(Registrieren)

Westfalenpost: Kommentar zu Lebensmittel /Brot /Backwaren /Hygiene /Da war wohl der Wurm drin Kontrollen bei Großbäckereien in NRW /Von Joachim Karpa

Geschrieben am 24-04-2012

Hagen (ots) - Kauen Sie ruhig weiter. Nicht, dass Ihnen das
Brötchen im Hals stecken bleibt. Durchaus nachvollziehbar ist, dass
Ihnen angesichts mangelhafter Hygiene in Großbäckereien der Appetit
vergeht. Aber sehen wir es positiv. In der überwiegenden Mehrzahl der
Betriebe gibt es nichts zu beanstanden. Sie halten sich an die
Vorschriften. Vielmehr sind es die schwarzen Schafe, die eine ganze
Branche in Verruf bringen. Umweltminister Johannes Remmel will ihnen
an den Kragen und macht Druck. Zu Recht. Die bisherige Praxis,
gravierende Mängel unter der Ladentheke zu halten, ist nicht im Sinne
der Verbraucher. Da ist buchstäblich der Wurm drin. Der Kunde muss
wissen, was er kauft und verzehrt. Das ist Vertrauenssache. Massiver
Schimmel im teigigen Umfeld ist kein Kavaliersdelikt, sondern
hochgradig gesundheitsgefährdend. Schließlich ist der Mensch, was er
isst. Der Satz ist nicht neu, aber er bringt es auf den Punkt. Allein
beim Gedanken an eingebackene Schaben dreht sich morgens der Magen
um. Das beste Garantie, einwandfreie Ware zu bekommen, ist die
öffentliche Kontrolle. Wenn jedermann nachlesen kann, wie die
Bäckerei es mit der Sauberkeit hält, wird der Besen, bildlich
gesehen, nahezu von alleine durch die Backstube fliegen. Also ist die
Idee, landesweit eine Internet-Datenbank einzuführen, die
Hygiene-Verstöße ab einem Bußgeldbescheid von mindestens 350 Euro
veröffentlicht, nicht verkehrt. Eine entsprechende Gesetzesänderung
auf Bundesebene macht dies ab September möglich. Kein Unternehmen,
kein Bäcker hat ein Interesse, sich im Netz als Schmuddelbetrieb
wiederzufinden. Bekanntermaßen ist es ausgesprochen schwer, einen
ramponierten Ruf wieder aufzupolieren. Beim Verbraucher bleibt immer
etwas hängen, besonders wenn es negativ ist. Grundlegende
Voraussetzung für mehr Transparenz bei der Lebensmittelüberwachung
ist der unangemeldete Besuch des Lebensmittelkontrolleurs - wenn er
denn überhaupt einmal im Jahr erscheint. Im Kreis Olpe kommt einer
auf 397 Betriebe, das ist landesweit ein guter Schlüssel. Anderswo
wacht ein Kontrolleur über 1400 Betriebe. Hier besteht
Handlungsbedarf.



Pressekontakt:
Westfalenpost Hagen
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

391435

weitere Artikel:
  • WAZ: Die Klagen der Lehrer - Kommentar von Sibylle Raudies Essen (ots) - So viel Ablenkung von Schülern durch Medien aller Art wie heute war nie, so viel Regellosigkeit daheim auch nicht. Kein Wunder, dass Lehrer Disziplinmangel bei Schülern beklagen. Dabei finden Kinder das Lernen nicht von Natur aus langweilig. Das beweist die hohe Motivation bei Grundschülern. Irgendwo auf dem Weg zum Schulabschluss geht aber bei zu vielen diese Motivation verloren. Was die Disziplin nicht verbessert. Das liegt auch an der Schule. Manchmal auch am Lehrer. Aber eben nur manchmal. Die allermeisten Lehrer mehr...

  • Neues Deutschland: Kommentar zur Studie von Amnesty International zur Diskriminierung von Muslimen in Europa Berlin (ots) - Es gehe doch nicht darum, junge Muslime unter den Generalverdacht des Islamismus und des Terrorismus zu stellen, sagte der Bundesinnenminister unlängst, als er eine umstrittene Studie zum Thema vorstellte - und die »Bild«-Zeitung, vorab gespickt aus seinem Haus, mit ihrem Zerrbild umgehend genau das tat. Die alten Vorurteile und Reflexe funktionieren prächtig hierzulande, wenn etwa das Bild der Muslime auf missionierende Salafisten verengt oder Diskriminierung im Alltag und Arbeitsleben schon durch einen Namen, einen mehr...

  • WAZ: Unwürdige Verhältnisse - Kommentar von Marc-André Podgornik Essen (ots) - Die Qualität der Behandlung in Pflegeheimen und von ambulanten Pflegediensten hat sich verbessert. Diese Entwicklung ist erfreulich. Die aktuelle Studie darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nach wie vor große Probleme in der Altenpflege gibt. Dass in einem Land wie Deutschland, mit einem vergleichsweise luxuriös ausgestatteten Gesundheitssystem, alte und hilflose Menschen in Pflegeheimen oder zu Hause an Unterernährung leiden, sich bis auf die Knochen wund liegen oder unterbeschäftigt vor sich hin mehr...

  • WAZ: Nach Recht und Gesetz - Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - Kaum ein Thema ist hierzulande derart mit Emotionen belegt wie der strafrechtliche Umgang mit Gewalttätern. Auch deshalb ist es wichtig zunächst zu betonen, was das gestrige Urteil zur Sicherungsverwahrung n i c h t  bedeutet: Es geht - einerseits - weder um eine skandalöse Alimentierung sogenannter "Sextäter", noch - andererseits - um die Relativierung abscheulicher Verbrechen. Stattdessen besagt das Urteil, dass der Staat vier Straftäter dafür entschädigen muss, dass die Justiz die Männer mehr...

  • WAZ: Das Brot und sein Wert - Kommentar von Tobias Blasius Essen (ots) - Erst Dioxin-Eier, dann Antibiotika-Hähnchen, jetzt auch noch Schaben-Brötchen. NRW-Umweltminister Remmel hat die Gabe, einem den Appetit zu verderben. Hinter den regelmäßigen Alarmrufen des grünen Überzeugungstäters steckt allerdings mehr. Zum einen gefällt sich der Minister darin, ohne Rücksicht auf wirtschaftliche Interessen den eisernen Verbraucheranwalt zu geben. In Wahlkampfzeiten muss man ihm das wohl nachsehen. Wichtiger aber erscheint Remmels aufrüttelnde zweite Botschaft: Die Bürger sollen endlich ihre Macht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht