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Rund 12.000 Wohnungen sollen privatisiert werden / Bieterverfahren für TLG-Gruppe eröffnet - Bestandschutz für Mieter

Geschrieben am 13-04-2012

Berlin (ots) - Der Bund startet am Montag den zweiten Versuch, die
auf Ostdeutschland spezialisierte staatliche Immobiliengesellschaft
TLG zu privatisieren. Investoren können bis zum 16. April ihr
Interesse anmelden. Unternehmen wie Patrizia Immobilien AG, Conwert
Immobilien Invest SE und die Deutsche Wohnen AG stehen als Bieter
bereits fest. "Mit den Mitteln aus der Kapitalerhöhung wollen wir
unser Portfolio in 2012 weiter ausbauen", sagt Michael Zahn,
Vorstandsvorsitzender der Deutsche Wohnen AG am 29. März dieses
Jahres. Wie kürzlich bekannt wurde, nimmt auch die Corestate Capital
AG aus der Schweiz an dem Bieterverfahren teil.

Die ursprünglich 1991 als Tochterunternehmen der Treuhandanstalt
entstandene TLG hat in den mehr als 20 Jahren ihres Bestehens eine
weitreichende Entwicklung erfahren. 1995 übernahm die Bundesrepublik
Deutschland die Gesellschafteranteile des Unternehmens, das den Namen
TLG Treuhand Liegenschaftsgesellschaft erhielt. Per Kredit
finanziert, kaufte diese damals nicht betriebsnotwendige Immobilien
von der ehemaligen Treuhandanstalt.

Ab dem Jahr 2000 erfolgte mit dem Umbau von einem
verkaufsorientierten Treuhand-Privatisierer zu einem aktiven
Portfoliomanager mit den Kernkompetenzen Vermietung, Entwicklung, An-
und Verkauf eine strategische Neuausrichtung, mit der das Unternehmen
seit 2002 kontinuierlich Gewinne erwirtschaftet. Der Umbau der
mittlerweile in TLG Immobilien umbenannten Gesellschaft kam 2008 zum
Abschluss. Seither ist das Unternehmen erfolgreich mit den Segmenten
Büro, Einzelhandel, Gewerbe und Wohnen positioniert und zählt zu den
führenden Bestandshaltern Ostdeutschlands. Im vergangenen Jahr
beschloss der Gesellschafter nun endgültig die Privatisierung der
TLG, die aktuell unter Betreiben des Bundesfinanzministeriums
vollzogen wird. Seit dem 01.01.2012 ist zusätzlich die TLG Wohnen am
Markt tätig, auf die im Wege der Abspaltung die
Wohnimmobilienbestände der TLG Immobilien (rund 12.000 Einheiten)
übertragen wurden. Sowohl TLG Wohnen als auch TLG Immobilien stehen
als Teile der TLG-Gruppe zum Verkauf.

Wer für die Wohnungen bietet, muss eine Sozialcharta akzeptieren,
die die Rechte der Mieter bei einem Eigentümerwechsel stark absichern
wird. Auch Luxussanierungen solle es nicht geben, fordert der Bund.
Ostdeutschland wird bei Investoren immer beliebter. "Die meisten
großen Städte verfügen mittlerweile über eine eigene tragfähige
wirtschaftliche Grundlage", erklärt Niclas Karoff, Geschäftsführer
der TLG Immobilien GmbH kürzlich in der Frankfurter Allgemeinen
Zeitung. "Im Vergleich zum Westen haben sich die neuen Bundesländer
dabei zuletzt als deutlich weniger schwankungsanfällig erwiesen."
Bisher standen eher die sieben großen Städte Deutschlands im Fokus
der Investoren. Hier ziehen die Preise für Core-Immobilien extrem
stark an. Grundsätzlich kann in Zukunft der Anlagebedarf in diesen
Städten nicht mehr gestillt werden, daher müssen institutionelle und
ausländische Investoren auf nächstbeste Städte ausweichen. Genau das
macht die TLG für die großen Bestandshalter interessant. "Aus
gesamtwirtschaftlichem Blickwinkel ist Ostdeutschland und somit auch
das Portfolio der TLG attraktiv", erklärt Thomas Landschreiber, Chief
Operating Officer der Corestate Capital AG. Die TLG hat diese Region
als Investitionsstandort über die letzten 20 Jahre sehr gefördert.
"Genau die richtige Strategie", erklärt Landschreiber. "Das Tal der
Tränen ist in den Landeshauptstädten Ostdeutschlands durchschritten.
Fakten wie Haushaltszuwachs, Pro-Kopf-Zuwachs, steigende Gehälter und
zunehmende Kaufkraft bilden für die Region eine positive Perspektive.
Daher muss man eine Vorreiterrolle einnehmen und hier langfristig
investieren." Genau das sind die nachhaltigen Ziele dieses
Bieterverfahrens. Die TLG soll damit langfristig und auf Grundlage
der Forderungen des Bundes in Ostdeutschland auf Dauer etabliert
werden.



Pressekontakt:
Deutscher Wirtschaftspressedienst
Zentrales Redaktionsbüro Berlin
RvD: Rebecca Stratmann
rebecca.str@gmx.de


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