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"Report Mainz", heute, 17. April 2012, 21.45 Uhr im Ersten / Heftige Kritik an Bereitschafts- und Notdienst der Kassenärzte / Rettungsdienste beklagen Anstieg von Einsätzen wegen Lappalien

Geschrieben am 17-04-2012

Mainz (ots) - Rettungsdienste in ganz Deutschland beklagen immer
mehr Einsätze wegen Lappalien. Sie führen dies unter anderem auf
Defizite beim kassenärztlichen Bereitschafts- und Notdienst zurück.
Ein Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bestätigte dem
ARD-Politikmagazin "Report Mainz": "Tatsächlich ist es so, dass wir
im DRK-Bundesverband zunehmend Berichte erhalten, dass Menschen
lieber die 112 wählen statt zum Arzt zu gehen oder den Notdienst der
Kassenärztlichen Vereinigung anzurufen (...)." Es komme sogar
innerhalb der Sprechstundenzeiten dazu, "dass Arztpraxen an die 112
verweisen. Bei den uns immer wieder beschriebenen Fällen wird vor Ort
beim Patienten festgestellt, dass die Voraussetzungen für eine
Rettungsfahrt nicht vorliegen." Dies sei ein "Symptom für die
Notwendigkeit zur Verbesserung des Versorgungssystems".

"Report Mainz" berichtet über die Situation im Wetteraukreis in
Hessen. Hier hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen in den
vergangenen Monaten mehrere Notdienstbezirke fusioniert, mit der
Folge, dass es weniger Anlaufstellen für Patienten gibt. Der
ärztliche Leiter des Rettungsdienstes im Wetteraukreis, Dr. Reinhold
Merbs, berichtet, die Zahl der Einsätze sei um mehr als 10 Prozent
gestiegen. Gegenüber "Report Mainz" sagte er: "Unsere Analyse für das
erste Quartal 2012 hat ergeben, dass wir seit der Strukturänderung
beim ärztlichen Bereitschaftsdienst im Vergleich zum Vorjahresquartal
ungefähr 1000 Einsätze mehr haben." Rettungsassistenten müssten immer
mehr Fälle abarbeiten, die nicht zum rettungsdienstlichen oder
notfallmedizinischen Bereich gehörten. Die KV Hessen weist die Kritik
zurück. In einer schriftlichen Stellungnahme heißt es, der
gesetzliche Sicherstellungsauftrag werde uneingeschränkt erfüllt:
"Der Bereitschaftsdienst- bzw. Notdienst in Hessen funktioniert gut
(...). Die Zeiten zwischen Anruf und Besuch (haben sich) gegenüber
der Situation vor 2012 vielfach sogar verkürzt."

Eine Umfrage von "Report Mainz" bei allen Kassenärztlichen
Vereinigungen ergab, dass es in den vergangenen Jahren in mindestens
sechs weiteren Regionen Vergrößerungen von Notdienstbezirken gegeben
hat bzw. solche geplant sind. Hierzu zählen Baden-Württemberg,
Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Thüringen und
Westfalen-Lippe. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung, Andreas Köhler, räumte den Trend gegenüber "Report
Mainz" ein: "Wenn wir es weiterhin schaffen wollen, an jedem Ort in
Deutschland einen Bereitschafsdienst aufrecht zu erhalten, dann
müssen wir das auch so machen, dass manche Hausärzte nicht jeden
zweiten Tag rund um die Uhr tätig sein müssen. Deswegen müssen wir
die Bereitschaftsdienstbezirke vergrößern (...). Die Anfahrtswege
werden etwas länger sein, aber wir halten sie im Vergleich zu anderen
europäischen Ländern immer noch für absolut vertretbar."

Der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, Walter
Bockemühl, sieht in den Strukturreformen dagegen eine bedenkliche
Entwicklung. Im Interview mit "Report Mainz" sagte er: "Das sind
Pseudolösungen, weil ich damit natürlich aus der Fläche heraus gehe
mit dem ärztlichen Bereitschaftsdienst, aber der ärztliche
Bereitschaftsdienst muss ja gerade wegen der Versorgungssituation der
Bevölkerung nahe bei den Menschen sein."

Weitere Informationen finden Sie auf www.reportmainz.de. Zitate
gegen Quellenangabe frei.

Bei Rückfragen rufen Sie bitte in der Redaktion "Report Mainz" an
unter Tel.: 06131/929-33351.


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