(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu IGeL-Leistungen

Geschrieben am 10-05-2012

Osnabrück (ots) - Zu viel verlangt

Die Forderung der SPD ist deutlich: Sie will die IGeL-Leistungen
einschränken. IGeL - das sind Individuelle Gesundheitsleistungen.
IGeL ist zugleich eine Abkürzung, die Kritiker als "Irgendwie Geld
einbringende Leistungen" bezeichnen. Damit gemeint sind Angebote von
Ärzten, bei denen Patienten selbst die Kosten übernehmen müssen, weil
die Kasse die Behandlung nicht zahlt. Oft geht es um
Vorsorge-Untersuchungen mit einem umstrittenen Nutzen. Haus- und
Fachärzte, die in großem Umfang IGeL-Leistungen anbieten, wirken wie
Verkäufer. Es gibt sie. Doch seriöse Mediziner, und das dürften die
meisten sein, drängen sich damit nicht auf.

Es ist zwar verdienstvoll, wenn die Sozialdemokraten den Blick auf
die IGeL-Leistungen richten. Doch was sie verlangen, ist überzogen
und praxisfern: Nach dem Willen der SPD sollen Ärzte nicht am selben
Tag normale Kassenleistungen und zusätzlich IGeL-Leistungen
durchführen dürfen. So ein rigoroses Vorgehen würde nur dazu führen,
dass Patienten unnötig Zeit im Wartezimmer verbringen müssten. Mit
ihren Äußerungen stärken die Sozialdemokraten zudem ein Negativbild
von Ärzten als Geldschneidern. Das ist so pauschal wie falsch.

Wichtiger ist es, aus Versicherten mündige, aufgeklärte Patienten
zu machen, die wissen, dass sie ohne Zeitdruck entscheiden können.
Diese Patienten werden sich genau überlegen, auf welche IGeL-Angebote
sie sich wirklich einlassen.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

394952

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Homosexuellen-Ehe / Obama Osnabrück (ots) - Von wegen Land der unbegrenzten Möglichkeiten Mit seinem Bekenntnis zur Homosexuellen-Ehe hat sich US-Präsident Barack Obama auf dünnes Eis begeben. Was in Deutschland nahezu selbstverständlich ist, ist in den USA hoch umstritten. Die christlich-konservative Basis der Republikaner läuft nun Sturm. "Obama erklärt der Ehe den Krieg", behauptete gar der konservative Fernsehsender Fox News. Doch Obama hatte keine andere Wahl: Mit dem Vorstoß seines Vize-Präsidenten Joe Biden in einer TV-Talkshow, dass er überhaupt mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Bio-Patente / EU Osnabrück (ots) - Nicht mit Ruhm bekleckert Das Europaparlament zieht die Notbremse. Mit der Resolution gegen Bio-Patente versuchen die Abgeordneten, Allmacht-Fantasien zu stoppen, die aus dem Ruder gelaufen sind. Patente sind zwar per se nichts Verwerfliches. Doch es gibt Grenzen. Sie sind dann erreicht, wenn Konzerne sich ein Monopol auf Lebensgrundlagen sichern wollen, teils sogar mit Tricksen und Täuschen. Unrühmliches Beispiel ist die Schrumpeltomate für Ketchup: Das Patent sollte für das Produkt, nicht für das Züchtungsverfahren mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Steuerschätzung Osnabrück (ots) - Steuerzahler entlasten Was für ein Wandel: Noch vor zehn Jahren galt Deutschland als kranker Mann Europas. Jetzt wirkt das Land im Vergleich zu den Schuldenstaaten Südeuropas wie eine Insel der Glückseligkeit. Gut 30 Milliarden Euro zusätzliche Steuereinnahmen bis 2016 hat jetzt der Expertenkreis der Bundesregierung prognostiziert. Gekoppelt mit hohen Export- und niedrigen Arbeitslosenzahlen, ist diese Entwicklung beachtlich. Das ist vor allem ein Verdienst von Firmen und Belegschaften, die sich auf den mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Demokratie steht auf dem Spiel Zur Lage in Griechenland nach den Parlamentswahlen Cottbus (ots) - In Athen geht das Ringen um eine Regierungsbildung in die dritte Runde. Möglicherweise führt das Patt im Parlament zu Neuwahlen. Mit Prognosen über ihren Ausgang sollte man nach der Überraschung vom vergangenen Sonntag sehr vorsichtig sein. Drei von vier Griechen wollen in der Währungsunion bleiben. Die Traditionsparteien, Konservative und Sozialisten, werden deshalb versuchen, mit dem Motto "Euro oder Drachme" die Wähler um sich zu scharen. Aber das ist nur eine Hoffnung, mehr nicht. Selbst wenn die pro-europäischen mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Falscher Applaus Krankenkassen sollen wegen Milliardenüberschüssen Prämien zahlen Cottbus (ots) - Ja, es stimmt, viele Krankenkassen sind dank guter Konjunktur mit einem üppigen Finanzpolster ausgestattet. Und es ist schlicht ärgerlich, dass die allermeisten Versicherten davon nicht profitieren, obwohl es ihre Beiträge sind, auf denen die Kassen sitzen. Das Bundesversicherungsamt macht deshalb jetzt Druck, um Kassen zur Verteilung von Prämien zu animieren. Von der schwarz-gelben Koalition wird das mit heftigem Applaus bedacht. Dabei sollte sie besser selbst handeln als nur zuzuschauen. Solange das Gesetz das Freiwilligkeitsprinzip mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht