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Neue OZ: Kommentar zu Landtag / Rassismus / Pieper

Geschrieben am 08-12-2011

Osnabrück (ots) - Der Rassist in uns

Es muss ganz klar gesagt werden: Die Äußerung von Gudrun Pieper
ist rassistisch. Was die Landtagsabgeordnete als "unbedarft"
bezeichnet, ist diskriminierend. Es muss nicht immer die plumpe
Stammtischparole vom faulen Ausländer sein, damit sich Menschen fremd
fühlen, die in Deutschland eigentlich heimisch sind.

Es ist der Alltagsrassismus, der unsere Gesellschaft leider nach
wie vor prägt. Zu selbstverständlich wird von "uns" und "denen"
gesprochen, viel zu leicht wird verallgemeinert und immer wieder
Integration mit Gleichmachung verwechselt. Rassismus ist in der Mitte
der Gesellschaft verankert.

Viel zu schnell wird mit dem Finger auf die Rechtsextremen
gezeigt, wenn es um Ausgrenzung geht. Doch Rassismus ist viel
differenzierter. Nur in seiner extremen Form verkörpert er den puren
Hass auf alles Fremde. Und deswegen zeigt er sich eben nicht nur am
Stammtisch, sondern auch beim Drei-Gänge-Menü oder eben in einem
Parlament. Provokant gesagt: Ein kleiner Rassist steckt in jedem von
uns, aus reiner Gewohnheit.

Da hilft es nichts, sich über Frau Pieper zu empören. Da hilft es
aber auch nichts, wenn die Fraktionen im Landtag betonen, dass im
Parlament kein Platz für Fremdenfeindlichkeit sei. Außerhalb des
Plenarsaals sieht es eben anders aus. Der Rassismus muss raus aus der
rechtsextremen Ecke und endlich offen angesprochen werden. Auch wenn
es wehtut.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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