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Ärztetag fordert: Kooperation im Gesundheitswesen stärker unterstützen

Geschrieben am 24-05-2012

Berlin (ots) - Nürnberg, 24.05.2012 - Innovative Konzepte für
Kooperationen von Ärztinnen und Ärzten sollen stärker gefördert
werden. Das hat der 115. Deutsche Ärztetag in Nürnberg gefordert,
der sich in einem Schwerpunktthema mit unterschiedlichen
Kooperationsformen in der Patientenversorgung beschäftigt hat. Dabei
wurde die gesamte Breite der Vertragsgestaltung im SGB V vorgestellt,
von der integrierten Versorgung über die hausarztzentrierte
Versorgung bis hin zu neuen gesetzlichen Möglichkeiten des
Versorgungsstrukturgesetzes, wonach Ärztenetze im Rahmen des
Kollektivvertrages selbst Budgetverantwortung übernehmen können. In
einer Entschließung forderte der Ärztetag die Ärztekammern, die
Kassenärztlichen Vereinigungen und die Berufsverbände auf,
niedergelassene Ärzte mit Beratungsangeboten bei der rechtssicheren
Umsetzung von Kooperationen zu unterstützen.

Der Vize-Präsident der Bundesärztekammer und Präsident der
Bayerischen Landesärztekammer, Dr. Max Kaplan, wies darauf hin, dass
die Palette möglicher Kooperationsformen breit sei und von der
Gemeinschaftspraxis, über die Versorgungspraxis, dem Regionalen
Versorgungszentrum bis hin zum Ärztenetz reiche. Die junge
Ärztegeneration sollte die vorhandenen Chancen nutzen, forderte der
BÄK-Vize und nannte vier Hauptgründe für die Notwendigkeit von
Kooperationen. Diese ergebe sich vor allem aus dem wachsenden und
sich verändernden Versorgungsbedarf aufgrund des demografischen
Wandels, aus den veränderten Bedürfnissen der Patienten, aus dem
zunehmenden Fachkräftemangel sowie aus dem zunehmenden Fortschritt
mit Spezialisierungen in der Medizin. "Es besteht dringender
Handlungsbedarf, da sich die Patientenversorgung künftig nur über
kooperative Versorgungsstrukturen sicherstellen lässt", sagte Kaplan.

Eingehend befasste sich der Ärztetag auch mit dem kooperativen
Belegarztwesen. Dies leiste seit Jahren einen wichtigen Beitrag für
eine nahtlose ambulante, vorstationäre, stationäre und nachstationäre
Patientenbehandlung, sagte Dr. Martina Wenker, BÄK-Vize-Präsidentin
und Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen. "Die
sektorübergreifende Tätigkeit von Belegärzten ist integrierte
Versorgung schlechthin." Wenker forderte, das Belegarztwesen zu
erhalten und zu stärken. Dabei müsse die freiberufliche Ausprägung
der belegärztlichen Tätigkeit und die wirtschaftliche
Selbstständigkeit der Belegärzte bewahrt werden.

Die BÄK-Vizepräsidentin sprach sich für eine intensive Förderung
der unterschiedlichen Kooperationsmöglichkeiten im Gesundheitswesen
aus. Neben Ärztekammer, Kassenärztlichen Vereinigungen und
Berufsverbänden sieht sie auch die Politik und die Kostenträger in
der Verantwortung, die Ausgangsbedingungen für neue
Kooperationsformen zu verbessern. Notwendig seien eine angemessene
Vergütung der Kooperations- und Managementaufgaben sowie eine
Anschubfinanzierung für Kooperationsprojekte.



Pressekontakt:
Pressestelle der deutschen Ärzteschaft

Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin
Tel: 030-4004 56 704
Fax: 030-4004 56 707

http://www.bundesaerztekammer.de

BÄK auf Twitter: http://twitter.com/BAEKaktuell


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