(Registrieren)

Mindener Tageblatt: Kommentar zu: Ein Jahr Fukushima / Blick in den Abgrund

Geschrieben am 09-03-2012

Minden (ots) - Als vor einem Jahr vor Japan die See bebte und ein
gewaltiger Tsunami ganze Küstenstriche zerschmetterte, ereignete sich
weit mehr als eine furchtbare Naturkatastrophe. Natürlich, die
zehntausende Toten und die verheerenden Verwüstungen waren ein
neuerlicher grausamer Tribut an die tektonisch labile Lage des
Inselstaats, wie ihn die gnadenlose Natur im Lauf der Geschichte
schon mehrfach gefordert hatte. Sie wird das auch in Zukunft tun.
Doch die in der Folge havarierenden Atommeiler führten der Menschheit
ein Vierteljahrhundert nach Tschernobyl ein weiteres Mal drastisch
vor Augen, an welchem Abgrund sie mit dieser angeblich so sicheren
und so sauberen Technologie hantiert. Erst recht dann, wenn sie es an
Orten wie Fukushima tut. Zur Natur- kam die menschengemachte
Zivilisationskatastrophe. Prompt drängte die sich schnell weltweit
ausbreitende Furcht vor den Folgen des nuklearen Desasters die
Wahrnehmung der humanitären Tragödie in den Hintergrund. Doch mit dem
sinkenden Krisenbogen der Medienberichterstattung schwand vielerorts
auch die Bereitschaft, grundsätzlich über Kosten und Risiken des
energiehungrigen menschlichen Lebensstils im 21. jahrhundert
nachzudenken. Ein Jahr danach ist die flächendeckende Panik längst
wieder abgeflaut. Die Kernenergie wird rund um die Erde mit wenigen
Ausnahmen kaum irgendwo grundsätzlich politisch in Frage gestellt.
Eine ist Deutschland. Kein Land zog so radikale und so rasche
Konsequenzen aus "Fukushima". Die Vollgas-Kehrtwende weg vom gerade
noch beschlossenen Ausstieg aus dem Atom-Ausstieg hin zu dessen
rasanter Beschleunigung und dem Übergang zur weitgehenden Versorgung
mit erneuerbaren Energien hat ihre Bewährungsprobe in der Praxis
allerdings noch vor sich. Doch selbst wenn's klappt - aus den
gemeinsamen Risiken der europäisch wie global weiterhin betriebenen
Nuklearwirtschaft kann sich auch eine atomfreie Zone D nicht
ausklinken.



Pressekontakt:
Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

383123

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: AOK-Chef Jacobs kritisiert Kauder-Vorstoß für niedrigeren Beitragssatz Düsseldorf (ots) - Der Chef der AOK Rheinland/Hamburg Wilfried Jacobs hat den Vorstoß von Unionsfraktionschef Volker Kauder für einen niedrigeren Kassenbeitrag kritisiert. "Ich halte es nicht für Ausdruck großer Kreativität, wenn die Politik jede Woche einen neuen Vorschlag macht, wie notwendige Finanzreserven der Krankenkassen verbraucht werden können", sagte Jacobs der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Die reflexhafte Finanzpolitik für das Gesundheitssystem sei ein Übel. Der Gesundheitsfonds sei mehr...

  • Neues Deutschland: Von der Leyen verweigert Unterstützung: Keine zwei Herzen Berlin (ots) - Es schlagen offenbar zwei Herzen in der Brust von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. Zum einen wird die Ressortleiterin nicht müde zu betonen, dass Deutschland dringend ausländische Fachkräfte brauche. Der demografische Wandel und das miese Bildungssystem hinterlassen hierzulande eine Lücke auf dem Arbeitsmarkt, die Menschen aus anderen Ländern füllen sollen. Angesichts dieser Vorzeichen überrascht es, wenn die Ministerin nun Zuwanderern auf Arbeitssuche jedwede Unterstützung verwehren will. So soll es für mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Spicken im Online-Zeitalter Bielefeld (ots) - Früher war's der besonders klein beschriebene Zettel im Federetui, die Notizen auf dem Lineal oder dem Oberschenkel. Dann kamen die neuen Taschenrechner mit besonders viel Speicherplatz. Wer will, findet im Internet seitenlange Beschreibungen über originelle Möglichkeiten zum Mogeln. Heute sind Handys der Spick der Zeit. Und dagegen helfen auch keine Verbote. Wer in der Grundschule schon gespickt hat, wird es auch während seiner weiteren Bildungslaufbahn tun. Etwas zu weit geht wohl eine kanadische Studie, die besagt, mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Griechenland: Bundesfinanzministerium begrüßt Sieg über die Spekulanten Bielefeld (ots) - Die Bundesregierung ist mit dem Schuldenschnitt für Griechenland hochzufrieden. Mit der Gläubigerbeteiligung, für die in Europa vor allem die Bundesregierung gekämpft habe, "haben wir einen Teilsieg der Politik über die Spekulanten erreicht", sagte Finanzstaatssekretär Steffen Kampeter (CDU) der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Samstagsausgabe). Es gebe zwar keinen Grund für überschäumende Euphorie, aber für Erleichterung schon. "Es ist noch kein Zielstein, aber es ist ein wichtiger Eckpfeiler", fügte mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Weill-Fest in Dessau Halle (ots) - Dass die Bilanz der Veranstalter positiv ausfällt, darf man bereits einen Tag vor dem Finale prophezeien. Zugleich aber ist festzustellen, dass die Ausdehnung auf drei Wochenenden zwar Paralleltermine vermeidet, aber das Risiko des Aufmerksamkeitsverlustes birgt - selbst wenn dies eher atmosphärischer als ästhetischer Natur ist. Eine weit wichtigere Erkenntnis aber ist die Bedeutung, die das Weill-Fest und das Anhaltische Theater füreinander haben: Ohne die große Bühne und ohne die Künstler der Stadt wäre ein solches mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht