(Registrieren)

Freie Presse (Chemnitz): Ratlose Liberale "Freie Presse" zum Rücktritt von FDP-Generalsekretär Christian Lindner

Geschrieben am 14-12-2011

Chemnitz (ots) - "Es gibt den Moment, in dem man seinen Platz
freimachen muss, um eine neue Dynamik zu ermöglichen." Solche Sätze
hört man in der Regel von Menschen kurz vor ihrer Rente, die nach
langer Zeit ein Amt oder eine Funktion an Jüngere abgeben wollen. Ein
solcher Satz passt aber nicht zu einem 32-Jährigen, und schon gar
nicht zum Polittalent Christian Lindner, der nicht nur Chef-Manager,
sondern auch lange Zeit der Hoffnungsträger der kränkelnden und
zerstrittenen FDP war. So einer wirft sein Amt nicht von jetzt auf
gleich in die Ecke. Da muss Entscheidendes passiert sein. Umso mehr
verwundert, dass der sonst rhetorisch so brillante Redner sich mit
einer kryptischen Verlautbarung davonstiehlt. Damit provoziert er
geradezu Spekulationen über die Gründe für seinen überraschenden
Rücktritt. Und da ist man ganz schnell bei seinem Parteichef Philipp
Rösler. Die Art und Weise, wie Lindner abtrat, nährt die Vermutung,
dass er seinen Parteichef vorführen und im Regen stehen lassen
wollte. Zumindest liegt die Vermutung nahe, dass Lindner für sich zur
Überzeugung gekommen ist, dass die ums Überleben kämpfende FDP mit
einem Parteichef Rösler nicht gerettet werden kann. In diesem Sinne
bekäme Lindners Formulierung, er wolle mit seinem Rücktritt "eine
neue Dynamik" ermöglichen, eine ganz andere Richtung.

In seiner kurzen Rede hat Lindner gestern auch gesagt, er lege
sein Amt aus Respekt vor seiner Partei nieder. Wirklich Respekt für
seine Partei hätte er bewiesen, wenn er nicht einfach hingeschmissen
hätte. So bleibt von ihm das Bild eines frustrierten, resignierten,
jungen Politaufsteigers, der an seinen eigenen Ansprüchen - zumindest
vorerst - gescheitert ist.



Pressekontakt:
Freie Presse (Chemnitz)
Torsten Kleditzsch
Telefon: +49 371 656-10400
torsten.kleditzsch@freiepresse.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

368953

weitere Artikel:
  • BERLINER MORGENPOST: Lindners Rücktritt ist nur ein erster Schritt - Leitartikel Berlin (ots) - Achtung, Lebensgefahr! Wer es noch immer nicht wahrhaben wollte, dem muss spätestens nach dem überraschenden Rücktritt des Generalsekretärs der Liberalen klar sein: Die FDP, die Partei Thomas Dehlers und Hans-Dietrich Genschers, kämpft um ihre Existenz. Die Boygroup Philipp Rösler (Parteivorsitz), Christian Lindner (bis gestern Parteimanagement) und Daniel Bahr (Kabinettsmitglied) haben der FDP kein neues Leben einhauchen können. Das Siechtum der Partei will nicht enden: Nach dem Scheintriumph in der Bundestagswahl mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Scherbenhaufen - Kommentar zum Rücktritt von FDP-Generalsekretär Lindner Rostock (ots) - Dass der FDP nun sogar der Generalsekretär von der Fahne geht und unwürdig die Brocken hinwirft, ist nur eine Facette des liberalen Niedergangs. Die FDP ist dabei, sich selbst überflüssig zu machen. Und das liegt nicht nur daran, dass die Boygroup nach Westerwelle - die Rösler, Bahr und Lindner - unfähig ist, sondern vor allem daran, dass wirkliche Liberalität in dieser FDP keine Heimat mehr hat. Westerwelle hatte die Liberalen einst zur Spaß- und dann zur reinen Steuersenkungspartei und zum Unions-Anhängsel umgemodelt. mehr...

  • Südwest Presse: SÜDWEST PRESSE ULM, Kommentar zur FDP Ulm (ots) - Fahnenflucht - anders lässt sich der übereilte Rücktritt von Christian Lindner als FDP-Generalsekretär zwei Tage vor Bekanntgabe des Ergebnisses des Mitgliederentscheids nicht erklären. Er wusste zu gut, dass er für ihn in jedem Fall negativ ausgehen würde: Im besten Fall würde er für die schweren organisatorischen Mängel verantwortlich gemacht. Im schlechtesten gewinnt der Parteirebell Frank Schäffler die Mehrheit der abstimmenden Mitglieder und zwingt die Liberalen auf einen Kurs, der nur noch das Ende der schwarz-gelben mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Gedämpft optimistisch Regensburg (ots) - Von Reinhard Zweigler Es war mittlerweile bereits die fünfte Regierungserklärung, die Bundeskanzlerin Angela Merkel in kurzer Frist zur Euro-Krise gestern vor dem Bundestag abgab. Jedes Mal gab es EU-Gipfel, auf denen die Rettung der Gemeinschaftswährung geregelt werden sollte. Nahezu jedes Mal wurden Durchbrüche gefeiert. Allerdings sind inzwischen auch Merkels Ansprüche kleiner geworden. Dieses Mal sprach die Kanzlerin auffällig oft lediglich von Chancen, oft von den Risiken und möglichen Rückschlägen bei mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Die FDP fährt Achterbahn Regensburg (ots) - Von Stefan Stark Die Steuerleute verlassen das sinkende Schiff: In schwerer See und bei Windstärke 12 springt der FDP-Generalsekretär von Bord. Der Rücktritt von Christian Lindner schlägt wie ein krachender Kanonenschlag auf dem Deck der Partei ein. Denn neben der Existenzkrise haben die Liberalen jetzt auch noch eine handfeste Führungskrise am Hals. Gemessen an seinen großen rhetorischen Fähigkeiten fiel die Erklärung von Christian Lindner für seinen spektakulären Schritt knapp und dürr aus. Umso vielsagender mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht