(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Wenn Politik kapituliert Die Eröffnung des Hauptstadtflughafens Schönefeld wird verschoben

Geschrieben am 08-05-2012

Cottbus (ots) - Das kostet, diese Verschiebung der Inbetriebnahme
des Hauptstadtairports in Brandenburg. Das kostet einige Millionen an
Steuergeldern und wird die sowieso schon hart am Rande operierende
Flughafengesellschaft in zusätzliche Schwierigkeiten bringen. Sie
gehört den Ländern Berlin und Brandenburg und dem Bund. Also kostet
das den Steuerzahler Geld und den Brandenburger insbesondere. Aber
der direkte materielle Schaden ist vergleichsweise noch begrenzt. Das
Image der Region Berlin-Brandenburg erlebt einen gewaltigen Schlag.
Wer so spät und so dumm die Notbremse zieht, dem traut man einfach
nichts mehr zu. Weltweit müssen jetzt auf die Schnelle Flug- und
Betriebspläne umgestellt werden, geraten Reservierungs- und damit
Reisepläne ins Schleudern. Die Verschiebung ist imagemäßig ein
Totalverlust. Die Verantwortung tragen zwei Landesregierungen und
zunächst vor allem die von Berlin, aber in gewissem Maße natürlich
auch die von Brandenburg, die voll eingebunden war in den
Planungsprozess. Im Roten Rathaus und in der Potsdamer Staatskanzlei
sitzen die beiden Herren, die sich jetzt mit allerlei Gemeinplätzen
aus dieser Verantwortung zu winden versuchen. Sie heißen Klaus
Wowereit und Matthias Platzeck. Sie waren in den vergangenen Jahren
immer dann zur Stelle, wenn sie sich Vorteile davon versprachen, auf
schönen Bildchen vor dem größten Infrastrukturprojekt posieren zu
können. Sie haben früher und genauer gewusst, dass die Fertigstellung
vor gewaltigen Problemen steht. Sie haben nichts getan, sie haben
kapituliert vor inkompetenten Fachleuten. Von Wowereit kennt man das
zur Genüge. Als Hunderttausende frierend an S-Bahn-Gleisen standen,
hat er nur bedauernd den Kopf geschüttelt. Bis heute fährt das
wichtigste Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs nicht nach Plan.
Es klappt bei dieser Art des Regierens einfach viel zu wenig nach
Plan. Matthias Platzeck hat am Dienstag ansatzweise erkennen lassen,
dass der ganze Vorgang auch nach politischen Konsequenzen schreit.
Dann soll er sie auch ziehen, notfalls auch gegen seinen Parteifreund
Wowereit. Für nächste Woche hat der Ministerpräsident eine ehrliche
Bestandsaufnahme versprochen. Wenn dann Kosten und Verantwortung
besser erkennbar sind, muss dies Folgen haben - notfalls bis hinauf
in die Landesregierungen selbst.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

394279

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: FDP will EU-Agrarsubventionen für Infrastrukturprogramme nutzen Düsseldorf (ots) - Die FDP will finanzielle Mittel aus den europäischen Investitionsfonds künftig an Sparmaßnahmen in den Empfängerländern knüpfen. Außerdem soll der Agrar-Etat im EU-Haushalt zugunsten wachstumsfördernder Maßnahmen in den Krisenstaaten gekürzt werden. Das geht aus einem Positionspapier von FDP-Generalsekretär Patrick Döring hervor, das der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe) vorliegt. Demnach soll ein Teil der Agrarsubventionen, die 40 Prozent des EU-Haushalts ausmachen, zugunsten wichtiger mehr...

  • Rheinische Post: Urwahl ist möglich Düsseldorf (ots) - Steinmeier zur SPD-Kanzlerkandidatur: Kraft hat wichtige Rolle, Bei der Entscheidung über die SPD-Kanzlerkandidatur wird NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft aus Sicht von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier eine wichtige Rolle spielen. "Ohne kraftvolle Unterstützung, hält kein Sozi eine Kanzlerkandidatur durch", sagte Steinmeier der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe) auf die Frage, ob in der SPD ein Kanzlerkandidat gegen den Willen von Hannelore Kraft gekürt werden könne. mehr...

  • Rheinische Post: Friedrich verschärft Drohungen an Salafisten Düsseldorf (ots) - Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich hat angesichts der jüngsten Ausschreitungen die Drohungen an die Salafisten verschärft. "Wir werden uns in Deutschland keine Religionskriege aufzwingen lassen, weder von radikalen Salafisten noch von extremen Parteien", sagte Friedrich der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwoch-Ausgabe). "Ohne Frage haben die Salafisten eine ideologische Nähe zu al Qaida", hob Friedrich hervor. "Es steht fest: Sie haben das klare politische Ziel, unseren freiheitlich-demokratischen mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Bundesweites Verbrauchertelefon geht bald an den Start Saarbrücken (ots) - Das bundesweit geplante Verbrauchertelefon soll noch in diesem Jahr an den Start gehen. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwoch), die Freischaltung stehe bevor. "Wir sind auf der Zielgeraden - die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren", so die Ministerin. Ähnliche wie bei der zentralen Behördennummer 115 soll das neue Angebot Verbrauchern bei Fragen und Problemen helfen sowie Ansprechpartner vermitteln. "Wer zum Beispiel Informationen zu Abo-Fallen im Internet, mehr...

  • LVZ: Sonderermittlungseinheit geht im Verteidigungsministerium dem Verdacht der teuren Freundschafts-Vertragspolitik nach Leipzig (ots) - Die Antikorruptions-Abteilung "Ermittlung Sondersachen" geht im Verteidigungsministerium dem Verdacht auf teure Freundschafts-Verträge im Bereich der Logistik- und Strategieberatung im Millionenumfang unter Ausnutzung privater und freundschaftlicher Verquickungen nach. Voraus gingen Recherchen der "Leipziger Volkszeitung" im Ministerium bei der dem Verteidigungsministerium unterstellten Beratungs- und Beschaffungsgesellschaft g.e.b.b. sowie zwei privaten Beratungs- und Strategiegesellschaften. Nach entsprechenden Fragen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht