(Registrieren)

Tschernobyl-Jahrestag: BUND startet erste Europäische Bürgerinitiative gegen Atomkraft und für eine sichere Energiezukunft

Geschrieben am 26-04-2012

Berlin/Brüssel (ots) - Anlässlich des heutigen 26.
Tschernobyl-Jahrestags hat der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) zusammen mit weiteren Partnerorganisationen eine
Europäische Bürgerinitiative gegen Atomkraft und für eine sichere
Energiezukunft gestartet. Nachdem EU-Bürgerinnen und -Bürger seit
Anfang April europaweite Bürgerinitiativen bei der EU-Kommission
anmelden können, will der BUND als deutsches Mitglied von Friends of
the Earth dieses neue politische Mittel erstmals nutzen, um unter dem
Motto "Meine Stimme gegen Atomkraft" eine bestimmte Form der
Energieerzeugung europaweit zu Fall zu bringen.

"Die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima haben die
zerstörerische Kraft dieser gefährlichsten Form der Stromerzeugung
deutlich aufgezeigt. Große Regionen wurden weiträumig verstrahlt und
für sehr lange Zeiträume unbewohnbar. Europa ist reif für den
kompletten Ausstieg aus der Atomenergie. Nicht nur für die Europäer
stellt sie eine tägliche Bedrohung dar, die abgestellt werden muss",
sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

In der EU seien derzeit 133 Atomreaktoren in Betrieb, davon 62 als
`Hochrisikoreaktoren` einzustufende Anlagen. Diese hätten häufig
keine Schutzhüllen, befänden sich in Erdbebengebieten oder seien
inzwischen mehr als 30 Jahre alt. "Diese Hochrisikoreaktoren müssen
als erstes sofort stillgelegt werden, denn von ihnen geht die größte
Gefahr aus", sagte Weiger. "Leider hat bisher der politische Wille
dafür gefehlt. Mit der Europäischen Bürgerinitiative gibt es jetzt
endlich eine greifbare Möglichkeit, den Weg in eine sichere und
saubere Energiezukunft zu ebnen", erklärte Weiger.

Die Bürgerinitiative werde in insgesamt zwölf Ländern eingereicht,
wobei in jedem der 27 EU-Staaten Unterschriften gesammelt werden
könnten. Der BUND und seine Partner hätten deutlich mehr als die
vorgeschriebenen mindestens sieben Mitgliedsländer für den zu
gründenden Bürgerausschuss gewinnen können, sagte Weiger. "Die
Europäische Bürgerinitiative ist ein neues wichtiges
demokratiepolitisches Instrument, mit dem die länderübergreifende
Debatte über die Risiken der Atomkraft deutlich forciert werden kann.
Es geht dabei nicht nur um den Ausstieg Europas aus der Atomkraft,
sondern auch um eine beschleunigte Energiewende mit entsprechenden
Energiesparmaßnahmen und um den kompletten Umstieg auf erneuerbare
Energien bis 2050", sagte der BUND-Vorsitzende.

Bis spätestens 31. Mai prüfe die EU-Kommission die
Rechtskonformität der Forderungen der Atomkraftgegner. Sobald eine
positive Entscheidung der Kommission bis spätestens zum 1. Juni
vorliege, könnten unter www.my-voice.eu im Internet EU-weit
Unterstützungserklärungen für die Europäische Bürgerinitiative
abgegeben werden. Registrieren lassen könne man sich dort bereits ab
sofort. Insgesamt müssten innerhalb eines Jahres eine Million Stimmen
gegen die Atomkraft gesammelt werden. Dann müssten sich EU-Kommission
und das Europaparlament mit dem Anliegen befassen.

"Es geht uns darum, das Ende der unsicheren und teuren Atomenergie
in möglichst vielen EU-Staaten gleichzeitig einzuläuten", sagte
Weiger. Der BUND lade alle Mitglieder der Zivilgesellschaft sowie
Unternehmen und Parteien ein, die Europäische Bürgerinitiative "Meine
Stimme gegen Atomkraft" zu unterstützen.

Neben dem BUND beteiligten sich Partnerorganisatoren aus Belgien,
Dänemark, Finnland, Frankreich, Litauen, Österreich, Luxemburg,
Niederlande, Ungarn, Großbritannien und Zypern an der Initiative.
Unterschrieben werden könne sie in allen EU-Ländern. Durchgeführt
werde sie nicht nur von Organisationen aus dem internationalen
BUND-Netzwerk 'Friends of the Earth Europe', sondern auch von anderen
atomkritischen Organisationen wie dem französischen Bündnis 'Sortir
du Nucléaire'."

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.bund.net
bzw. www.my-voice.eu



Pressekontakt:
Thorben Becker, BUND-Atomexperte:
Tel. 030-27586-421 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

391891

weitere Artikel:
  • Rupprecht/Schipanski: Ausländische Hochschulabsolventen sind uns hoch willkommen Berlin (ots) - Am morgigen Freitag verabschiedet der Deutsche Bundestag das Gesetz zur Umsetzung der Hochqualifizierten-Richtlinie. Darin enthalten sind auch Verbesserungen für bleibewillige ausländische Hochschulabsolventen. Hierzu erklären der bildungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Rupprecht, und der zuständige Berichterstatter Tankred Schipanski: "80 Prozent der ausländischen Master-Absolventen sind bereit, bei uns zu bleiben. In Großbritannien ist es nur die Hälfte. Das ist eine große Chance, die mehr...

  • LVZ: Im Streit um Vorratsdatenspeicherung stärken die Spitzen der deutschen Wirtschaft die Bundesjustizministerin und appellieren an die EU-Kommissarin Leipzig (ots) - Im laufenden Streit zwischen der EU-Kommission und der Bundesregierung um die Regelung der Vorratsdatenspeicherung haben die sieben Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft und der Kommunikationsindustrie die abwartende Haltung der FDP-Bundesjustizministerin gestärkt und an die für Justiz zuständige EU-Kommissarin appelliert, bis zur endgültigen Vorlage der überarbeiteten EU-Richtlinie auf Sanktionsmaßnahmen gegenüber Deutschland zu verzichten. Ein entsprechendes gemeinsames Schreiben der Spitzenverbände, das der "Leipziger mehr...

  • 15 Jahre Ruck-Rede: Exklusiv-Interview mit Bundespräsident a.D. Roman Herzog Berlin (ots) - Fünfzehn Jahre nach seiner berühmten Ruck-Rede hat Bundespräsident a.D. Roman Herzog weitere Reformanstrengungen gefordert, insbesondere im Bereich des demographischen Wandels. In einem Exklusiv-Interview mit kas.de zum 15. Jahrestag seiner Berliner Rede sagte Herzog: "Das Rentensystem ist bis heute nicht wirklich neu überdacht. Im Augenblick müsste der Generationenvertrag umgedreht werden: Die Älteren müssten den Jüngeren versprechen, dass Sie ihnen auch noch Raum für ein eigenes Leben lassen." Mit einer ganzen mehr...

  • Persilschein für die Kettensägen - WWF kritisiert katastrophale Änderungen des brasilianischen Waldgesetzes Berlin (ots) - Das brasilianische Unterhaus hat gestern die Reform des brasilianischen Waldgesetzes verabschiedet. "Die Entscheidung ist ein Tiefschlag gegen das größte Tropenwaldgebiet der Erde", kritisiert Roberto Maldonado, Lateinamerika Referent beim WWF Deutschland. Insbesondere die Amnestie für illegale Abholzungen legalisiere Umweltverbrechen der Vergangenheit und sei quasi eine Aufforderung zu weiterem Kahlschlag. Der WWF fordert die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff auf, das Gesetz per Veto zu verhindern und den Albtraum mehr...

  • Aschenberg-Dugnus (FDP) für Zuschussregelung und private Pflegezusatzversicherung / Ferner (SPD): Zusatzversicherung für bereits Erkrankte nicht bezahlbar Bonn (ots) - Bonn/Berlin, 26. April 2012 - Die pflegepolitische Sprecherin der FDP, Christine Aschenberg-Dugnus, hat sich im PHOENIX-Interview für eine zusätzliche private Absicherung zur Pflegeversicherung ausgesprochen: "Wir wollen die kapitalgedeckte Zusatzvorsorge fördern und eine Zuschussregelung, mit der man eine Zusatzvorsorge-Versicherung abschließen kann." Sie verteidigte die Beitragserhöhung um 0,1 Prozent: "Bessere Leistungen in der Pflege kosten auch Geld, und deswegen mussten wir auch den Beitrag um 0,1 Prozent erhöhen. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht