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Öko-soziale Aspekte in der öffentlichen Beschaffung gewinnen an Bedeutung / CorA-Netzwerk begrüßt Einrichtung der zentralen Kompetenzstelle

Geschrieben am 31-01-2012

Münster/Berlin (ots) - Am Montag, den 30.01.2012 hat das
Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Inneren die Einrichtung
einer "Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung" öffentlich
bekannt gegeben. Ihr Ziel soll die stärkere Einbettung von sozialen
und ökologischen Kriterien in den Einkauf der öffentlichen Hand sein.

"Die Kompetenzstelle ist ein erster Schritt in die richtige
Richtung, um der täglichen Ausbeutung mit Steuergeldern ein Ende zu
setzen", so Volkmar Lübke, Koordinator des CorA-Netzwerks für
Unternehmensverantwortung, ein Zusammenschluss aus über 50
zivilgesellschaftlichen Organisationen und Verbänden in Deutschland.

Seit Jahren weist das CorA-Netzwerk auf gravierende Verletzungen
von Umwelt- und Sozialstandards bei der Herstellung von Produkten
sowie bei Dienstleistungen hin, die auch von öffentlichen
Einrichtungen in Anspruch genommen werden. Bund, Länder und Kommunen
stellen eine große Einkaufsmacht dar, sie vergeben jedes Jahr
Aufträge im Wert von über 360 Milliarden Euro.

Ausschlaggebendes Einkaufskriterium ist bislang der Preis. Die
sozialen und ökologischen Folgen dieser einseitigen Einkaufspraxis
werden meist ausgeblendet. Und dies obwohl juristische
Voraussetzungen für einen Einkauf unter Nachhaltigkeitsaspekten seit
der Vergaberechtsreform vom April 2009 vorliegen. "Bisher ist die
Berücksichtigung von sozialen und ökologischen Kriterien beim
öffentlichen Einkauf nur freiwillig. Für eine wirksame Umsetzung
mangelt es an verpflichtenden Regelungen und fachkundiger Beratung
der zuständigen MitabeiterInnen in den Behörden", erläutert Johanna
Fincke, Referentin der Christlichen Initiative Romero, einer
Mitgliedsorganisation des CorA-Netzwerks. Hier soll nun die neue
zentrale Servicestelle ansetzen, deren Gründung das Netzwerk seit
mehr als zwei Jahren fordert.

Ob die Kompetenzstelle in der Lage sein wird, zentrale Forderungen
der Zivilgesellschaft umzusetzen, wie etwa die Forderungen nach der
Definition allgemeingültiger sozialer Kriterien, dem Aufbau einer
praxisgerechten Datenbank, der punktuellen Überprüfung von
Lieferanten und der umfassenden, transparenten Berichterstattung über
eine verantwortungsvolle Beschaffung in Deutschland, hängt nicht nur
von den materiellen und personellen Ressourcen der neu
einzurichtenden Stelle ab, sondern auch von dem politischen Willen,
sich für umfangreiche Sozial- und Umweltstandards in der öffentlichen
Vergabe einzusetzen. Die im CorA-Netzwerk zusammengeschlossenen
Organisationen sagen zu, den Aufbau und die Arbeit der
Kompetenzstelle zum Beispiel in einem einzurichtenden Beirat auch
weiterhin konstruktiv-kritisch zu begleiten.



Bei Rückfragen zu dieser Presse-Information wenden Sie sich bitte an:

Joana Eink, Christliche Initiative Romero, Referat Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: eink@ci-romero.de, Tel: 0251 - 89 503, Fax: 0251 - 82 541

Volkmar Lübke, Koordinator CorA Corporate Accountability - Netzwerk
für Unternehmensverantwortung
E-Mail: v.luebke@gmx.de, Tel.: 0172 - 54 00 582


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