Studie: Pflanzenschutz senkt Ausstoß von Treibhausgasen (mit Bild)
Geschrieben am 25-01-2012 |   
 
 Berlin (ots) - 
 
   - Wissenschaftler weisen positive Klimaeffekte durch Agrochemie  
     nach  
   - Moderne Landwirtschaft verhindert klimaschädliche  
     Landnutzungsänderungen 
 
   Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der deutschen  
Landwirtschaft leistet einen erheblichen Beitrag zur Begrenzung der  
nationalen Treibhausgas-Emissionen. Dies ist das zentrale Ergebnis  
der heute vorgestellten Studie "Klimaeffekte des Pflanzenschutzes in  
Deutschland" einer Forschergruppe um Professor Harald von Witzke,  
Leiter des Fachgebiets Internationaler Agrarhandel und Entwicklung  
der Humboldt-Universität zu Berlin. 
 
   Die Klimaeffizienz des Pflanzenschutzes zeigt sich in einer  
Beispielrechnung für Pilzbekämpfungsmittel (Fungizide): Wenn deutsche 
Landwirte zur Herstellung der gleichen Menge Ernteguts anstelle von  
Fungiziden andere Produktionsfaktoren auf zusätzlichem Ackerland  
einsetzen, würde dadurch nahezu die zwölffache Menge an  
Treibhausgasen freigesetzt, die bei Herstellung, Transport und  
Ausbringung der Fungizide entstehen. Die spezifischen  
Treibhausgas-Emissionen für die Produktion einer Tonne Weizen würden  
nach den Berechnungen der Forscher beim Wegfall der Fungizide um 13  
Prozent von 404 kg/t auf 454 kg/t steigen. Indirekte Wirkungen, wie  
Landnutzungsänderungen, sind da noch nicht eingerechnet; diese  
könnten je nach Szenario verheerende Einmaleffekte in der  
Treibhausgasbilanz hervorrufen. 
 
   "Sachgemäßer Pflanzenschutz ist eine wichtige Komponente  
ökologischer Nachhaltigkeit, weil er dem Landwirt hilft, die knappe  
Ressource Boden effizient zur Sicherung der Welternährung und zum  
Schutz von Habitaten, und damit auch dem Klima, zu nutzen. Zudem  
entsteht im Rahmen des Emissionshandels durch den Klimaschutzbeitrag  
ein potenzieller ökonomischer Mehrwert, sodass auch die Säule  
wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben der ökologischen Nachhaltigkeit 
gestärkt wird", so Professor von Witzke. 
 
   Um die Klimaschutzleistungen des Pflanzenschutzes in Deutschland  
zu erfassen, müssen nach Auffassung der Forscher die indirekten  
Klimaeffekte durch Verlagerung der Emissionen in andere Weltregionen  
in die Berechnung mit einfließen. Mit einem Weltmarktmodell wurde  
ermittelt, wo und wie landwirtschaftliche Rohstoffe produziert  
würden, wenn sie mangels Pflanzenschutz nicht in Deutschland  
hergestellt werden könnten, denn eine dynamische Nachfrage wird neben 
landwirtschaftlicher Intensivierung vor allem zu einer geänderten  
Landnutzung in anderen Weltregionen führen. 
 
   Allein bei einem vollständigen Wegfall der Fungizide in  
Deutschland müssten nach den Berechnungen der Studie etwa 1,2  
Millionen Hektar zusätzliches Ackerland in anderen Weltregionen  
kultiviert werden; bei einer vollständigen Umstellung auf Ökolandbau  
wären es sogar 6,5 Millionen Hektar oder mehr als die Hälfte der  
Ackerfläche Deutschlands. Durch eine solche Umwandlung natürlicher  
Ökosysteme in landwirtschaftliche Nutzfläche würden in der  
Modellrechnung "ohne Fungizide" einmalig über 260 Millionen Tonnen  
CO2-Äquivalente freigesetzt. Sollte die deutsche Landwirtschaft  
vollständig auf Ökolandbau umgestellt werden, hätte dies durch die  
Landnutzungsänderung an anderer Stelle einmalig zusätzliche  
Emissionen von 1,4 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalenten zur Folge. Dies 
wäre der 1,5-fache Wert der gesamten jährlichen  
Treibhausgas-Emissionen aus allen Sektoren in Deutschland (2010: 937  
Millionen Tonnen). 
 
   Unterstützt wird das mehrstufige Forschungsvorhaben über den  
gesamtgesellschaftlichen Nutzen des Pflanzenschutzes durch den  
Industrieverband Agrar e. V. (IVA). "Pflanzenschutz ist, wie die  
Ergebnisse der Studie zeigen, auch Klimaschutz", sagt IVA-Präsident  
Dr. Hans Theo Jachmann. "Die öffentliche Diskussion um Pflanzenschutz 
dreht sich fast ausschließlich um mögliche Risiken. Mit den  
Forschungsergebnissen der Wissenschaftler um Professor von Witzke  
liegt erstmals eine verlässliche Datenquelle zum Nutzen des  
Pflanzenschutzes in Deutschland vor." 
 
   Die Studie steht kostenlos zum Download auf den Internet-Seiten  
des Lehrstuhls für Internationalen Agrarhandel und Entwicklung der  
Humboldt-Universität und des IVA zur Verfügung: http://ots.de/SzyUY  
oder http://www.iva.de. 
 
   Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der 
agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der  
51 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung,  
Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie. Die vom IVA vertretene  
Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und  
nachhaltige Landwirtschaft. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Industrieverband Agrar e. V., Pressestelle 
Martin May 
Tel. +49 69 2556-1249 oder +49 151 54417692 
Fax  +49 69 2556-1298 
E-Mail: may.iva@vci.de 
http://www.iva.de
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