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BUND kritisiert unseriöses Vorgehen bei Suche nach Atomendlager und fordert Neustart

Geschrieben am 11-11-2011

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) sieht im geplanten Vorgehen von Bundesregierung und
Bundesländern bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven
Atommüll noch keinen Durchbruch. Inakzeptabel sei vor allem, dass man
sich immer noch nicht endgültig vom Standort Gorleben verabschiedet
habe. Bevor dort im Salzstock die untertägigen Erkundungsarbeiten
nicht endgültig gestoppt worden seien, könne nicht von einem seriösen
Neuanfang bei der Suche nach dem am besten geeigneten Standort
gesprochen werden, sagte der BUND-Atomexperte Thorben Becker in
Berlin. Voraussetzung für eine seriöse Endlagersuche sei außerdem
Klarheit über die Menge des am Ende einzulagernden Atommülls.

"Der Salzstock bei Gorleben wurde aus politischen und nicht aus
fachlichen Gründen als Atommüllendlager ausgewählt. Inzwischen weiß
man, dass er sich dafür nicht eignet. Bei einer seriösen
Endlagersuche darf dieser Standort keine Rolle mehr spielen", sagte
Becker.

Bevor die Suche nach einem neuen Standort beginne, müsse zunächst
ein umsetzbares Konzept zur Endlagerung des hochradioaktiven
Atommülls erstellt werden, forderte Becker. Es müsse Aussagen über
die Art und Weise der Einlagerung und des Verschlusses des Endlagers
enthalten. Berücksichtigt werden müssten auch Vorschläge zu einer
möglichen Zugänglichkeit zum Endlager und zur Rückholbarkeit des
Strahlenabfalls. In die Suche einbezogen werden müssten außerdem
geo¬logische Formationen wie Granitgestein oder Ton.

"Wir brauchen ein Endlagersuchgesetz, dass nicht dafür gestrickt
wird, um den Standort Gorleben durchzusetzen, sondern das einen
echten Neuanfang ermöglicht. Die Frage, wie mit dem gefährlichen Erbe
der Atomindustrie umzugehen ist, muss nach bestem Wissen und Gewissen
beantwortet werden", sagte Becker.

Nicht länger hingenommen werden dürfe, dass die politisch
Verantwortlichen die Augen davor verschlössen, dass sich die
Atommüllmenge Tag für Tag vergrößere und niemand wisse, wohin damit.
Nur wenn alle Atomkraftwerke vom Netz seien werde es bei der
Einrichtung eines Atommülllagers gelingen, die nötige Akzeptanz dafür
zu gewinnen, sagte Becker.

Werde der Atomausstieg weiter so zögerlich vollzogen wie derzeit
geplant, führe dies zu einer Vergrößerung der Menge des
hochradioaktiven Atommülls um etwa 4000 Tonnen. Die Menge des zu
entsorgenden hochradioaktiven Atommülls belaufe sich um das Jahr 2020
auf dann rund 18000 Tonnen.

Wenn Ende November wieder ein Castortransport von Frankreich nach
Niedersachsen rolle, werde der BUND gemeinsam mit zahlreichen anderen
Organisationen an der Großdemonstration am 26.11. in Dannenberg in
der Nähe der Castor-Verladestation teilnehmen. Einer der dortigen
Redner werde der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger sein.



Pressekontakt:
Thorben Becker, BUND-Energieexperte:
Tel. 030-27586-421, Mobil: 0173-6071603 bzw.
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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