(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Fußball-Derby Preußen Münster - Arminia Bielefeld und der Diskussion um Fan-Krawalle im deutschen Fußball

Geschrieben am 10-11-2011

Bielefeld (ots) - Der Bessere sollte das Spiel gewinnen, aber rund
um das kleine Westfalenderby zwischen Arminia Bielefeld und Preußen
Münster darf es ruhig zwei Sieger geben: Einsicht und Vernunft.
Allen, die auf diese Partie am Samstag aufpassen müssen, ist dabei
schon ein wenig unbehaglich zumute. »Hochrisiko« - wie sich das schon
anhört. Das klingt gleich nach Gefahr in Verzug. Aber genau in diese
Problemkategorie hat der Deutsche Fußball-Bund das Duell der
Drittligisten einsortiert. Nicht von ungefähr ist es bereits einmal
abgesagt worden, weil nicht genug Einsatzkräfte bereit standen. Vom
Aufwand, der für so ein Spiel betrieben werden muss, machen sich die
meisten gar kein Bild.

Warum das überhaupt nötig ist? Das wird wohl immer die Frage
bleiben. Es vollziehen sich Prozesse, die nicht nur schwer
kontrollierbar, sondern auch unbegreiflich sind. Da wird in Schalke
ein Manuel Neuer niedergemacht, weil er zum FC Bayern wechselt. In
München wollen ihn die Hardliner auch nicht haben. Verräter für die
einen, unwillkommen bei den anderen: Humbug bleibt beides.

Der Fußball ist zur freien Wildbahn geworden, in dem es offenbar
keine Tabus mehr gibt. Neulich wurde bei einem unterklassigen Spiel
der Schiedsrichter von einem Vermummten in der Kabine vermöbelt, und
nicht einmal in der häuslichen Umgebung gibt es Sicherheit. Beim
Magdeburger Daniel Bauer klingelte eine Abordnung von Hooligans an
der Tür und bedrohte den Spieler des Viertligisten mit übergestülpten
Mützen. Bauer verließ die Stadt.

Inzwischen treten aus allen Ecken die Marktschreier hervor, die
glauben, alles zu wissen. Konzeptionell daran wirkt wenig, es wird zu
viel drauflos gequatscht. Nur die Enden auf der Palette der
Möglichkeiten sind klar markiert. Das reicht von Sanktion zu
Kommunikation, oder umgekehrt, wenn einem das lieber ist. Der
Deutsche Fußball Bund kämpft gerade mit einer Steueraffäre unter
Schiedsrichten sowie der Schmuddelnummer zwischen seinem
Ex-Schiri-Sprecher und einem Unparteiischen. Die neu entflammte
Debatte um Sicherheit kann er derzeit gar nicht gebrauchen, führen
muss er sie trotzdem. Wenn er dann grummelt, der Verband, erwischt es
häufig die Vereine, obwohl die auch nicht wissen, wie sie der Lage
Herr werden sollen. Nach der Randale von Dynamo-Dresden-Anhängern
beim Pokalspiel in Dortmund wollen die strengen DFB-Funktionäre den
Zweitligisten für eine Saison aus dem Cup kegeln. Ein Rechtsstreit
mit dem restlos verärgerten Klub ist nun die unnütze Folge.

So etwas hilft in der Sache niemandem, dient aber als
abschreckendes Beispiel vor dem Derby. Der SC Preußen steht bereits
auf der schwarzen Liste, Arminia möchte gar nicht erst drauf.
Geldstrafen und Punktabzüge hat sich der Verein schon selbst
eingebrockt, das muss er nicht auch noch haben, sollten Teile seiner
Fans durchticken. Insofern ist der Appell, besonnen zu bleiben,
richtig. Auf dem Platz mit Schmackes, auf der Tribüne in Stimmung -
das geht in Ordnung. Ansonsten kann man sich nur wünschen, dass
Samstag westfälischer Friede herrscht.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

362840

weitere Artikel:
  • RNZ: Mutlos - Kommentar zur Verkehrssicherheit Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier Das Ziel von Peter Ramsauer, die Zahl der Verkehrstoten bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent zu senken, ist ehrgeizig - wohl zu ehrgeizig für das Programm, das der Verkehrsminister am Donnerstag vorgestellt hat. Dieses hat zwar eine Reihe guter Ansätze. So könnten Rüttelstreifen auf Autobahnen gegen den gefährlichen Sekundenschlaf helfen. Zusätzliche Fahrspuren an Steigungen würden den Verkehrsfluss verbessern. Und Warntafeln an den Auffahrten erscheinen wie eine direkte Antwort auf die schweren mehr...

  • Das Erste, Freitag, 11. November 2011, 5.30 - 9.00 Uhr Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.05 Uhr, Hermann Gröhe, CDU-Generalsekretär, Thema: CDU-Parteitag 8.05 Uhr, Jürgen Trittin, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen, Thema: Endlagerdiskussion Pressekontakt: WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221-220-7121 Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Rezession in Europa = Von Ingo Faust Düsseldorf (ots) - Die Brüsseler Kommission und der zuständige Kommissar Olli Rehn wissen es schon: Europa stürzt in die Rezession. Zu der Schuldenkrise und dem labilen Finanzsektor gesellt sich jetzt eine Wachstumsflaute - der Teufelskreis ist perfekt, und es wird ganz schwer, aus ihm wieder herauszukommen. Für Deutschland soll es nach der EU-Herbstprognose nicht ganz so dick kommen. Aber vom XXL-Wachstum, von dem Ex-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle noch am Jahresanfang geschwärmt hatte, ist nichts mehr zu spüren. Der einstigen mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Afghanistan-Abzugsplan Rostock (ots) - Kratzt man am Lack des Abzugsplans, kommen durchaus Zweifel auf, ob uns da nicht eine Mogelpackung vorgelegt wird. Das fängt schon mit der Zahl von 450 Soldaten an, um die das Einsatzkontingent Anfang 2012 verringert werden soll. Das heißt nämlich nicht, dass so viele junge Männer und Frauen zurückkehren sollen. Es geht nur um Stellen. Und davon sind etwa 350 jetzt schon nicht besetzt. Heißt im Klartext: Die Zahl der Soldaten, die im Einsatz in Afghanistan Leben und Gesundheit riskieren, soll nur um etwa 100 heruntergefahren mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Hoffen auf den Osterhasen Regensburg (ots) - Gestern war ein Tag, der die vorherigen an Schrecklichkeiten nicht übertraf - immerhin. Durchatmen für die kommende Zeit, in der die Peitsche der Finanzmärkte die Bewohner der Euro-Zone und darüber hinaus in Angst und Schrecken halten wird. Gut möglich, dass am Ende die Pistole gezogen wird und die Gemeinschaftswährung, stellt man sie sich als Körper vor, von der Vielzahl der Treffer durchlöchert tot zu Boden knallt. Schön, dass Lucas Papademos das Hauen und Stechen der griechischen Altherrenriege an der Spitze mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht