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Ökologisch reformierte und sozial gerechte Pendlerzulage einführen statt Entfernungspauschale anheben

Geschrieben am 28-02-2012

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat sich gegen Forderungen aus der FDP, der Partei "Die Linke"
und Automobilverbänden gestellt, wegen gestiegener Spritpreise die
Entfernungspauschale anzuheben. "Das Ansinnen, kletternden
Rohölpreisen mit höheren Subventionen zu begegnen, ist von Vornherein
zum Scheitern verurteilt. Gerade jetzt wird der Reformbedarf der
Pendlerzulage besonders deutlich. Heute fördert die
Entfernungspauschale vor allem jene, die mit spritfressenden Autos
weit und viel pendeln und viel verdienen. Die Zulage benötigen aber
vor allem jene, die wenig verdienen. Diese fahren zumeist auch
kürzere Strecken", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Erst
eine Reform der Pendlerpauschale könne die richtigen umwelt- und
siedlungspolitischen Anreize geben. Nicht das Pendeln gehöre
gefördert, sondern der Umstieg auf umweltfreundlichere
Verkehrsmittel, sagte der BUND-Vorsitzende.

Die Probleme steigender Mobilitätskosten seien viel zu ernst, um
sie Populisten überlassen zu dürfen, sagte Weiger. Es erstaune ihn
schon sehr, dass Vertreter von FDP und "Die Linke" zusammen mit
Automobilclubs jene noch mehr begünstigen wollten, die schon heute am
meisten von der Pendlerpauschale profitierten. Klamme öffentliche
Kassen, der Klimawandel und die Ressourcenverknappung müssten Anlässe
genug sein, um über eine Reform der Pendlerpauschale nachzudenken,
sagte Weiger.

"Geringverdiener, die einen hohen Anteil ihres Einkommens für ihre
Mobilität aufbringen müssen, gehen derzeit völlig leer aus. Deshalb
brauchen wir eine Pendlerzulage, die abgestuft nach der jeweiligen
Entfernung zwischen Wohnen und Arbeitsplatz gewährt wird. Je weiter
beides auseinander liegt, desto geringer werden die Kilometersätze.
Dies ist der einzige Weg, um der Zersiedelung der Landschaft
entgegenzuwirken und den Klimaschutzerfordernissen nachzukommen",
sagte Weiger.

Der BUND-Verkehrsexperte Werner Reh will zusätzlich eine
Spritspar-Komponente in die Pendlerzulage einführen. Zur Berechnung
der Sätze solle nicht mehr ein durchschnittlich acht Liter
verbrauchender Pkw dienen, sondern ein lediglich vier Liter auf
Hundert Kilometer verbrauchendes Fahrzeug. Bei einer Entfernung zur
Arbeit bis 20 Kilometer will er zehn Cent pro Kilometer erstattet
sehen. Alternativ könnte auch ein Jahresticket für den öffentlichen
Nahverkehr steuerlich berücksichtigt werden. Bei Entfernungen
zwischen 20 und 30 Kilometer soll der Satz auf acht Cent pro
Kilometer sinken, bei noch größeren Entfernungen auf sechs Cent pro
Kilometer.

Reh: "Bei der Wohnortwahl, beim Umstieg auf den öffentlichen
Personennahverkehr und bei der Wahl eines sparsamen Autos setzt eine
entsprechend reformierte Pendlerzulage die richtigen Anreize. Aber
auch die Arbeitgeber müssen mehr Verantwortung gegenüber ihren
Arbeitnehmern zeigen und betriebliche Mobilitätskonzepte erstellen.
Dazu gehören die bessere Standortplanung entlang öffentlicher
Verkehrsmittel, Jobtickets sowie die Förderung des Radverkehrs und
von Fahrgemeinschaften."

Den BUND-Reformvorschlag für eine Pendlerzulage finden Sie im
Internet unter: www.bund.net/pdf/pendlerzulage



Pressekontakt:
Dr. Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte, Tel: 030-27586-435, Mobil:
0173-6071601, E-Mail: werner.reh@bund.net bzw. Rüdiger Rosenthal,
BUND-Pressesprecher, Tel. 030-27586-425/-489, E-Mail:
presse@bund.net, www.bund.net


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