(Registrieren)

Pfeiffer: Emissionshandel funktioniert. Deutschland erreicht Klimaziele

Geschrieben am 21-11-2011

Berlin (ots) - Die britische Umweltorganisation Sandbag Climate
hat ihre Studie zum Emissionshandel veröffentlicht. Zum Vorwurf, die
Bundesregierung habe Emissionsrechte verschenkt, erklärt der
wirtschaftspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Joachim Pfeiffer:

"Die Studie der britischen Umweltorganisation 'Sandbag Climate
Campaign' zum Emissionshandel erscheint wie die Suche nach dem
vermeintlichen Haar in der Suppe. Anstatt den verringerten
C02-Ausstoß der Unternehmen in Deutschland zu würdigen, beschuldigt
Sandbag die Bundesregierung, Emissionsrechte verschenkt zu haben.
Dieser Vorwurf ist unzutreffend.

Es gab einen Überschuss an C02-Emissionsrechten in bestimmten
Sektoren, allerdings ist dies auf die Krisenjahre 2008 und 2009
zurückzuführen. In dieser Zeit hat die Industrie wegen massivem
Produktionseinbruch weniger C02 ausgestoßen als in den Jahren zuvor
und benötigte darum weniger Zertifikate als in dem für die Zuteilung
entscheidenden Referenzjahr. Die Studie verheimlicht, dass die
Verluste der Unternehmen in den Krisenjahren weit größer waren als
mögliche Gewinne durch zusätzliche Zertifikate. Klar ist, dass die
Industrie spätestens im kommenden Jahr mehr Zertifikate benötigt, da
die Produktion aufgrund der guten Wirtschaftsentwicklung in
Deutschland wieder ansteigt.

Zudem verkennt die Kritik von Sandbag den eigentlichen Sinn des
Emissionshandelssystems (ETS), nämlich, dass die Unternehmen
innerhalb der von der EU festgelegten Emissionsobergrenze mit
Zertifikaten handeln können und sollen. Entscheidend aus
klimapolitischer Sicht ist, die Obergrenze nicht zu überschreiten.
Genau das ist in Deutschland auch gelungen. Nach Vorstellung mancher
sogenannter Klimaschützer darf es aber offensichtlich für die
Emissionszertifikate nur eine Richtung geben: Verknappung und
Verteuerung. Die Gegenrichtung - also Gutschriften im Falle einer
massiven C02-Reduktion - wird hingegen nicht akzeptiert, obwohl der
Emissionsdeckel nicht überschritten und die Klimaziele gesichert
sind. Tatsache ist, dass das in den ersten beiden Handelsperioden
erprobte System funktioniert und in der Tat die Klimaziele erreicht
wurden. Wer dieses marktwirtschaftliche Instrument einsetzt, muss es
auch wirken lassen.

Ab 2013 gibt es zudem keine nationale Allokation der Zertifikate
mehr. Es ist außerdem eine weitere Verknappung geplant und eine
gemeinschaftsweite Gesamtobergrenze für den gesamten C02-Ausstoß
festgelegt. Die Zahl der maximal verfügbaren C02-Zertifikate sinkt
dann in jedem Jahr um 1,74 Prozent. Zugleich reduziert sich auch der
Anteil der kostenlosen Zuteilung zwischen 2013 und 2020 von 80 auf 30
Prozent. Nicht nur die Industrie ist gefordert, die zugleich vor
Verlagerung geschützt werden muss; auch die Energieerzeugung ist am
Emissionshandel beteiligt. Die Klimaziele sind gesetzt. Es ist
Aufgabe des Marktes, diese so effizient wie möglich zu erreichen.

Trotz dieser Vorreiterrolle Deutschlands und Europas steigen die
weltweiten Treibhausgasemissionen deutlich an - insbesondere China
und USA treiben diese massiv in die Höhe. Das zeigt: Ein
verbindliches globales Emissionshandelssystem ist unabdingbar. Eine
aus globaler Sicht völlig wirkungslose einseitige Verschärfung der
ohnehin schon sehr ambitionierten Klimaziele in Deutschland und in
der EU ist strikt abzulehnen. Der ungehemmte, nicht in den
ETS-Staaten verursachte C02-Ausstoß ist das größte Hindernis für den
weltweiten effektiven Klimaschutz. Die Industrie droht durch den
europäischen Emissionshandel ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren.
Gerade in Deutschland strangulieren die überdurchschnittlich hohen
Energiepreise die Unternehmen zunehmend.

Das Emissionshandelssystem funktioniert im Prinzip und muss
kontinuierlich global fortentwickelt werden. Weitere Verknappungen,
die über das beschlossene Maß hinausgehen, sind die absolut falsche
Antwort."



Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

364654

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: FDP-Fraktionsvize Döring lehnt Euro-Bonds strikt ab Berlin (ots) - Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Patrick Döring, lehnt die Einführung von Euro-Bonds strikt ab. "Eine Vergemeinschaftung der Schulden" in der Euro-Zone "kann, darf und wird es mit uns nicht geben", sagte Döring dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe). Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-29021 14013 E-Mail: cvd@tagesspiegel.de   mehr...

  • Themen in "Report Mainz" / Dienstag, 22. November 2011, 21.45 Uhr im Ersten / Moderation: Fritz Frey Mainz (ots) - "Report Mainz" bringt am Dienstag, den 22.11.2011, um 21.45 Uhr voraussichtlich folgende Beiträge: - Die NPD und der Terror: Parteifunktionäre mischten im gewalttätigen "Thüringer Heimatschutz" mit - Die Rückkehr der Streubomben: Deutschland knickt beim Verbot der geächteten Waffen ein - Partei in Panik: Die FDP-Führung befürchtet eine Niederlage beim Mitgliederentscheid über den Euro - Lisas Welt: Mutti ist die beste! Moderation: Fritz Frey Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel.: 06131/929-3351. mehr...

  • Friedemann Schmidt als BFB-Vizepräsident bestätigt Berlin (ots) - Friedemann Schmidt wurde erneut zum Vizepräsidenten des Bundesverbandes der Freien Berufe (BFB) gewählt. Die Mitgliederversammlung in Berlin bestätigte den 47-jährigen Apotheker aus Leipzig in dem Ehrenamt, das er schon seit 2008 ausübt. Am 1. Januar 2012 beginnt seine zweite vierjährige Wahlperiode. Die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, die Mitglied im BFB ist, hatte ihren Vizepräsidenten Friedemann Schmidt für die Position nominiert. "Ich freue mich, dass mein Engagement für die Freien Berufe mehr...

  • Dött/Paul: Unkonventionelle Erdgasförderung - Umweltschutz hat oberste Priorität Berlin (ots) - Heute fand im Umweltausschuss die Anhörung zu "Trinkwasserschutz und Bürgerbeteiligung bei der Förderung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten" statt. Dazu erklären die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marie-Luise Dött, und der zuständige Berichterstatter, Michael Paul: "Trinkwasserschutz hat für uns Vorrang. Das gilt auch bei der Förderung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten, bei dem das Frackingverfahren eingesetzt wird. Aus diesem Grund muss es klare Regelungen für mehr...

  • Deutsche Umwelthilfe begrüßt EU-Vorschlag für besseren Haischutz Brüssel/Berlin (ots) - Pressemitteilung Europäische Kommission will Finning-Verbot verschärfen - DUH ruft Europäisches Parlament und EU-Ministerrat auf, der Neuregelung zügig zuzustimmen - Auch die Bundesregierung soll sich aktiv für umfassenden Haischutz stark machen Die Europäische Kommission hat heute in Brüssel einen Vorschlag zur Änderung der EU-Finning-Verordnung präsentiert, in dem sie für ein ausnahmsloses Verbot der grausamen Praxis eintritt. Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) begrüßt das Vorgehen gegen das brutale mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht