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Keine Diesel ohne Filter: DUH präsentiert Partikelfilter-Datenbank für Baumaschinen

Geschrieben am 23-11-2011

Berlin (ots) - Pressemitteilung

Baumaschinen stoßen große Mengen an gesundheits- und
klimaschädlichem Dieselruß aus - DUH fordert umfassende
Rußfilternachrüstung im Bestand und strenge Grenzwerte für neue
Maschinen - Internetseite www.russfrei-bauen.de als Plattform rund um
die rußfreie Baumaschine

Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) hat heute eine Datenbank zur
Nutzung freigegeben, in der Bauherren und Unternehmer zuverlässig
prüfen können, welche Partikelfilter für die von ihnen verwendeten
Baumaschinen angeboten werden. Gleichzeitig können sich
Berufsgenossenschaften und Gewerkschaften auf das Angebot an
Filtertechnologie berufen, um mehr Arbeitsschutz auf der Baustelle
einzufordern. Mit Hilfe des Informationssystems soll der umfassende
Einsatz von Filtertechnologie auch für Baumaschinen und stationäre
Geräte vorangetrieben werden.

Die mit Diesel betriebenen Baumaschinen sind für ein Viertel der
innerstädtischen Rußemissionen verantwortlich. Strenge Auflagen für
den Einsatz von Rußfiltern gibt es bislang nur für den Betrieb in
Tunnellagen oder geschlossenen Räumen oder dann, wenn diese Vorgaben
in den Genehmigungsunterlagen festgeschrieben sind. Baumaschinen
sind im Bundesimmissionsschutzgesetz von der Filterpflicht
ausgenommen. Diese Lücke in der bestehenden Gesetzgebung führt mit
dazu, dass trotz der Einführung von mittlerweile knapp 50 Umweltzonen
in Deutschland viele Städte die Vorgaben der EU Gesetzgebung zur
Luftreinhaltung nicht einhalten können.

Das Alter der Maschinen und die Art ihrer Nutzung sind die beiden
Hauptgründe für die hohen Ultrafeinstaubemissionen durch
Baumaschinen. Denn trotz vergleichsweise geringer Stückzahlen stellen
sie durch ihre vielen Einsatzstunden am selben Ort und ihre intensive
Nutzung über viele Jahre hinweg für Anwohner und Baustellenarbeiter
ein hohes Gesundheitsrisiko dar. Partikelgrenzwerte für Neumaschinen
wurden erst 1999 eingeführt und im Gegensatz zu Straßenfahrzeugen
seitdem nicht verschärft. Deshalb halten zahlreiche im Einsatz
befindliche Maschinen keine oder nur schwache Abgasstandards ein.

"Es ist völlig unverständlich, dass der gesetzlich geregelte
Arbeitsschutz hier nicht ausreicht, um alle Baustellenarbeiter vor
den gefährlichen Rußemissionen zu schützen. Vor allem da dies mit
Hilfe von verfügbarer Filtertechnologie einfach, schnell und
verhältnismäßig günstig zu erreichen ist", sagt Jürgen Resch,
Bundesgeschäftsführer der DUH. Untersuchungen des Helmholtz Instituts
München haben ergeben, dass Baustellenarbeiter, gegenüber der
Normalbevölkerung, einem doppelt so hohen Krebsrisiko ausgesetzt
sind. Die DUH fordert aus diesem Grund, in Deutschland den
verpflichtenden Einsatz von effektiven Partikelminderungssystemen
nach dem Vorbild der Schweiz.

Um die Umsetzbarkeit dieser Forderung zu unterstreichen, hat die
DUH eine Internetseite (www.russfrei-bauen.de) erstellt, deren
Kernstück eine onlinebasierte Datenbank mit in Deutschland
nachgerüsteten Baumaschinen beinhaltet. Hier können sich
Ausschreibende, Baubetriebe, Berufsgenossenschaften und Betriebsräte
über das Angebot an bereits nachgerüsteten Baumaschinen in
Deutschland informieren. Die Internetseite klärt darüber hinaus über
die Bedeutung von Baumaschinen für die innerstädtische Rußbelastung
auf, von der vor allem Anwohner und Baustellenarbeiter betroffen
sind. Die Auflistung macht deutlich, dass praktisch für alle
Baumaschinen Filtersysteme verfügbar sind.

"Einen besseren Beweis dafür, dass Filter in Baumaschinen
alltagstauglich sind, gibt es nicht", sagt Dorothee Saar, Leiterin
des Bereichs Verkehr und Luftreinhaltung. "Es ist unverständlich,
warum nicht auf allen Baustellen eine Filterpflicht besteht. Denn sie
leistet einen aktiven Beitrag zum Gesundheitsschutz von Arbeitern und
Anwohnern."

Die EU-Kommission plant im nächsten Jahr, für neue Maschinen einen
Vorschlag für die Revision der EU-Richtlinie 97/68/EU (NRMM-Direktive
zur Bekämpfung der Emission von gasförmigen Schadstoffen und
luftverunreinigenden Partikeln aus Verbrennungsmotoren für mobile
Maschinen und Geräte) vorzulegen. Die Umweltverbände fordern die
Einführung eines Werts für die Partikelanzahl analog zu den EURO-Norm
Vorgaben für schwere Nutzfahrzeuge. "Wir werden uns intensiv dafür
einsetzen, dass neue Maschinen endlich sauber werden. Und dies nicht
nur auf dem Prüfstand, sondern auch im stundenlangen Dauerbetrieb.
Darüber hinaus muss zum Schutz von Baustellenarbeitern, Anwohnern und
dem Klima eine Nachrüstverpflichtung für alle Baumaschinen europaweit
gesetzlich vorgeschrieben werden", so Resch.

Mehr Informationen und Hintergründe zum Thema erhalten Sie unter
www.russfrei-bauen.de oder auf der Themenseite Baumaschinen der Seite
www.russfrei-fuers-klima.de



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e. V.
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030 2400867-0, Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de

Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung, Deutsche
Umwelthilfe e. V.Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030 2400867-72, Mobil: 0151 16225862, E-Mail: saar@duh.de

Daniel Eckold, Pressesprecher, Deutsche Umwelthilfe e. V.
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030 2400867-22, Mobil:0151 55017009, E-Mail: eckold@duh.de


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