(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Schmerzensgeld für Hinterbliebene Überfällig HUBERTUS GÄRTNER

Geschrieben am 30-01-2012

Bielefeld (ots) - Für die Verkehrssicherheit wird in Deutschland
mittlerweile einiges getan. Trotzdem kommen immer noch viel zu viele
Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Ihre Hinterbliebenen haben zwar
gegen den Unfallverursacher und dessen Versicherung einige Ansprüche.
Letztere müssen beispielsweise für den Unterhalt aufkommen, den das
Unfallopfer zuvor erbracht hat. Der Schädiger muss Schadenersatz
dafür leisten, dass der getötete Angehörige sich nicht mehr um seine
Familie kümmern kann. Auch die Beerdigungskosten sind von ihm zu
zahlen. Die Angehörigen haben jedoch keinen eigenen Anspruch auf
Schmerzensgeld. Für die Trauer und ihr Leid bekommen sie im
Normalfall keinen Cent. Etwas anderes gilt nur dann, wenn sie durch
den Unfalltod des Familienmitglieds ernsthafte Schäden an ihrer
eigenen Gesundheit davongetragen haben. Die Schäden müssen die
Hinterbliebenen beweisen, was zumeist nicht ohne medizinische
Gutachten geht. Das Prozedere wird von vielen Hinterbliebenen zu
Recht als zynisch und ungerecht empfunden. Deshalb ist der Vorstoß
der bayerischen Justizministerin, hier Abhilfe zu schaffen, zu
begrüßen. Eigentlich ist er längst überfällig. Auch wenn ein
generelles Schmerzensgeld an Hinterbliebene von Unfallopfern deren
Leid nicht aufwiegen würde, hätte es neben dem materiellen Aspekt
doch auch eine wichtige symbolische Wirkung und wäre eine
Anerkennung. Zwar knüpft das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB)
Schmerzensgeld bislang an körperliche Beeinträchtigungen. Das BGB ist
allerdings mehr als 100 Jahre alt. Seither hat sich einiges geändert.
Im Gegensatz zu früher haben wir heute ein viel größeres Verständnis,
einen ausgeprägten Begriff und ein Bewusstsein für die Bedeutung
seelischer Schäden. Dem sollte der Gesetzgeber Rechnung tragen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

375619

weitere Artikel:
  • FT: Flensburger Tageblatt Flensburg (ots) - Ob sich mit dem Fiskalpakt wirklich etwas ändern wird, steht in den Sternen und ist unwahrscheinlich. Nur wenn die amtierenden und künftigen Regierungen der Euro-Länder auch tatsächlich willens sind, den Gürtel enger zu schnallen und die Ausgaben mit allen schmerzhaften Nebenwirkungen zu reduzieren, wird das Ziel des Fiskalpaktes auch erreicht. Doch daran darf gezweifelt werden. Alle Erfahrungen haben gezeigt, dass weder mündliche noch schriftliche Abkommen zu einem Umdenken und Umlenken führen. Denn Spielregeln mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar: Längst überfällig Regensburg (ots) - Fritz Winter, MZ Noch weiß niemand, wo die Milliarden herkommen sollen. Dennoch ist gestern ein spürbares Aufatmen durch die Regionen in Westböhmen und in Ostbayern gegangen, als Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer ankündigte, den Ausbau der Schienenstrecke von München über Regensburg und Pilsen nach Prag in den Bundesverkehrswegeplan 2015 aufzunehmen und sich für eine zeitnahe Realisierung einzusetzen. Schon vor 150 Jahren haben vorausschauende Eisenbahnplaner erkannt, dass die Nachbarn in Bayern und Böhmen mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar: Maß halten Regensburg (ots) - Alexander Dobrindt hat sich eine Generalüberholung gegönnt: Rund 20 Kilo hat er abgenommen, die Frisur ist jetzt lockerer und auch eine neue Brille hat er sich geholt. Mit der neuen Optik ist aber keine neue Ansicht einhergegangen. Man könnte sogar sagen, dass der Durchblick fehlt. Dass für den CSU-General und seine Partei der Feind vor allem links steht, ist nichts Neues. Sein Vorstoß aber, alle Bundestagsabgeordneten der Linken vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen und die Partei am Ende verbieten zu lassen, mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu EU / Gipfel Osnabrück (ots) - Rettungsschirm von 500 Milliarden wird nicht reichen Die deutsche Politik hat sich den Einstieg in den EU-Gipfel selbst schwer gemacht. Im Vorfeld hatte sie gefordert, in Griechenland einen EU-Sparkommissar als Oberwächter über die hellenischen Staatsfinanzen einzusetzen. Dies war vielen EU-Mitgliedstaaten leichtfertiger Anlass, mit einer kräftigen Diskussion über diesen vermeintlichen Eingriff in die staatliche Souveränität von der Tagesordnung abzulenken. Zudem schwächte sie Angela Merkels Verhandlungsposition mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Auto / Elektro Osnabrück (ots) - Viele Baustellen Der Verkehrssektor bleibt die große Baustelle der deutschen Klimaschutzpolitik. Immerhin trägt er fast zu einem Fünftel der Emissionen bei. Deshalb ist es umso wichtiger, die Perspektiven für Elektroautos auszuloten, gerade wenn, wie jetzt, Zusammenhänge in ein teils falsches Licht gerückt werden. Deutschland ist ein gutes Stück auf seinem Weg vorangekommen, bis 2020 seine Treibhausgasemissionen um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Die Energiewirtschaft stößt heute etwa 20 Prozent, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht