(Registrieren)

Mißfelder: Teheran darf Chance nicht verspielen

Geschrieben am 09-03-2012

Berlin (ots) - Die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für
Außen- und Sicherheitspolitik, Catherine Ashton, hat dem Iran in
einem Brief "so rasch wie möglich" neue Gespräche zur Lösung des
Konflikts um das iranische Nuklearprogramm angeboten. Dazu erklärt
der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Philipp
Mißfelder:

"Unser Ziel ist Frieden und Stabilität im Nahen Osten. Der Iran
hat entgegen diesem Ziel das Vertrauen der Weltgemeinschaft
missbraucht, indem er nach der Atomwaffe gegriffen hat. Der Iran darf
niemals die Fähigkeit haben, sich atomar zu bewaffnen und
Massenvernichtungsmittel zu verbreiten.

Das Regime muss aufhören gegen Resolutionen des Sicherheitsrates
zu verstoßen und nachweisen, dass sein Atomprogramm ausschließlich
friedlichen Zwecken und nicht dazu dient, seine Nachbarn und vor
allem Israel nuklear zu bedrohen.

Wir begrüßen, dass Präsident Obama sich hinter Israel gestellt hat
und gemeinsam mit den europäischen Partnern mit aller Kraft auf eine
Lösung hinarbeitet.

Es liegt an der Regierung in Teheran. Sie muss die
völkerrechtliche Verpflichtung zur Transparenz endlich erfüllen.
Stattdessen hat sie sich geweigert, mit den Inspekteuren
zusammenzuarbeiten, die die Internationale Atomenergiebehörde im
Januar und Februar entsandt hatte.

Trotzdem bleibt das Angebot zu Verhandlungen auf dem Tisch. Denn
wir wollen eine diplomatische Lösung. Wenn aber der Iran das
Gesprächsangebot jetzt nicht annimmt, verspielt Teheran diese Chance.

Die Erfahrungen der Verhandlungen zeigen, dass der Iran nur durch
Druck seine Hinhaltetaktik aufgibt. Die abgestimmten Sanktionen der
USA und der EU sind darum richtig. Ihre Wirkung sollte noch verstärkt
werden. Alle iranischen Finanzinstitute sollten jetzt vom SWIFT-Netz
abgeschnitten werden, mit dem ihnen elektronische Finanztransaktionen
noch immer möglich sind. Alle anderen Optionen - einschließlich eines
militärischen Vorgehens - müssen so lange auf dem Tisch bleiben, bis
der Iran ernsthaft zu einer Lösung bereit ist."

Hintergrund:

Der jüngste IAEO-Bericht liefert detaillierte Anhaltspunkten
dafür, dass Iran militärische Kerntechnik entwickelt. Der Rat der EU
spricht von "ernsten und wachsenden Bedenken hinsichtlich des
iranischen Nuklearprogramms". In der unterirdischen Anlage in Fordo
nahe Ghom reichern Irans Nuklearexperten Uran bis zu 20 Prozent an.
Damit verletzt der Iran völkerrechtlich verbindliche Resolutionen des
VN-Sicherheitsrats und des Gouverneursrats der IAEO. Das Regime
droht, die Straße von Hormus zu schließen, durch die etwa 20 Prozent
des weltweit gebrauchten Erdöls transportiert werden.

Die EU-Mitgliedstaaten haben sich darum am 23. Januar 2012 auf
weitere restriktive Maßnahmen verständigt. Die Sanktionen betreffen
den Energiesektor und den Finanzsektor Exportbeschränkungen und
gezielte Sanktionen gegen Angehörige des Regimes und Einrichtungen,
die von den Islamischen Revolutionsgarden kontrolliert werden, sollen
den Iran dazu bewegen, sein Atomprogramm offen zu legen. Anhang IV
der Sicherheitsratsresolution 1929 (2010) vom 9. Juni 2010 enthält
ein gültiges und umfassendes Angebotspaket an den Iran zur Lösung des
Nuklearkonfliktes.

Die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication
(SWIFT), betreibt ein Telekommunikationsnetz für den
Nachrichtenaustausch zwischen den ihr angehörenden Finanzinstituten.
Iranische Institute können das SWIFT-Netz trotz der Sanktionen noch
immer nutzen.



Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

382978

weitere Artikel:
  • Mayer: Illegale Migration - Griechenland muss endlich handeln Berlin (ots) - Gestern beschlossen mehrere EU-Innenminister in Brüssel ein Maßnahmenpaket gegen illegale Migration. Dazu erklärt der innen- und rechtspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Stephan Mayer: "Der Schutz der EU-Außengrenzen vor illegaler Migration ist stark verbesserungsbedürftig. Gerade an der europäischen Südostgrenze gibt es einen nahezu ungehinderten Zustrom von Wirtschaftsflüchtlingen. Die Kontrollen an den Grenzen sind völlig unwirksam. Vor mehr als einem halben Jahr konnte ich mehr...

  • Super-Gauck - Versöhner oder Spalter? Patrick Döring und Sahra Wagenknecht zu Gast bei "2+Leif" am 12. März 2012, 23 Uhr im SWR Fernsehen Mainz (ots) - Die Bundesversammlung muss am 18. März einen neuen Bundespräsidenten wählen. Diesmal steht schon vorher fest, wer es wird: Joachim Gauck. Nach den vorzeitigen Abtritten von Horst Köhler und Christian Wulff scheint mit der Installierung der Person Joachim Gauck die letzte Chance der Politik verbunden, insbesondere der schwarz-gelben Bundesregierung, dem ramponierten Amt seine Würde zurückzugeben. Mit der "Causa Wulff" und der Debatte um seinen Ehrensold steht die gesamte politische Klasse unter Rechtfertigungszwang. mehr...

  • EU-Klimapolitik am Scheideweg WWF: Glaubwürdigkeit der EU steht auf dem Spiel Brüssel / Berlin (ots) - Heute tagen die Umweltminister der EU in Brüssel, um über die künftige Energie- und Klimapolitik der Gemeinschaft zu beraten. Der WWF appelliert an die Minister, ehrgeizige Klimaschutzziele für 2020 und die Zeit danach zu formulieren. "Wenn sich die EU nicht völlig unglaubwürdig machen will, muss sie jetzt einen ehrgeizigen Fahrplan mit konkreten Emissionszielen vorlegen, der bis 2050 zu 80-95 Prozent Verminderungen der klimaschädlichen Treibhausgase führt", fordert Regine Günther, Leiterin des Bereichs mehr...

  • Rupprecht/Weinberg: Bundesweite Abitur-Standards sind überfällig Berlin (ots) - Am 8./9. März tagt die Kultusministerkonferenz. Auf der Tagesordnung stehen Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife, Konzept und Zeitplan zur Einführung und Nutzung der Standards in zentralen Abiturfächern. Hierzu erklären der bildungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Rupprecht, und der zuständige Berichterstatter Marcus Weinberg: "Bundesweite Standards für das Abitur sind eine Gerechtigkeitsfrage. Wenn Abiturienten aus unterschiedlichen Ländern über den Numerus Clausus um eine mehr...

  • Meister (CDU) zu Solarkürzungen: Brauchen marktwirtschaftlich dauerhaft tragfähige Lösung / Höhn (Grüne): Kürzungen würgen Photovoltaik vor Durchbruch ab Bonn (ots) - Bonn/Berlin, 9. März 2012 - Michael Meister (CDU) hat im PHOENIX-Interview die Subventionskürzungen im Solarbereich verteidigt: "Wir müssen den Umstieg aus einer subventionierten Technologie in eine marktwirtschaftlich dauerhaft tragfähige schaffen." Künftig solle der Stromerzeuger seinen Strom selbst vermarkten müssen. Dies sei der richtige Schritt "weg von einer Subventionsnische, hin zu einer marktgerechten Technologie", so der Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union. Bärbel Höhn (B'90/Grüne) kritisierte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht