(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Schafzüchter befürchten neue Tierseuche. Schon 50 Betriebe in NRW betroffen. Neues Virus auch in Tierbeständen in Hessen und Niedersachsen aufgetreten.

Geschrieben am 13-01-2012

Bielefeld (ots) - Vor dem Ausbruch einer neuen Tierseuche bei
Kühen, Schafen und Ziegen warnt das nordrhein-westfälische Landesamt
für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv). Das berichtet das
Bielefelder Westfalen-Blatt (Samstags-Ausgabe). Es handelt sich um
das sogenannte Schmallenberg-Virus, das auch als Holland-Seuche
bezeichnet wird. Muttertiere, die von dem Erreger infiziert sind,
bringen missgebildete Lämmer und Kälber zur Welt. Die Tiere kommen
tot auf die Welt oder sind nicht überlebensfähig. Der Erreger wird
durch Stechmücken übertragen und gilt für Menschen als ungefährlich.
Nach Angaben von Lanuv-Sprecher Peter Schütz schätzt der
Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer NRW, dass in den
nächsten Monaten mindestens jedes vierte Kalb und Lamm mit
Missbildungen geboren wird, schreibt die Zeitung Das Landesamt hat
bereits für Montag, 6. Februar, 9.30 Uhr zu einer Krisensitzung in
die Landwirtschaftskammer nach Münster geladen. Mit Vertretern aller
Ordnungsbehörden der Großstädte und Kreise sowie Vertretern der
Tierhalterverbände soll unter anderem über eine Meldepflicht sowie
den Einsatz von Medikamenten beraten werden, heißt es in dem
Zeitungsbericht. Derzeit sind vor allem Schafzüchter betroffen.
Burkhard Schmücker aus Büren (Kreis Paderborn), Vorsitzender des
Schafzuchtverbandes NRW, schätzt, dass bereits 50 Betriebe in NRW von
der neuen Tierkrankheit betroffen sind. In Ostwestfalen-Lippe sei der
erste Fall Mitte Dezember 2011 in einem Betrieb in Lichtenau (Kreis
Paderborn) aufgetreten. Hier seien missgebildete Lämmer zur Welt
gekommen. Seit Weihnachten seien weitere vier Betriebe im Kreis
Paderborn betroffen. In ganz NRW gibt es 8000 Züchter, die 190 000
Schafe halten. Schmücker fordert eine Meldepflicht für die neue
Erkrankung, die bislang in Europa nicht aufgetreten war. Betroffene
Schafhalter sollten bei einem Verdachtsfall das Veterinäramt
informieren, da die Kosten für die Untersuchung erkrankter Tiere das
Land trägt. Komme es zu einem Seuchengeschehen, müsse die
Tierseuchenkasse die betroffenen Züchter entschädigen. Schmücker
sagte dem Westfalen-Blatt: »Bei der Bekämpfung der Krankheit betreten
wir völliges Neuland.« Außer in NRW seien von dem Virus auch Betriebe
in Hessen und Niedersachsen betroffen. In den Niederlanden gibt es
bereits eine Meldepflicht für die Erkrankung, nachdem im Frühherbst
2011 auf mindestens 26 Bauernhöfen Kühe, Ziegen und Schafe mit
deformierten Köpfen, Hälsen oder Gelenken geboren wurden, berichtet
das Westfalen-Blatt. Am Freitag teilte der Kreis Soest mit, dass in
einem größeren Schafbestand in Warstein 16 missgebildete Lämmer zur
Welt gekommen sind. Das wird auf den neuen Virus zurückgeführt. Nach
Angaben des Kreisveterinäramtes wird mit weiteren Krankheitsfällen
bei Schafen und Rindern gerechnet. Gezielte Vorsichts- oder
Bekämpfungsmaßnahmen könnten noch nicht eingeleitet werden, da der
Infektionsweg und die Ausbreitung des Erregers noch nicht vollständig
bekannt seien. Die ersten Fälle der Virus-Erkrankung seien in NRW im
September 2011 in den Kreisen Kleve und Borken bei Milchkühen
gemeldet worden, sagte Lanuv-Sprecher Schütz der Zeitung. Nach ein
bis zwei Wochen sei die Krankheit aber vorbeigewesen. Das Virus, das
bei betroffenen Tieren hohes Fieber, Unwohlsein und bei Milchkühen
einen starken Rückgang der Milchproduktion bewirkt, war erstmals im
vergangenen Frühherbst bei Rinderzüchtern und Schafhaltern in den
Niederlanden entdeckt worden. In Blutproben betroffener Tiere aus
Schmallenberg im Sauerland wurden dann erste Viren identifiziert, so
dass die Krankheit den Namen Schmallenberg-Virus bekam.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

372878

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum den Themen Mindestlohn und Bundesfreiwilligendienst: Caritas fordert branchenbezogenen Mindestlohn Bielefeld (ots) - Der Deutsche Caritasverband, mit mehr als 500 000 Beschäftigten die größte deutsche Wohlfahrsorganisation, fordert einen Mindestlohn, der nach Branchen unterschiedlich ist. Im Gespräch mit dem in Bielefeld erscheinenden Westfalen-Blatt warnte Caritas-Präsident Prälat Dr. Peter Neher vor bei einer einheitlichen Untergrenze. »Der Mindestlohn darf nicht so hoch sein, dass er Menschen von vornherein vom Arbeitsmarkt ausschließt«, sagte Neher. Ein hoher Mindestlohn berge die Gefahr, dass einfache Arbeitsplätze zu teuer mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zur Affäre Wulff Ulm (ots) - SÜDWEST PRESSE ULM, Leitartikel zu Wulff Die Affäre Wulff eignet sich einerseits zur weiteren Entfremdung zwischen Elite und Bürgerschaft, sie erzeugt zugleich Frustrationen bei Zeitungslesern und Fernsehzuschauern, die in den Medien weniger den unabhängigen Vermittler und Meinungsbildner erkennen, sondern einen Teil ihres wachsenden Problems mit dem politischen System. Das ist für eine Demokratie, in der die Medien einen prägenden Einfluss haben sollen, ein ebenso bedenklicher Befund wie ein Bundespräsident, an dessen mehr...

  • WAZ: Gefährliche Zerrüttung - Kommentar von Dirk Hautkapp Essen (ots) - Die Zerrüttung im Streit zwischen den USA und dem Iran über die unheilvollen Atommacht-Ambitionen Teherans sind alarmierend. Die gezielt öffentlich gemachte Warnung des US-Präsidenten an die Adresse des Mullah-Regimes, im Fall einer Seeblockade der Straße von Hormus militärisch zu reagieren, markiert einen neuen Tiefpunkt in den Beziehungen. In immer kürzeren Abständen ereignet sich Gravierendes. Da wird ein iranischer Atomforscher in die Luft gesprengt. Fast im Gegenzug kündigt Teheran an, in einer unterirdischen Festung mehr...

  • Rheinische Post: Diäten in NRW Düsseldorf (ots) - Fingerspitzengefühl ist eine Eigenschaft, die manchen Politikern zu fehlen scheint. Anders ist kaum zu erklären, mit welcher Vehemenz Spitzenpersonal von SPD, Grünen und CDU in Nordrhein-Westfalen derzeit die Aufstockung der Abgeordneten-Diäten betreibt. Gewiss: Bezüge und Altersvorsorge der Parlamentarier sollen für qualifizierte Kräfte attraktiv sein. Doch die derzeitigen Diäten von mehr als 10 000 Euro kann man wohl als ordentlich bezeichnen, wobei die öffentliche Hand niemals mit den Spitzengehältern, die im mehr...

  • WAZ: Überschätzte E-Autos - Kommentar von Wilfried Goebels Essen (ots) - Der Traum vom sauberen Fahren elektrisiert Forscher und Politiker. Das Elektroauto soll die Spritschlucker zunehmend ersetzen. Der Umwelt zuliebe. Doch die Möglichkeiten der E-Revolution auf den Straßen werden überschätzt. Bundesweit sollen bis 2020 gerade eine Million Elektroautos rollen - das sind nur 2,5 Prozent. Bisher fahren ein paar Tausend. Klar, NRW darf sich als führender Zulieferstandort nicht abkoppeln von der Entwicklung. Schließlich kann das Elektroauto gerade in smog-geplagten Innenstädten zur Entlastung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht