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Freiraum für Biosimilars jetzt schaffen (BILD)

Geschrieben am 25-05-2012

Berlin (ots) -

Biosimilars öffnen den Weg zu einer nachhaltigen
Patientenversorgung mit hochwirksamen biopharmazeutischen
Arzneimitteln. Das ist die eindeutige Botschaft des Pro
Generika-Talks zu Biosimilars am 24. Mai 2012 mit Vertretern aus
Wissenschaft, Politik, Krankenkassen und Unternehmen in Berlin.

Wie groß das Potential dieser neuen High-Tech-Medikamente ist,
zeigt unter anderem eine aktuelle Studie des IGES-Institutes. Bis
2020 können Biosimilars die Krankenkassen danach um fast 12
Milliarden Euro entlasten. Dafür müssen aber noch zahlreiche
Marktbarrieren aus dem Weg geräumt werden.

Denn obwohl Biosimilars deutlich preiswerter als ihre
Referenzprodukte sind, gibt es immer noch Krankenkassen, deren
Rabattverträge mit dem Erstanbieter auch dann noch gelten, wenn
bereits Biosimilars auf dem Markt sind. Für Dr. Christoph Straub, den
Vorstandsvorsitzenden der BARMER-GEK, ist dies der falsche Weg. Seine
Kasse verzichte daher auf solche Verträge. Straub würdigte
Biosimilar-Verordnungsquoten als ersten Schritt in die richtige
Richtung. Gesetzliche Eingriffe in die Vertragsgestaltung lehnte er
jedoch ab. Die Kassen könnten selbst entscheiden, welcher Weg für sie
der richtige ist.

Davon könne man aber offensichtlich nicht immer ausgehen,
erwiderte Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Würden sich alle Beteiligten im
Gesundheitswesen rational verhalten, könne das SGB V "um die Hälfte
dünner sein." So gäbe es Rabattverträge zwischen Krankenkassen und
Herstellern, die rechtswidrig seien. Spahn berichtete von
Überlegungen seiner Fraktion, im Rahmen der AMG-Novelle z.B. die so
genannten Portfolioverträge abschaffen zu wollen.

Bei den Biosimilars prüfe die Union die Auswirkungen der
Rabattverträge der Erstanbieter auf die Marktentwicklung der
Biosimilars. Zudem setze man auf die Vereinbarung von
Biosimilarquoten durch die Selbstverwaltung, die aber auch gelebt
werden müssten. Besonders wichtig sei es schließlich, die Ärzte noch
intensiver über die Vorteile der neuen Arzneimittelklasse zu
informieren.

Wolfgang Späth, Vorstandsvorsitzender von Pro Generika, begrüßte
das Engagement der AG Gesundheit der CDU/CSU. Allerdings betonte er,
dass es vor allem Aufgabe der Unternehmen und der Selbstverwaltung
sei, die Ärzte zu informieren. Ein Großteil der Ärzte sei bereits gut
informiert, auch empfehle die Arzneimittelkommission der deutschen
Ärzteschaft ausdrücklich den verstärkten Einsatz von Biosimilars. Der
Politik komme daher die Aufgabe zu, die Rahmenbedingungen für
Biosimilars jetzt zu verbessern.

Es bedürfe mutiger Schritte, um Freiraum für die Entwicklung von
Biosimilars in Deutschland zu schaffen. Neben verpflichtenden Quoten
für alle verfügbaren Biosimilars müssten Rabattverträge mit
Erstanbietern zwingend dann enden, wenn das erste Biosimilar auf den
Markt komme. Es sei richtig, dass die Union auch eine zweijährige
vertragsfreie Zeit in ihr Konzept aufgenommen habe.

Hinsichtlich eines möglichen gesetzlichen Vorgehens gegen
Portfolioverträge sei es absolut unverzichtbar, in gleicher Weise
auch gegen die ebenfalls rechtswidrigen Erstanbieterverträge über den
Patentablauf vorzugehen. Andernfalls werde Erstanbietern die
vollständige Marktdominanz nach Patentablauf sogar gesetzlich
garantiert. Es sei nicht vorstellbar, dass dies das gewollte Ziel der
Gesundheitspolitik sei, so Späth abschließend.



Pressekontakt:
Bork Bretthauer, Geschäftsführer, Tel.: (030) 81 61 60 9-0,
info@progenerika.de, www.progenerika.de


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