(Registrieren)

WAZ: Schweizer Bundesanwaltschaft unterstellt Nordrhein-Westfalen Wirtschaftsspionage

Geschrieben am 05-03-2012

Essen (ots) - Der spektakuläre Aufkauf gestohlener Schweizer
Bankdaten durch das Land Nordrhein-Westfalen im Februar 2010 hat
offenbar einen weit größeren Umfang gehabt als von der NRW-Regierung
bisher eingeräumt wurde.

Nach einem Bericht der Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe
(Montagausgaben) geht die Schweizer Bundesanwaltschaft davon aus,
dass deutsche Behörden damals nicht nur die Kontendaten und Namen von
1100 Steuersündern erworben, sondern einem Angestellten der Züricher
Großbank Credit Suisse über einen Vermittler "immer wieder" neue
Aufträge erteilt haben - darunter die, bankinterne Dokumente zu
besorgen. Unter diesen Dokumenten seien "zwei bis drei"
Powerpoint-Projektionen zum bankinternen Umgang mit deutschen Kunden
gewesen.

Damit steht der Vorwurf der Anstiftung zur Wirtschaftsspionage im
Raum. Der Vermittler, ein 42-jähriger Österreicher, kann nicht mehr
befragt werden. Er erhängte sich in der Haftzelle in Bern mit einem
TV-Kabel. Der Hacker, ein 28-jähriger Schweizer, ist vom
Bundesstrafgericht in Bellinzona Ende 2011 wegen "wirtschaftlichen
Nachrichtendienstes" zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt
worden.

Die frühere CDU/FDP-Landesregierung von NRW hatte im Februar 2010
erklärt, sie habe eine von Unbekannt angebotene CD nach einer
Rechtsprüfung für 2,5 Millionen Euro erworben. Sind die Schweizer
Ermittlungen richtig, ist die Öffentlichkeit in Deutschland damals
über den Umfang des Kaufvorgangs zumindest nicht vollständig
unterrichtet worden. Die heutige rot-grüne Landesregierung bekräftige
aber die Darstellung der Vorgängerregierung, berichten die Zeitungen
der WAZ-Mediengruppe.

Eingelenkt habe inzwischen die Bundesregierung. Im Zusatzprotokoll
des noch nicht ratifizierten deutsch-schweizerischen Steuerabkommens
verspreche sie für die Zukunft: "Die Regierung der Bundesrepublik
erklärt, dass sich die deutschen Finanzbehörden nicht aktiv um den
Erwerb von bei Banken in der Schweiz entwendete Kundendaten bemühen
werden".



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

381822

weitere Artikel:
  • Presseverlage begrüßen Entscheidung der Koalition zum Leistungsschutzrecht Berlin (ots) - Zeitungs- und Zeitschriftenverlage begrüßen den Beschluss des Koalitionsausschusses, das Leistungsschutzrecht für Presseverleger jetzt auf den Weg zu bringen. Damit sollen - so der Beschluss - die Presseverleger im Online-Bereich nicht schlechter gestellt werden als andere Werkmittler. Dies ist so auch im Koalitionsvertag vorgesehen. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) betonen am 4. März in Berlin, im digitalen Zeitalter sei ein solches Recht mehr...

  • Schockenhoff: Präsident Putin muss Chance der neuen Demokratiebewegung nutzen Berlin (ots) - Zu den Präsidentschaftswahlen in Russland erklärt der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Andreas Schockenhoff: "Der Verlauf der Präsidentschaftswahlen ist Anlass zu ernster Sorge über die Entwicklung Russlands. Die russische Führung hat die Chance nicht genutzt, durch faire und transparente Wahlen der wachsenden Kluft zwischen Staat und Gesellschaft entgegenzuwirken. Dies aber ist für eine umfassende Modernisierung Russlands nötig. Putin sollte die Tatsache nutzen, dass viele Russen mehr...

  • UN und Plan: Geburtsurkunden für alle Kinder/ Globale Partnerschaft der UN und des Kinderhilfswerks forciert Geburtenregistrierung Hamburg (ots) - Das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) und die Kinderrechtsorganisation Plan International setzen sich jetzt gemeinsam für die Registrierungen von Geburten ein. Weltweit sind über sechs Millionen Kinder und Jugendliche von Staatenlosigkeit betroffen, weil sie nach ihrer Geburt nicht registriert wurden. Das macht sie besonders in Krisensituationen recht- und schutzlos. Mit Plan als globalem Kooperationspartner greift die UN-Organisation auf die langjährige Expertise des Kinderhilfswerks zurück, mehr...

  • Deutsche Umwelthilfe warnt Bundesregierung vor Abwürgen der Solarenergie in Deutschland Berlin (ots) - Pläne der Minister Rösler und Röttgen zur Reduzierung des PV-Zubaus ohne spürbaren Einfluss auf Strompreise - Solarstrom nicht in dem Moment stoppen, in dem er günstig wird - PV-Einspeisung entlastet Großhandelsstrompreise am Mittag - Freiflächenanlagen machen PV-Strom günstiger und helfen bei Netzstabilisierung - Entgiftung weiterer Militärflächen steht in Frage - Bundestag und Bundesländer müssen ihren Einfluss sichern Als "Stück aus Absurdistan" hat die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) den Versuch der Bundesregierung mehr...

  • Altmaier (CDU): Trotz Energiewende - Energiepreise müssen erträglich bleiben Bonn (ots) - Bonn/Berlin 5. März 2012 -"Der Ausstieg aus der Kernenergie ist eine der großen Herausforderungen der Regierungskoalition. Wir haben zum ersten mal einen Fahrplan, was wann zu beschließen ist, damit wir auch in Zukunft ökologisch vertretbare Energie zu bezahlbaren Preisen haben." Das sei eine der großen Aufgaben der Regierung für dieses Jahr, erklärte Peter Altmaier (CDU) im PHOENIX-Tagesgespräch. Das gestrige Koalitionstreffen war: "Ein Friedens- und Arbeitstreffen, bei dem wir den Blick nach vorne gerichtet haben". mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht