(Registrieren)

Aserbaidschan: Nach Protesten im Norden: zwei Journalisten in Untersuchungshaft

Geschrieben am 27-03-2012

Berlin (ots) - Aserbaidschan:

Nach Protesten im Norden: zwei Journalisten in Untersuchungshaft

Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt das rigorose Vorgehen der
aserbaidschanischen Behörden gegen Journalisten, die über Unruhen im
Norden des Landes berichtet haben. Mitte März waren mehrere Reporter
festgenommen worden, für zwei von ihnen ordnete ein Gericht nun eine
zweimonatige Untersuchungshaft an. "Diese Festnahmen haben keinerlei
rechtliche Grundlage", so ROG. Die Organisation fordert die sofortige
Freilassung der beiden Journalisten, denen bis zu drei Jahren Haft
drohen.

Auslöser der Proteste im nordaserbaidschanischen Quba war ein
Youtube-Video, in dem sich der Gouverneur Rauf Habibow abfällig über
die Bewohner der Stadt äußert. Am 1. März protestierten daraufhin
etwa tausend Menschen vor dem Haus des Gouverneurs und forderten
seinen Rücktritt. Die Polizei trieb die Menge Medienberichten zufolge
mit Wasserwerfern und Tränengas auseinander. Dabei wurden mehrere
Journalisten verletzt, unter anderem Raschad Alijew, Kameramann der
lokalen NGO Institut für die Freiheit und Sicherheit von Journalisten
(IRFS). Der umstrittene Gouverneur wurde einen Tag später entlassen.

Am 13. März nahm die Polizei in Quba vier Journalisten mit der
Begründung fest, in die Unruhen verwickelt gewesen zu sein: den Chef
des unabhängigen regionalen Fernsehsenders Chajal TV, Wugar Gonagow,
seine Mitarbeiter Saur Gulijew und Saur Mustafajew sowie Jamil
Mammadli, einen Reporter der Nachrichtenagentur Polygon. Mustafajew
und Mammadli wurden nach zehn Tagen wieder freigelassen.

Für Gonagow und Gulijew hingegen ordnete ein Gericht in Baku am
22. März eine zweimonatige Untersuchungshaft an. Ihnen drohen bis zu
drei Jahren Haft wegen Störung der öffentlichen Ordnung. Mit ihrem
Anwalt durften sie bisher nicht sprechen.

Über die konkrete Anklage ist bisher wenig bekannt. "Die Behörden
wollen offenbar herausfinden, von wem das Video stammt, das die
Unruhen ausgelöst hat", so ROG. "Die Medien dürfen nicht zu
Sündenböcken gemacht werden", fordert die Organisation. "Die
aserbaidschanische Führung muss den Schutz journalistischer Quellen
respektieren."



Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Ulrike Gruska
Pressearbeit
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 202 15 10 - 16
F: +49 (0)30 202 15 10 - 29


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

386321

weitere Artikel:
  • Klieve (CDU): Brauchen einen Sondertilgungsfonds/ Keine Förderung nach Himmelsrichtung Bonn (ots) - Bonn/Essen, 27. März 2012 - Lars Martin Klieve (CDU), Stadtkämmerer in Essen, forderte die Einrichtung eines Tilgungsfonds für verschuldete Kommunen. Schulden, "die durch übersteigerte Solidarität entstanden sind, sollen in einen Sondertilgungsfonds eingelegt werden" sagte er im PHOENIX-Interview. Dieser müsste "nach den Gesetzmäßigkeiten des Solidarpakts getilgt werden". Es sei nötig, "dass man jetzt eine Entschuldungshilfe leistet". Die hohen Belastungen durch Krediten sei eine "tickende Zeitbombe". Bei steigenden Zinsen mehr...

  • Thierse: Solidarpakt-Vertrag einhalten / Solidarische Finanzierungsinstrumente auch für West-Kommunen Bonn/Berlin (ots) - Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse sprach sich für die Einhaltung der Verträge zum Solidarpakt aus. "Man sollte Ost und West nicht gegeneinander ausspielen. Das macht keinen Sinn. Der Solidarpakt II gilt bis 2019, und der Grundsatz, dass man Verträge einhält, gilt auch hier", sagte er im PHOENIX-Interview. Es müsse aber darüber geredet werden, wie man "strukturschwache und finanzschwache Städte, auch im Westen, besser als bisher unterstützen kann." Allerdings bestehe bei den Ost-West Unterschieden ein mehr...

  • Sonnleitner fordert politisches Handeln beim Flächenschutz -"Konsequenzen aus erfolgreicher Petition notwendig" Berlin (ots) - (DBV) "Die Bundesregierung ist jetzt aufgefordert, landwirtschaftliche Flächen in Deutschland auf gesetzlichem Weg zu schützen." Dies betonte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, auf einer Pressekonferenz in Berlin. Angesichts der steigenden Nachfrage nach Lebensmitteln und alternativer Energie und weiterhin hoher Flächenverschwendung würden "intelligente Maßnahmen zum Flächenschutz" benötigt. "Bundesministerin Ilse Aigner sollte Schutzpatronin unserer Äcker und Wiesen werden", erklärte mehr...

  • Report Mainz: Abgehängte Bahnhöfe - Kritik und Forderungen aus zwölf Verkehrsministerien Mainz (ots) - Zwölf Verkehrsministerien fordern die Deutsche Bahn auf, ihr Fernverkehrsangebot nicht weiter auszudünnen. Damit reagieren die Bundesländer auf eine von "Report Mainz" heute präsentierte Statistik (www.reportmainz.de), nach der 110 Bahnhöfe seit 1999 vom Fernverkehr abgehängt wurden. Das Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalens kritisiert die Entwicklung im Fernverkehr der Deutschen Bahn in einer Stellungnahme für "Report Mainz" als "eine kontinuierliche Ausdünnung des Angebots". "Das Land beobachtet mit Sorge mehr...

  • Nüßlein: Ganz Bayern muss ans schnelle Netz Berlin (ots) - Die bayerische Staatsregierung aus CSU und FDP ist sich uneins über die Förderkulisse beim Breitbandausbau in Bayern. Dazu erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, und Telekommunikationsbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Georg Nüßlein: "Wenn der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil und seine FDP-Kollegen in Bayern glauben, nur einzelne Regionen in Bayern beim Breitbandausbau fördern zu müssen, dann schaden sie nicht nur den nicht berücksichtigten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht