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Greenpeace-Aktivisten vermessen 23.844 alte Buchen und Eichen im Spessart / Umweltschützer kartieren sechs Wochen lang bedrohte Laubwälder

Geschrieben am 21-03-2012

München (ots) - Einzigartige alte Buchenwälder mit 300- bis
400-jährigen Eichen bestimmen das Landschaftsbild im bayerischen
Spessart. Sie machen die Region zu einem der wertvollsten Waldgebiete
Europas. Dies ist das Ergebnis eines sechswöchigen
Greenpeace-Waldcamps vor Ort. Die Umweltschützer haben mit
GPS-Geräten 23.844 alte Buchen und Eichen erfasst und aus den Daten
17 Karten und Grafiken erstellt. Sie dokumentieren die Besonderheit
des Gebiets und decken auf, wie sehr die industrielle Forstwirtschaft
diese Wälder bedroht. Große Teile des Spessarts bewirtschaften seit
dem Jahr 2005 die Bayerischen Staatsforsten (BaySF). "Die
Forstwirtschaft des BaySF-Vorstands bedroht die alten Buchenwälder
massiv", sagt Gesche Jürgens, Waldexpertin von Greenpeace.

69 Greenpeace-Aktivisten haben mit Unterstützung vom örtlichen
Bund Naturschutz und vom Landesbund für Vogelschutz Flächen von mehr
als 6800 Hektar erfasst. Zudem haben sie Luftbilder ausgewertet. Die
Karten zeigen unter anderem die Standorte alter Buchen und Eichen,
die Anzahl besonders wertvoller Biotopbäume - aber auch Kahlschläge
durch die BaySF. Die Umweltschützer haben urwaldtypische Bäume
dokumentiert, die als Lebensraum für Spechte, Käfer und Pilze dienen.
In einem besonders wertvollen Gebiet haben sie auf mehr als 370
Hektar alle Bäume einzeln vermessen. "Diese Laubwaldbestände eignen
sich besonders als "Urwälder von morgen", sagt Jürgens. Nach den
Berechnungen der unabhängigen Umweltschutzorganisation speichern
Urwälder mehr als doppelt so viel CO2 wie Industriewälder. "Die
vielen alten Waldbestände sind ein einzigartiger Lebensraum für
urwaldtypische Tiere und Pflanzen. Als großer CO2-Speicher sind sie
enorm wichtig für den Klimaschutz", so Jürgens.

Industrialisierung der alten Laubwälder ist in vollem Gange

Die neuen Karten geben Aufschluss über die Kahlschlagflächen der
vergangenen 50 Jahre, die frischen Pflanzstandorte nichtheimischer
Nadelbäume in alten Laubwäldern und die Lage unmarkierter
Biotopbäume. Sie zeigen auch, wo Forstwege Naturschutzgebiete
zerschneiden und wo unverhältnismäßig viel Buchenholz in den alten
Wäldern eingeschlagen wird. Aufsichtsratsvorsitzender der BaySF ist
der bayerische Forstminister Helmut Brunner (CSU). "Minister Brunner
muss mit einem sofortigen Einschlagstopp für alte Buchenwälder auf
die neuen Erkenntnisse aus dem Spessart reagieren. Er muss den
BaySF-Vorstand in deutliche Schranken weisen", fordert Jürgens.
Bayern weigert sich bisher, Beschlüsse der Bundesregierung zum
Waldschutz umzusetzen. Demnach soll jedes Bundesland zehn Prozent der
öffentlichen Wälder aus der forstlichen Nutzung nehmen.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Gesche Jürgens, Tel.
0171-8787833, oder Pressesprecherin Mirja Schneemann, Tel.
0171-8781185. Die Karten finden Sie unter http://gpurl.de/gpkarten,
den Greenpeace-Report "Zerstörung alter Buchenwälder in Bayern":
http://gpurl.de/Oby1o. Fotomaterial erhalten Sie unter Tel.
040-30618376, Videomaterial unter Tel. 0175-589 1718 auch als
Download vom ftp-Server. Greenpeace-Pressestelle: Telefon
040-30618-340, Email presse@greenpeace.de; Greenpeace im Internet:
www.greenpeace.de/buchenwaelder, auf Twitter:
http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de.


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