(Registrieren)

DBU-Initiative: Sportboote umweltverträglich reinigen

Geschrieben am 15-05-2012

Osnabrück (ots) - DBU will Umweltschutz bei privaten Yachten und
Motorbooten forcieren - 400.000 Euro für Modellversuche

Osnabrück. Wenn Schiffe durch die Wellen stampfen, "dampft" das
Umweltrisiko häufig mit. Damit sich Muscheln und Algen an den Rümpfen
nicht festsetzen, werden sie fast flächendeckend mit giftigen
Unterwasseranstrichen "auf Stromlinie" gebracht. Die Auswirkungen der
Schadstoffe auf Wasserlebewesen können allerdings verheerend sein.
Wenn die Sportbootsaison jetzt beginnt, soll mit finanzieller
Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) von rund 400.000
Euro nun ein Forschungspaket geschnürt werden, das den Schutz der
Schiffe vor Bewuchs, aber auch den Schutz der Gewässer vor
Gifteinträgen speziell bei privaten Yachten und Motorbooten im Auge
hat und Alternativen finden soll. DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h.
Fritz Brickwedde: "Wir müssen mit Geräteherstellern, Reinigungsfirmen
und Sportboot-Partnern Konzepte entwickeln, die wirksame, handliche,
kostengüns-tige und umweltfreundliche Methoden zur Reinigung von
Sport- und Motor¬booten ermöglichen."

In der Schifffahrt generell stelle das ungewollte Besiedeln von
Rümpfen durch Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen seit jeher ein
zentrales ökologisches und ökonomisches Problem dar, erläutert
DBU-Experte Dr. Max Hempel. Eine scheinbare Lösung seien in der
Vergangenheit sogenannte Antifouling-Farben gewesen, metallhaltige
Breitbandgifte (z.B. Tributylzinn, TBT), die die anhaftenden
Organismen abtöteten. Doch diese "hochgiftigen Substanzen" hätten
auch hormonelle Wirkung auf Wasserlebewesen entfaltet und seien
schließlich 2008 verboten worden, auch auf Basis von
DBU-Modellprojekten mit dem World Wide Fund For Nature (WWF) und
Partnern. Ökologisch nicht viel unbedenklicher seien allerdings auch
die TBT-Alternativen, die für private Yachten und Sportboote
verwendet würden: kupfer- und zinkhaltige Anstriche, die hochwirksam
seien, die aber Wasserorganismen ebenfalls schädigen könnten. Rund
668 Tonnen dieser Wirkstoffe würden jährlich in der Europäischen
Union produziert.

Sportboote würden aber im Gegensatz zu Groß-Schiffen wenig bewegt,
so dass sich das Gift überwiegend in Häfen, Marinas und Seen
konzentriere und anreichere, mit "fatalen Folgen für die Umwelt", so
Hempel. Die Boote lägen in der Regel in vielfältig genutzten
Gewässern, die auch zur Erholung und Trinkwassergewinnung oder für
den Fischfang genutzt würden. Der Gebrauch dieser Anstriche für
Yachten und Sportboote sei heute deshalb national schon in einigen
Regionen ver¬boten. Internatio¬nal hätten erste Staaten bereits
entsprechende Verordnungen erlassen bzw. bereiteten sie vor. Hempel:
"Alle bisher bekannten ungiftigen Beschichtungssysteme machen es
erforderlich, dass die Schiffe sehr viel bewegt oder regelmäßig
gereinigt werden. Deshalb müssen für Yacht- und Sportboote ungiftige
Beschichtungs-, Reinigungssys¬teme und -techniken entwickelt werden,
die den Bewuchs verhindern bzw. so beseitigen, dass die Umwelt
möglichst wenig belastet wird."

So wird nun durch die DBU mit rund 180.000 Euro die Hochschule
Bremerhaven mit der Firma IPT (International Port Technology,
Bremerhaven) und der Wohlert-Lackfabrik (Ritterhude) gefördert. Ziel
des Projektes ist es, so Hempel, eine umweltschonende Beschichtung
für Boote zu entwickeln und eine Bootswaschanlage so
umzukonstruieren, dass bei regelmäßigen Reinigungsarbeiten anfallende
Abfallstoffe aufgefangen und umweltgerecht weiterbehandelt oder
entsorgt werden können.

Die Firma LimnoMar (Hamburg) mit den Firmen Nordseetaucher
(Ammersbek) und Panadur (Halberstadt) erhalten von der DBU rund
125.000 Euro, um verschiedene mobile Reinigungsverfahren auf ihre
Einsatzmöglichkeiten und ihre Eignung für Süß- und Salzwasser zu
testen. Neben der Reinigungseffektivität stehe die Gewässerbelastung
bzw. die Auffangmöglichkeit des abgereinigten Bewuchses oder des
Waschwassers im Zentrum der Untersuchungen. Zudem sollen Fragen der
Genehmigungsfähigkeit von Reinigungstechniken sowie deren ökonomische
und ökologische Kosten erörtert werden.

Mit knapp 97.000 Euro wird die Firma Waero (Kiel) von der DBU
gefördert. Sie will eine neuartige automatisierte
Bootsreinigungsanlage entwickeln. Ein Waschkopf an einem im Hafen
oder in der Marina am Bootssteg befestigten Reinigungsarm soll am
Bootsrumpf entlang geführt werden. Um ausreichende Praxis- und
Anwendungsrelevanz sicherzustellen, müsse die Anlage innerhalb eines
Tages demontierbar und transportfähig sein. Der Kaufpreis der Anlage
solle 60.000 Euro nicht überschreiten, ein Boot in rund 20 Minuten
gereinigt sein. Um dieses Ziel zu erreichen, werde eine
Spezial-Software und -Re-gelungstechnik für eine modellhafte Anlage
in einem kleineren Maßstab entwickelt.



Pressekontakt:
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zu den Projekten:
Hochschule Bremerhaven
Prof. Dr. Dieter Lompe
Telefon: 0471/4823169
Telefax: 0471/4823145
E-Mail: dlompe@hs-bremerhaven.de


LimnoMar
Dr. Burkard Watermann
Telefon: 040/6789911
E-Mail: watermann
@limnomar.de


Waero GmbH
Andreas Klein
Telefon: 0431/55712665
Telefax: 0431/55712667
E-Mail: a.klein@waero.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

395647

weitere Artikel:
  • Bildgewaltiger Auftritt: Unter dem Motto "Feuer und Eis" präsentiert NATIONAL GEOGRAPHIC Top-Fotografen beim Fotofestival "horizonte zingst" Hamburg/Zingst (ots) - Markus Lanz-Ausstellung "Grönland - meine Reisen ans Ende der Welt" Bildershow "Feuer und Eis" - die Abenteuer des Fotografen Carsten Peter Führung mit Norbert Rosing und Bernd Ritschel durch die Fotoausstellung "Stille Sensationen - Große Momente der Naturfotografie" 15.05.2012 - Unter dem Motto "Feuer und Eis" bereichert NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND vom 26. Mai bis zum 03. Juni 2012 das renommierte Umweltfotofestival "horizonte zingst" mit einem bildgewaltigen Auftritt. Als besonderes mehr...

  • Sarah Wiener: "Ich hatte eine Tütensuppen-Phase" Hamburg (ots) - "Ich war eine Zeit lang Sozialhilfeempfängerin. Ohne Job, ohne Geld, ohne Ziel. Obendrein noch alleinerziehend. Da gab's auch eine Phase der Tütensuppen", berichtet Sarah Wiener im Interview mit dem Frauenmagazin EMOTION (Ausgabe 06/2012 ab morgen im Handel). "Wenn du Hartz-IV-Empfänger bist und eigentlich Zeit hättest zu kochen, machst du es meistens nicht, weil du gedemütigt und unglücklich bist. Ich war voller Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle", sagt die 49-Jährige. Heute ist Starköchin Chefin von 160 Mitarbeitern mehr...

  • MSD unterstützt Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie bei Ausbildung von Fachärzten München (ots) - Die Versorgung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen weist in Deutschland erhebliche Defizite auf. Der Hauptgrund: Im Fachgebiet der Rheumatologie werden seit längerem zu wenig Fachärzte ausgebildet. Besonders alarmierend erscheint dabei, dass bei steigendem Bedarf die Zahl der Spezialisten in den letzten Jahren zudem rückläufig ist. Vor diesem Hintergrund hat sich das Gesundheitsunternehmen MSD SHARP & DOHME GMBH (MSD) zusammen mit anderen Unternehmen entschlossen, ein Aus- und Fortbildungsprogramm der Deutschen mehr...

  • Lifewave-Matrix schützt wirksam vor Handy-Strahlung / Ein hauchdünner Schutzschild reduziert die Strahlenbelastung durch Ihr iPhone drastisch um 85% (BILD) Hamburg (ots) - Die Firma Lifewave hat einen hauchdünnen Schutzschild entwickelt, der auf der vom militärischen Abschirmdienst bekannten Stealth-Technologie basiert und Strahlung absorbiert bzw umlenkt, damit die auf den menschlichen Körper einwirkende Strahlung reduziert wird. Das neue Produkt von Lifewave hört auf den Namen Matrix und wird zusammen mit einer Hülle für das beliebte Handy von Apple zum Preis von 69 Euro ausgeliefert. Ein solch geschütztes iPhone gibt dem Nutzer die Sicherheit, dass das Handy, an dem Matrix angewendet mehr...

  • KeySecurity feiert 30 Jahre keymail - Schlüsselschutz / Millionen Schlüsselschutz-Kunden profitieren neu vom kostenlosen Kartenschutz Pfäffikon SZ, Schweiz (ots) - 1982 entstand die keymail-Schlüsselfundmarke mit der höflichen Empfehlung an den Finder: "Bitte werfen Sie mich unverpackt in den nächsten Postbriefkasten. Danke." Von Anfang an funktionierte dieses einfache System einwandfrei. Von Jahr zu Jahr stieg die Kundenzahl und die KeySecurity AG wurde so zu einer nationalen Institution. Der SelfSAFE - Kartenschutz, ein Jubiläumsgeschenk, das noch mehr Sicherheit bringt Zum 30-jährigen Firmen-Jubiläum wird der keymail-Schlüsselschutz mit einem hochwertigen mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht