(Registrieren)

Rheinische Post: Frau Merkel und Herr Monti

Geschrieben am 04-07-2012

Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Anja Ingenrieth:

Mario Monti und Angela Merkel haben sich gestern redlich bemüht,
Harmonie auszustrahlen. Doch so recht mag man an die schöne Eintracht
zwischen Italiens Ministerpräsident und der Bundeskanzlerin nicht
glauben. Allzu rüde hatte Monti die Kanzlerin beim letzten EU-Gipfel
unter Druck gesetzt, manche sagen auch: schamlos erpresst. Monti, in
den man in Berlin einst große Hoffnungen gesetzt hatte, nahm im
Streit um die Euro-Politik gemeinsam mit Franzosen und Spaniern die
Deutschen in die Zange. Nach dem Gipfel ließ Monti sich in der Heimat
wie ein Drachentöter feiern. Diese miese Tour wird Merkel so schnell
nicht vergessen - Politiker sind schließlich auch nur Menschen.
Trotzdem: Revanchefouls darf es jetzt nicht geben. Merkel braucht
Monti, und umgekehrt gilt das sowieso. Wenn Europa erst einmal in
offene Verteilungskämpfe zwischen Nord und Süd abgleitet, ist nicht
nur der Euro, sondern auch die gesamte EU dem Untergang geweiht.
Durch Frankreichs neuen Präsidenten François Hollande hat sich das
politische Kräfteverhältnis schon verschoben. Der "Club Med" der
Südländer strebt eine Transfer- und Haftungsunion an, und zwar mit
möglichst wenig Brüsseler Kontrolle. Merkel stemmt sich dagegen, und
zwar zu Recht. Sie muss nur noch deutlicher sagen, warum: nicht aus
Egoismus, sondern für Europa.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

405037

weitere Artikel:
  • Trierischer Volksfreund: Mehr Rechte für ledige Väter - Leitartikel Trierischer Volksfreund, 05.07.2012 Trier (ots) - Endlich können ledige Väter auch das Sorgerecht für ihre Kinder gegen Bedenken der Mutter bekommen. Das war überfällig. Nicht nur, weil das Verfassungsgericht und der Europäische Gerichtshof der Bundesregierung Beine gemacht haben. Wenn 33 Prozent der Kinder heutzutage in nicht-ehelichen Beziehungen geboren werden, dann muss die Rechtssprechung auch dieser Lebenswirklichkeit angepasst werden. Dann ist es nicht mehr einzusehen, warum bei unverheirateten Paaren der Vater kaum Rechte mit Blick auf sein Kind hat, dafür mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Sorgerecht = von Peter Kurz Düsseldorf (ots) - Die Zahlen - immer mehr nichtehelich geborene Kinder - sind eindeutig. Ebenso die Schlussfolgerung, die das Bundesjustizministerium daraus zieht: Ein modernes Sorgerecht muss her. Doch bei dieser Modernisierung bleibt die Regierung auf halbem Wege stehen. Gewiss ist es ein Fortschritt, wenn Eltern, die nicht miteinander verheiratet sind, das gemeinsame Sorgerecht nicht mehr nur dann erhalten, wenn sie sich darauf einigen. Gewiss ist es ein Fortschritt, dass die Mutter den Wunsch des Vaters, zu seiner Verantwortung mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum Olympiateam aus Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Sachsen-Anhalt schickt 17 seiner Sport-Asse in London an den Start. Nur 17 von insgesamt 389 Deutschen? Nicht mehr? Immerhin waren vor zwei Jahren 37 Hoffnungsträger in das Team des Landes berufen worden. Zu jammern wäre trotzdem fehl am Platz. Zwei Handballer beispielsweise haben ihr Ticket nur deshalb verpasst, weil sich das deutsche Team nicht qualifizieren konnte. Natürlich ist es ernüchternd, dass die einst so starken Ruderer diesmal nur Ersatzmänner stellen. Sie waren früher Medaillenbänke. Und im Kanu mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Regierung stärkt Sorgerecht lediger Väter Rechte und Pflichten CARMEN PFÖRTNER Bielefeld (ots) - Väter wollen es ebenso wie Mütter: Windeln wechseln, das Butterbrot schmieren, die Hausaufgaben kontrollieren. Das neue Sorgerechturteil stärkt aber nicht nur die Rechte der Väter, es stärkt auch ihre Pflichten. Es ist ein Schritt zu mehr Gleichberechtigung, ein Schritt im Sinne der Männer und der Frauen gleichermaßen. Ein gemeinsames Sorgerecht ist der beste aller Fälle - auch ohne Ehering. Mittlerweile wird fast jedes dritte Kind unehelich geboren, in den neuen Bundesländern ist es sogar fast jedes zweite. Umso mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR ACTA-Abkommen abgelehnt Schlampige Drachentöter KNUT PRIES, BRÜSSEL Bielefeld (ots) - Als es vollbracht war, gab es viel Drachentöterstolz im Europaparlament: Nicht wenige Abgeordnete zeigten sich überwältigt von der eigenen Courage, mit der man das Monster ACTA zur Strecke gebracht hatte. Tatsächlich haben sich die EU-Volksvertreter in dieser vermurksten Angelegenheit gleichfalls nicht mit Ruhm bekleckert. Die überwältigende Mehrheit, mit der das internationale Abkommen schließlich gekippt wurde, ist überwiegend nicht das Resultat gediegener Textanalyse und Meinungsbildung, sondern Folge des Schockerlebnisses mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht