Mehr Studien über Wirkung von Alternativmedizin notwendig / Interdisziplinäres Forum der Bundesärztekammer
Geschrieben am 03-02-2012 |   
 
 Berlin (ots) - Es ist verständlich, dass sich Krebskranke aus  
Angst vor Radikaloperationen, Chemotherapie und Strahlentherapie nach 
Alternativen umsehen. "Aber die Ablehnung effektiver Therapien zu  
Gunsten von pseudomedizinischen Methoden ohne Wirksamkeitsnachweis  
kann neben psychischer oder finanzieller Ausbeutung gerade im Bereich 
der Onkologie unter Umständen sogar zum Tod führen", warnte Prof. Dr. 
Karsten Münstedt, Oberarzt am Universitätsklinikum Gießen und  
Marburg, auf dem 36. Interdisziplinären Forum "Fortschritt und  
Fortbildung in der Medizin"  der Bundesärztekammer. 
 
   Vielfach durchschauten die Hilfesuchenden nicht, dass manche  
Protagonisten der Alternativmedizin den Krebskranken "quasi  
verführen". Daher sei es wichtig, dass auch für diesen Bereich  
nachvollziehbare Beweise der Wirksamkeit eingefordert werden, bevor  
es zu einer breiten Anwendung kommt. "Hierbei ist meines Erachtens  
der Gesetzgeber gefordert", sagte Münstedt. 
 
   Am häufigsten vertrauten Tumorpatienten in der westlichen Welt auf 
Nahrungsergänzungsmittel, führte Dr. Jutta Hübner vom J.W.Goethe  
Universitätsklinikum in Frankfurt/Main aus. Auch von Ärzten würden  
sie häufig empfohlen. "Nachdem der Markt zunächst von einfachen  
Vitaminpräparaten bestimmt wurde, ist das Angebot an Einzel- und  
unterschiedlichsten Kombinationspräparaten von Vitaminen,  
Spurenelementen, sekundären Pflanzenstoffen und Heilpflanzenextrakten 
inzwischen unüberschaubar." Bei der Frage, ob diese  
Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll seien, bedürfe es deshalb einer  
eingehenden Analyse. "Diese muss sich auf klinische Daten stützen",  
forderte Hübner. 
 
   Dr. Jann Arends von der Freiburger Klinik für Tumorbiologie  
ergänzte, dass es nach heutiger Kenntnis für keine der propagierten  
Krebsdiäten eine zuverlässig belegte günstige Wirkung gebe. Die in  
den letzten Jahren zunehmende Werbung für kommerzielle  
Anti-Krebs-Ernährungsprodukte nutze plausibel klingende (pseudo-)  
wissenschaftliche Argumente. "In aller Regel fehlt diesen  
Empfehlungen aber eine naturwissenschaftliche Rationale", sagte  
Arends. 
 
   Wissenschaftlich belegt sei dagegen, dass zur Tumorprävention  
regelmäßige körperliche Aktivität und eine pflanzenproduktreiche  
Ernährung beitragen. "Bei aktiver Tumorerkrankung sollte durchgehend  
die Ernährungssituation beachtet und bei erkennbaren Defiziten früh  
behandelt werden, um Verluste der Körperzellmasse gering zu halten",  
rät Arends. 
 
 
 
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