(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Soziales / Pflege

Geschrieben am 07-11-2011

Osnabrück (ots) - Tabuthema

Zunächst einmal: Was die Regierung jetzt als Pflegereform
verkündet hat, reicht nicht. Von der Erhöhung der Beiträge wird nicht
viel bei denen ankommen, die sich für die Pflege ihrer Angehörigen
aufreiben. Es ist zudem unrealistisch, dass die Menschen künftig in
Scharen eine private Zusatzversicherung abschließen, nur weil eine
staatliche Förderung winkt. Die Einzigen, die sich über die Förderung
freuen dürften, sind die Versicherer. Denn diese müssen nur zahlen,
wenn der Pflegefall auch eintritt.

Bei der ganzen Reformkritik wird aber eines übersehen: Wieder
einmal stehen Demenzkranke und ihre pflegenden Angehörigen im
Mittelpunkt einer Debatte. Dennoch bleibt Demenz für die meisten
Betroffenen ein Tabuthema. Belastend ist für die Pflegenden nicht nur
die nervenaufreibende Jagd nach Betreuungsleistungen. Ebenso schwer
wiegt, dass sie damit oft alleingelassen werden. Wer redet schon
offen darüber, dass der demenzkranke Partner oder Vater die Familie
nicht mehr erkennt? Wer wagt es, ihn zu Vereinsfeiern mitzunehmen,
wenn er Hilfe beim Gang zur Toilette braucht? Zu viele Nachbarn und
Bekannte schauen eher weg, als dass sie aktiv ihre Hilfe anbieten.
Eine effektive Pflegereform ist sicherlich wichtig. Aber noch
wichtiger ist ein offenerer Umgang mit den Kranken, denn sie sind
längst Teil der Gesellschaft.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

362052

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzkrise / Griechenland Osnabrück (ots) - Kopf aus der Schlinge gezogen Noch ist Griechenland nicht verloren. Indem sie es jetzt mit einer Übergangsregierung versuchen, haben die Griechen den Kopf aus der Schlinge gezogen. Aus der Gefahrenzone sind sie aber noch lange nicht. Zwar gibt es nun, da sich eine solide Mehrheit für weitere Sparmaßnahmen im griechischen Parlament abzeichnet, wieder die Aussicht auf internationale Hilfe. Doch stellt sich die Frage, wie lange die Übergangsregierung bestehen und ob es auch nach Neuwahlen im kommenden Jahr noch mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Familie / Kinder Osnabrück (ots) - Böses Erwachen Ursula von der Leyen dreht gern das große Rad: Heute fordert sie die Vereinigten Staaten von Europa, 2007 krempelte sie Deutschlands Familienpolitik von rechts auf links, Rechtsanspruch auf Kita-Platz 2013 inklusive. Von der Leyen ist längst weitergezogen, jetzt drohen andere an den Risiken und Nebenwirkungen ihrer Politik Schaden zu nehmen. Die nachfolgende Familienministerin Kristina Schröder steht mit einem geerbten Makel da, weil Ist und Soll beim Kita-Ausbau krass auseinanderklaffen. mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Ein bisschen Frieden Leutkirch (ots) - Der große Wurf ist das nicht, was die Koalition da zurechtgezimmert hat. Die FDP bekommt ihre kleine Steuersenkung, die CSU setzt ihr Betreuungsgeld durch, und die CDU kann durchatmen, weil sich alles im Rahmen hält. So sehen klassische Kompromisse aus. In Zeiten der Schuldenkrise gäbe es zwar dringlichere Anliegen als Steuersenkungen, doch die geplante Entlastung der Steuerzahler ist hinreichend gering, um nicht allzu viele Sorgen bezüglich der Schuldenbremse auszulösen. Und - immerhin - ist sie im Positiven ein mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Kommentar - Ein Knochenjob Leutkirch (ots) - Endlich. Die Griechen haben sich nun offenbar doch dazu durchgerungen, eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden. Die Bündelung der Kräfte in einer großen Koalition aus Sozialisten und Konservativen ist nicht nur das, was Experten schon seit Monaten fordern, es dürfte auch die letzte Chance sein, die dem Land noch bleibt. Die Übergangsregierung muss nun schnell das Sanierungskonzept der Europäer beschließen und umsetzen, um den überlebenswichtigen Schuldenschnitt zu erreichen. Auch müssen Schritte eingeleitet mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Betreuungsgarantie für Kinder unter drei Jahren Bielefeld (ots) - Das Projekt »Krippenplätze für alle« ist gescheitert. Nie und nimmer wird es den westdeutschen Bundesländern gelingen, die zum Jahr 2013 versprochene Betreuungsgarantie für Kinder unter drei Jahren flächendeckend umzusetzen. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass Bund und Länder unterschiedliche Statistiken führen und Landesfamilienministerin Ute Schäfer (SPD) deshalb auf eine deutlich höhere Betreuungsquote als die für Nordrhein-Westfalen errechneten 15,9 Prozent kommt. Neben solcherlei Zahlenwirrwarr bietet mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht