Im sächsischen Delitzsch gehen die Häuser unter - 30 Jahre Tagebau und die katastrophalen Folgen
Geschrieben am 16-12-2011 |   
 
 Köln (ots) - Gummistiefel sind für Lothar Hauck längst zur  
Alltagskleidung geworden. Bei ihm kommt nicht mehr der Strom, sondern 
das Wasser aus den Steckdosen im Keller seines Hauses. Weit über 500  
Familien kämpfen im sächsischen Delitzsch gegen das Hochwasser in  
ihren Häusern. Jahrelang hatte der örtliche Tagebau den  
Grundwasserspiegel gesenkt. Jetzt ist der Kohleabbau eingestellt und  
das Grundwasser steigt seit 2008 stetig. 
 
   Auch für Familie Winkler ist der Traum vom Eigenheim längst zum  
Alptraum geworden. Gemeinsam mit Tochter Anne pumpten der Arzt und  
die Krankenschwester bereits im Schichtdienst das Wasser aus dem  
Erdgeschoss des Hauses. Für das tägliche Abpumpen bekam die Familie  
eine Strombeihilfe. Für die ständigen Pumpgeräusche, die schimmeligen 
Wände und das aufquellende Holzmobiliar bekommen sie keine  
Entschädigung. Kathleen Winkler: " Unser Haus ist noch nicht  
abbezahlt und praktisch wertlos. Mein Mann ist daran fast  
zerbrochen." 
 
   Allein gelassen und abgewimmelt fühlt sich auch Hausbesitzer Harry 
Schmidt. Er nahm das Angebot der Delitzscher Tagebaugesellschaft LMBV 
an und ließ sein Haus rund 2 Meter aus dem Wasser anheben. Das  
Kellergeschoss wurde so zum Erdgeschoss. Von der ehemaligen  
Terrassentür blickt man nun in einen Abgrund und die Haustür öffnet  
sich im ersten Stock. Nur wie kommt man da hin? Das war Harry  
Schmidts persönliches Problem. Rund 100.000 Euro hat Schmidt von der  
LMBV für die Hausanhebung bekommen. Alle Folgekosten muss der  
Schlosser nun selber aufbringen. Harry Schmidt: "Ich bin das erste  
Mal in meinem Leben hilflos und muss sagen, das schaffe ich nicht  
alleine." 
 
   Aber wer hilft? Bürgermeister Dr. Manfred Wilde muss zugeben: "Uns 
als Stadt sind da die Hände gebunden." Und während das Wasser weiter  
steigt, erläutert Godehard Kamps, Abteilungsleiter der  
Landesdirektion Sachsen, dass die Höhe der Förderung für die  
betroffenen Hausbesitzer durch eine Einzelfallprüfung der LMBV  
geregelt wird. Für den Garten von Harry Schmidt, der zu einem  
schwimmenden Feuchtbiotop geworden ist, und seinem vom Grundwasser  
gefluteten Pool gab es jedoch keine Entschädigung. Auf Nachfrage des  
Explosiv-Reporters ist die LVMB jedoch nicht zu sprechen. Klartext  
spricht dagegen Prof. Dr. Andreas Berkner, Leiter der regionalen  
Planungsstelle Leipzig: "In diesen Dimensionen ist eine Bergbau  
Folgelandschaft noch nie hergestellt worden. Und das das Ganze auch  
mit unangenehme Überraschungen verbunden ist, liegt in der Natur der  
Sache." 
 
   Eine dieser unangenehmen Überraschungen ist, dass die Häuser der  
mehr als 500 betroffenen Familien dauerhaft unter Wasser stehen und  
damit faktisch wertlos geworden sind. Mit jedem Zentimeter mehr des  
steigenden Grundwasserspiegels geht nicht nur ihr Besitz sondern auch 
ihr Lebenstraum allmählich unter. 
 
   Nach einem Jahr Recherche erfuhr unsere Redaktion, dass jetzt die  
Hilfsleistungen zumindest teilweise aufgestockt werden. 
 
   Fotos finden Sie im RTL-Pressezentrum: http://kommunikation.rtl.de 
 
   Rückfragen: Heike Schultz, Tel.: 0221/456 74221,  
heike.schultz@rtl.de
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