen jedoch, in denen die Euro-Zone auf Entscheidungen mit ungeahnten Konsequenzen zuläuft, hat Merkels Abwarten etwas Beruhigendes. Es sind schon zu viele Experten unterwegs, die genau wissen, welche Auswirkungen der Austritt eines Staates aus einer Währungsgemeinschaft hätte. Und zu viele Politiker, die sich redselig anschließen. Nur wer Entscheidungen nicht verantworten muss, erteilt Ratschläge leicht. Merkel aber dürfte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht