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NDR Info exklusiv: Stiftung für radargeschädigte Soldaten soll im Sommer Arbeit aufnehmen

Geschrieben am 24-03-2012

Hamburg (ots) -

Sperrfrist: 24.03.2012 01:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Die Eckpfeiler der vom Bundestag beschlossenen Stiftung für
radargeschädigte Soldaten der Bundeswehr und der Nationalen
Volksarmee stehen. Wie Recherchen von NDR Info ergeben haben, soll
sich die Stiftung bis zum Sommer konstituieren. Nach der Sommerpause
soll dann über die ersten Entschädigungen entschieden werden. Wie aus
mehreren Bundestagsfraktionen zu erfahren war, ist die Ausarbeitung
der Satzung so gut wie abgeschlossen. Außerdem soll im April mit dem
Soldatenhilfswerk als Träger der Stiftung ein Treuhandvertrag
geschlossen werden. Das Bundesverteidigungsministerium wollte auf
Nachfrage die Zeitplanung nicht kommentieren.

Über die Kriterien der Vergabe soll ein fünfköpfiger Stiftungsrat
entscheiden. Ein Mitglied soll nach Angaben des Bundeswehrverbandes
dessen langjähriger Vorsitzender Bernhard Gertz werden. Außerdem
bestätigte der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Hans-Peter
von Kirchbach, dem Sender seine Mitarbeit. Der
FDP-Verteidigungspolitiker Burkhardt Müller-Sönksen erklärte, dass
die Stiftung aus dem Bundeshaushalt zunächst mit sieben Millionen
Euro ausgestattet werde. Müller-Sönksen betonte, dass auch Soldaten,
die unter posttraumatischen Belastungsstörungen leiden, von der
Stiftung entschädigt werden können. "Wir wollen einen
unbürokratischen Ausgleich bei krankheitsbedingten Härtefällen. Es
soll das Menschliche im Vordergrund stehen und nicht das
Juristische."

Die Vertretung der Betroffenen, der Bund zur Unterstützung
Radargeschädigter (BzUR), begrüßt die Entwicklung und sprach von
einem Erfolg. "Ich hoffe, dass wir abseits der Bürokratie etwas für
die Betroffenen erreichen können", sagte der Vorsitzende Dietmar
Glaner zu NDR Info. Wichtig sei, dass sich jeder Betroffene direkt an
die Stiftung wenden könne, betonte Glaner. Das Stiftungskapital von
sieben Millionen Euro sei aber zu gering und müsse in den kommenden
Jahren erhöht werden. Ähnlich äußerte sich das zuständige
Vorstandsmitglied des Bundeswehrverbandes, Rolf Meyer. Er sagte, es
sei "kein Ruhmesblatt", dass es erst jetzt zu einer Lösung des seit
den 90er-Jahren bekannten Problems komme.

Der Bundestag hatte im November 2011 mit den Stimmen von Union,
SPD, FDP und Grünen die Bundesregierung beauftragt, die Gründung
einer Stiftung zu prüfen. Sie soll vor allem Soldaten und
Zivilbeschäftigten helfen, die hauptsächlich in den 60er- und
70er-Jahren mit Radarstrahlung in Berührung gekommen sind. Von den
etwa 3800 Betroffenen haben

bislang nur etwa 20 Prozent eine versorgungsrechtliche Anerkennung
erhalten, da die Bundeswehr einen Zusammenhang zwischen der Arbeit
und Erkrankungen nicht anerkennt.

Rückfragen bitte an: NDR Info Reporterpool, Kersten Mügge, Tel.
040/4156-2868, oder Carsten Vick, Tel.: 040/4156-3932.

23. März 2012/RC



Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2302
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de


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