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Menschenrechtsinstitut: Gewalt an Frauen und Mädchen mit Behinderungen verhindern

Geschrieben am 22-11-2011

Berlin (ots) - Zur heute vom Bundesfamilienministerium
veröffentlichten Studie "Lebenssituation und Belastungen von Frauen
mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in Deutschland" erklärt
Prof. Dr. Beate Rudolf, Deutsches Institut für Menschenrechte:

"Das Deutsche Institut für Menschenrechte begrüßt die aktuelle
Studie des Bundesfamilienministeriums. Sie rückt endlich die
besonders verletzliche Lage von Frauen und Mädchen mit Behinderungen
in den Mittelpunkt und zeigt, in welchem erschreckend hohen Ausmaß
sie körperliche und sexuelle Gewalt erfahren und Opfer von
Diskriminierungen werden. Die Studie belegt deutlich, dass die
Gefährdung in Einrichtungen besonders hoch ist, da die bestehenden
Strukturen Abhängigkeiten fördern und nicht an Selbstbestimmung und
Artikulation der Betroffenen ausgerichtet sind. Dies wiederum
schwächt die Beschwerdemacht der Betroffenen.

Nach Artikel 6 und 16 der UN-Behindertenrechtskonvention muss der
Staat geeignete Maßnahmen treffen, um Frauen und Mädchen mit
Behinderungen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Wohnung vor
jeder Form von Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch zu schützen. Die
UN-Behindertenrechtskonvention stellt die unabhängige Lebensführung
behinderter Menschen und ihre Einbeziehung in die Gemeinschaft in den
Mittelpunkt (Artikel 19). Die durch die Studie ermittelten Daten zur
Gewaltbetroffenheit von Frauen in Einrichtungen untermauern die
Notwendigkeit, in Deutschland neue Wohnformen und gemeindenahe
Assistenzangebote zu entwickeln. Sofort müssen die existierenden
Einrichtungen so organisiert werden, dass Missbrauch und Gewalt
ausgeschlossen werden. Dazu gehört auch, in Einrichtungen unabhängige
Beschwerdemöglichkeiten zu schaffen. Außerdem müssen Frauen und
Mädchen darin gestärkt werden, ihre Rechte wahrzunehmen.

Auch bei der Umsetzung der Europaratskonvention gegen Gewalt gegen
Frauen und häusliche Gewalt (CAHVIO), die Deutschland im Mai 2011
gezeichnet hat und deren Ratifikation in Vorbereitung ist, müssen die
Bedarfe von gewaltbetroffenen Frauen mit Behinderungen angesichts
dieser Ergebnisse besonders beachtet werden."

Link zur Kurzfassung der Studie "Lebenssituation und Belastungen
von Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in Deutschland"
http://www.uni-bielefeld.de/IFF/for/for-gewf-fmb.html



Pressekontakt:
Bettina Hildebrand, Pressesprecherin,
Tel.: 030 25 93 59 - 14 , Mobil: 0160 96 65 00 83,
E-Mail: hildebrand@institut-fuer-menschenrechte.de


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