(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Präsidentschaftswahlen in Frankreich Königsmacherin Le Pen PETER HEUSCH, PARIS

Geschrieben am 23-04-2012

Bielefeld (ots) - Sie hatte einen "Elektroschock" versprochen,
tatsächlich sorgte Marine Le Pen für ein mittleres Erdbeben. 18
Prozent der Stimmen konnte die Chefin des rechtsextremen Front
National (FN) in der ersten Runde der französischen
Präsidentschaftswahl auf sich vereinen. Das bedeutete den dritten
Platz. Der Schock sitzt umso tiefer, als ihrem Vater Jean-Marie 2002
ein Prozent weniger genügte, um sogar den Sprung in die Stichwahl zu
schaffen. Es stimmt zwar, dass Papa Le Pen damals hoch gegen
Amtsinhaber Jacques Chirac verlor und für die Tochter diesmal bereits
in der  Vorrunde Endstation war. Aber der politische und
demokratische Schaden ist auch so groß genug. Schließlich sieht sich
die schlagfertige Anwältin "aller echten Patrioten" zur
Schiedsrichterin des Stechens zwischen Nicolas Sarkozy und François
Hollande aufgewertet. Weder der Gaullist noch der Sozialist können am
6. Mai ohne die Stimmen der FN-Wähler den Sieg erringen. Folgerichtig
werden in der letzten Phase des Wahlkampfs nicht Schuldenabbau und
Eurokrise im Vordergrund stehen, sondern Einwanderung, Schutzwälle
gegen die Globalisierung, Sicherheitspolitik, Vaterlandsliebe. Le Pen
mag aus dem Rennen sein, aus dem Spiel ist sie nicht. Als
Königsmacherin kann sie die beiden Gewinner der ersten Runde nach
ihrer Pfeife tanzen lassen. Dass Sarkozy die rechtsnationalen
Flötentöne beherrscht, ist bekannt. Doch auch Hollande kann es sich
kaum leisten, die Vorzugsthemen der FN-Chefin völlig auszuklammern.
Insbesondere die antieuropäischen Töne der Kampagne dürften schriller
werden. Die wortgewandte, heute erst 43-jährige Blondine hat ihren
Blick bereits nach vorne gerichtet. Auf die im Juni anstehenden
Parlamentswahlen natürlich, wo sie endlich Abgeordnetensitze für ihre
Partei zu gewinnen hofft. Und auf die Präsidentschaftswahl 2017.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

391167

weitere Artikel:
  • Südwest Presse: KOMMENTAR · BETREUUNGSGELD Ulm (ots) - Wer soll das bezahlen? Neue soziale Wohltaten zu versprechen, ist leicht und populär. Da steht als kleinlich da, wer nach der Finanzierung fragt. Doch es ist der Knackpunkt: Der hoch verschuldete Staat tut sich bereits schwer, alle Ansprüche zu befriedigen, die über Jahrzehnte geschaffen wurden. Neue sind ein ungedeckter Scheck auf die Zukunft. Dazu gehört schon das Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kleinkinder nicht in die Krippe schicken. Dieses Herzensprojekt der CSU findet in der CDU viele Kritiker. Um sie umzustimmen, mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Grüne wollen bei der Polizei sparen Falsches Rezept HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Die innere Sicherheit ist zwar traditionell nicht das Steckenpferd der Grünen. Trotzdem hätte man dem altgedienten Realo Reiner Priggen (59), der viele Jahre Sprecher des Grünen-Landesverbands in NRW und zuletzt Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag war, wenige Wochen vor der Wahl eigentlich mehr politischen Instinkt zugetraut. Sein Vorschlag, 2.000 Stellen bei der Polizei einzusparen, wird bei den meisten Bürgern nur Kopfschütteln, Unverständnis oder sogar Empörung auslösen. Neue Wählerstimmen für die Grünen wird mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Gesundheitsrisiken beim Sport Eigenverantwortung gefragt PETER STUCKHARD Bielefeld (ots) - Der Museumsdirektor in den besten Jahren, der die ersten Schritte einer Bergwanderung mit Freunden nicht übersteht, der Manager, der vom Joggen nicht nach Hause zurückkehrt, der Fußballer, der auf dem Platz zusammenbricht: Der plötzliche Herztod bleibt die Todesursache Nummer eins in Deutschland. Spektakulär sind die Fälle, in denen Bilder von der Dramatik des Geschehens zeugen. Die entstehen meist bei größeren Sportereignissen mit vielen Kameras. Sie täuschen darüber hinweg, dass Amateursportler viel gefährdeter mehr...

  • FT: Flensburger Tageblatt Flensburg (ots) - Einem 62-Jährigen den ausgelaufenen Vertrag nicht zu verlängern und dafür einen 41-Jährigen einzustellen, passt ganz einfach nicht mehr zur gesellschaftlichen Realität. Ganz davon abgesehen, dass der Jugendwahn, dem einige Wirtschaftszweige verfallen sind oder waren, als kräftiger Schuss nach hinten losging. Der differenzierte Blick auf das Alter kommt einer Lebenswirklichkeit, in der es gilt, starre Altersgrenzen aufzuheben, näher und sollte Motivation für die Politik sein, sich der Interessen der älteren Generation mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Mitteldeutsche Zeitung zu Nepp in Gaststätten Halle (ots) - Dumm, wenn die Seezunge gar keine edle Seezunge, sondern billiger Pangasius ist. Dann klingelt zwar die Kasse beim Wirt, der Gast aber wird durch den Etikettenschwindel schlicht betrogen. In aller Regel still und heimlich, denn selbst wenn einem der Fischgeschmack nicht ganz geheuer ist - wer outet sich einem vermeintlichen Fachmann gegenüber schon als Zweifler? Der brave Gast isst, bezahlt und geht. Ob er aber wiederkommt, wo der Schwindel jetzt aufgeflogen ist? Ob er überhaupt noch in ein Restaurant geht? Der mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht