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Westdeutsche Zeitung: Das Sportgericht will im Relegationsstreit keinen Präzedenzfall = Von Olaf Kupfer

Geschrieben am 21-05-2012

Düsseldorf (ots) - Der Richter hatte Verständnis für die Berliner
Bemühungen vor dem DFB-Sportgericht. Aber so weit, dass er dem
Traditionsklub Hertha BSC die Fußball-Bundesliga gleichsam auf dem
silbernen Tablett durch die Hintertür serviert, ist es dann gestern
in Frankfurt doch nicht gekommen. Einspruch abgewiesen, das 2:2 im
zweiten Relegationsspiel bleibt bestehen, Fortuna ist auf- und Berlin
abgestiegen. Alles klar? Nein, das ist es leider nicht. Die Fortuna
hat einen Etappensieg errungen, wahrscheinlich ist es sogar ein
Meilenstein. Aber das Geschäft mit der Rückkehr in die Bundesliga ist
für die Düsseldorfer ein zähes geworden. Dass es gestern keine
Düsseldorfer Jubelszenen gab, überrascht niemanden mehr. Das ist dem
schnellen und erwarteten Einspruch der Berliner geschuldet. Warum
sollte Berlin eine mühsam aufgebaute Argumentation fallen lassen, die
sich noch von höheren Gerichten als dem DFB-Sportgericht messen
lassen darf? Düsseldorfs Unbehagen in diesen Tagen ist aber auch
einem anderen Grund geschuldet. Und der ist gewichtiger: Dieser
einzigartige Fall im deutschen Fußball ist schlichtweg nicht
einseitig zu beurteilen. Das Für und Wider der Argumente ist
reichhaltig ausgetauscht, letztlich bleibt aber unglaublich großer
Ermessensspielraum - den beide Parteien mit aller Kraft besetzen
wollen. Auch die nächsthöhere Instanz, das DFB-Bundesgericht, wird -
zweifelsohne im stillen Kämmerlein - weniger die eine Aussage gegen
die andere abwägen. Sondern sich die große Frage stellen: Was
passiert, wenn wir dem Einspruch der Berliner tatsächlich stattgeben
und eine Spielwiederholung zulassen? Der Richter Lorenz hat ein gutes
Beispiel gegeben: Ein diskriminierter Spieler könnte künftig
irreguläre Bedingungen anprangern, der Fußball entschiede sich allzu
oft im Rechts- und nicht im Strafraum. Und: Mit einem Platzsturm
würden sich Fans in Zukunft einen Vorteil für ihren sportlich am
Boden liegenden Verein verschaffen. Wir drohen zu verlieren? Auf zum
Sturm! Nein, der DFB wird dieses Urteil nicht mehr ändern. Weil es
die unkomplizierteste Lösung ist. Weil es im wahrlich ausgedehnten
Sinne eine Entscheidung für den Fußball ist. Berlin muss das
akzeptieren. Der Gedanke an die eigene, scheußliche Saison wird dabei
helfen können.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


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