Lausitzer Rundschau: Geld und Gesundheit
 
Zum Verkaufs-Training für Ärzte auf Staatskosten
Geschrieben am 30-07-2012 |   
 
 Cottbus (ots) - Darauf muss man auch erst einmal kommen: Der Staat 
investiert Steuergeld, damit Ärzte ihre Patienten besser beschwatzen  
können, von zweifelhaften medizinischen Zusatzleistungen Gebrauch zu  
machen. Denn, so das Wirtschaftsministerium, auch der Mediziner müsse 
sich am Markt behaupten. Gesundheit nur als schnöde Ware? Selbst  
Ärztevertreter fühlen sich bei diesem Gedanken unbehaglich. Der  
ehemalige Bundesärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe zum Beispiel hatte 
sich gegen die "Ökonomisierung" der Medizin ausdrücklich gewehrt.  
Genauso warnte er seine Zunft davor, im Patienten einen "Kunden" zu  
sehen. Ähnlich äußerte sich am Montag Hoppes Nachfolger Frank Ulrich  
Montgomery. Nur gebracht hat das offenbar wenig. Das Geschäft mit den 
Igel-Leistungen gedeiht jedenfalls prächtig. Da Patienten in aller  
Regel nicht einschätzen können, ob eine Extra-Vorsorgeuntersuchung  
für sie sinnvoll ist oder nicht, kommt dem Arzt eine enorme  
Verantwortung bei der Beratung zu. Viele Mediziner nehmen sie auch  
wahr. Für nicht wenige reduziert sich diese Verantwortung aber  
offenbar auf den eigenen Geldbeutel. Und dann ist in aller Regel  
klar, wie die Sache ausgeht: Im Zweifel wird sich der Patient für  
eine zusätzliche Leistung entscheiden. Egal, ob nutzbringend oder  
nicht. Denn die Gesundheit ist den allermeisten lieb und teuer. Dass  
mancher Patient dabei auch noch das falsche Gefühl vermittelt  
bekommt, die gesetzlichen Kassenleistungen stellten nur noch eine Art 
Notversorgung dar, ist schon schlimm genug. Dass die Regierung diese  
Denkweise allerdings noch finanziell fördert, schlägt dem Fass den  
Boden aus. Höchste Zeit, diese unsinnige Praxis zu beenden. 
 
 
 
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