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Bill Gates nimmt G20-Führungskräfte in die Pflicht, den Armen unserer Welt nicht den Rücken zu kehren

Geschrieben am 03-11-2011

Cannes, Frankreich, November 3 (ots/PRNewswire) -

- Bericht unterstreicht die Bedeutung von Innovationen zur
Verbesserung von Entwicklungsressourcen in der Zukunft

In einem Bericht zum Thema Finanzierung von Entwicklungsprojekten
rief Bill Gates, der stellvertretende Vorsitzende der Bill & Melinda
Gates-Stiftung, Führungskräfte auf dem G20-Gipfel dazu auf, sich für
eine Vergrösserung des Ressourcenpools für Entwicklungsprojekte
einzusetzen. Andernfalls könne die Existenzgrundlage von Millionen
der ärmsten Menschen unserer Welt irreparable Schäden nehmen. Der
Grundgedanke hinter diesen Empfehlungen beruht auf der Idee, dass
Innovationen die Tragweite von Entwicklungsressourcen vervielfachen
können.

Der Gates-Bericht "Innovation with Impact: Financing 21st Century
Development" (z. Dt: Wirkungsvolle Innovationen: Die Finanzierung der
Entwicklungshilfe im 21. Jahrhundert) wurde den Staats- und
Regierungschefs in Cannes (Frankreich) vorgelegt, nachdem der
G20-Vorsitzende und französische Präsident Nicolas Sarkozy persönlich
darum gebeten hatte.

"Führungskompetenz zu demonstrieren ist für die G20 von
entscheidender Bedeutung, insbesondere in dieser wirtschaftlich
schwierigen Zeit. Auf den beispiellosen Fortschritten im
Gesundheitswesen und der Entwicklungshilfe, die im vergangenen
Jahrzehnt erzielt wurden, müssen wir weiter aufbauen", so Gates. "In
den kommenden Jahrzehnten müssen wir noch grössere Fortschritte
erzielen, um die Lebensumstände der ärmsten Menschen der Welt weiter
verbessern zu können."

In seinem Bericht unterstrich Gates die Notwendigkeit für reiche
Länder, sich weiter selbstlos zu zeigen und ihren Zusagen in der
Entwicklungshilfe nachzukommen. Diese würden im Allgemeinen etwa ein
bis zwei Prozent des gesamten Budgets einer Regierung ausmachen.
Gleichzeitig müsse jedoch sichergestellt werden, dass Hilfsmittel
auch effektiv eingesetzt werden, insbesondere im Gesundheitswesen und
der Agrarindustrie.

"Wenn die Länder ihre gemachten Versprechen auch einhalten, wird
dies ab 2015 für zusätzliche Mittel im Umfang von 80 Milliarden USD
jährlich sorgen", ergänzte Gates. "Gut durchdachte Entwicklungshilfe
kann jetzt und hier zum Kampf gegen die Armut beitragen und den
Fortschritt in armen Ländern beschleunigen - bis zu dem Punkt, an dem
keine weitere Entwicklungshilfe mehr nötig ist."

Ausser über die Verantwortlichkeit der reichen Länder sprach
Gates auch über die Rolle von aufstrebenden Wirtschaftsräumen, die im
Hinblick auf weitere Fortschritte in der Entwicklungshilfe innerhalb
der G20 eine immer grössere Rolle spielen. In seinem Bericht macht er
gezielte Vorschläge, um den Austausch von Innovationen innerhalb
dieser Länder zu beschleunigen - insbesondere im Gesundheitswesen und
der Agrarindustrie wie beispielsweise in Bezug auf Impfstoffe und
Saatgut. Nur so werden sich die Lebensumstände der armen Menschen in
Afrika und anderswo irgendwann ändern.

"Im vergangenen Jahrzehnt wurden Länder wie China, Brasilien,
Mexiko, Indonesien und die Türkei Zeuge von steigenden Wachstumsraten
und rasant fallenden Armutsraten. Dies zeigt beispielhaft, was wir
gemeinsam bewegen und erreichen können", so Gates.

Ausserdem bemerkte er, dass diese Länder dank ihrer kürzlich
gesammelten Erfahrungen im Kampf gegen die Armut und aufgrund ihrer
enormen technischen Kapazität einzigartige Einblicke und Fähigkeiten
mitbringen würden, die man zur Ausarbeitung bahnbrechender neuer
Verfahren für die Entwicklungshilfe nutzen könne.

"Die Möglichkeit einer 'Dreiecksbeziehung' zwischen rasant
wachsenden Schwellenländern, den traditionellen Geberländern und
wirklich armen Ländern fasziniert mich, weil sie dazu beitragen kann,
die komparativen Vorteile verschiedener Länder gezielt zu nutzen",
erklärte Gates in seinem Bericht.

In der vergangenen Woche kündigte die Gates-Stiftung zwei neue
Partnerschaften an. Zunächst wurde eine erste Partnerschaft mit
Brasilien zum Austausch von Fachwissen in den Bereichen
Agrarwirtschaft, Familiengesundheit und Impfstoffe mit afrikanischen
Ländern eingegangen. Hinzu kommt eine weitere Partnerschaft mit dem
chinesischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie sowie mit
chinesischen Unternehmen, wobei Unterstützungsleistungen für
innovative Forschung und Entwicklung und die Herstellung neuer
Produkte für das globale Gesundheitswesen und die Agrarwirtschaft im
Mittelpunkt stehen.

Ausserdem enthält der Gates-Bericht Einzelheiten zu einer
Partnerschaft zwischen Brasilien, Japan und Mosambik. In diesem
Rahmen soll Mosambik beim Anbau von Sojabohnen, Reis und sonstigen
Kulturpflanzen in Mosambiks Savanne geholfen werden. Klima und
Bodenverhältnisse ähneln den örtlichen Gegebenheiten in Brasiliens
"Cerrado". Japan unterstützt Mosambik bei der Modernisierung seiner
Infrastruktur.

Gates betont ausdrücklich, dass in zahlreichen armen Ländern
erhebliche Wachstumswerte verzeichnet wurden, darunter auch in
Schwarzafrika.

"Die inländischen Ressourcen von Entwicklungsländern werden
letztlich die grösste Finanzierungsquelle für Entwicklungsprojekte
sein", so Gates, der der G20 gezielte Massnahmen empfiehlt, um arme
Länder bei der Maximierung ihrer eigenen Ressourcen und somit im
Kampf gegen die Armut zu unterstützen.

Zu den angesprochenen Ideen zählt beispielsweise die gezielte
Ausrichtung der Auslandshilfe, um Entwicklungsländer bei der
Erzielung von Steuerumsätzen zu unterstützen. Auf Grundlage des
derzeitigen BIP könnten sich aus dieser Massnahme etwa 20 Milliarden
USD jährlich ergeben. Hinzu kommen erhöhte Anforderungen bezüglich
der Transparenz für Bergbau- und Erdölunternehmen. Gates ruft arme
Länder dazu auf, ihre Ressourcen prioritär zuzuteilen und sie zur
gezielten Förderung von armen Menschen, dem Gesundheitswesen und der
Agrarwirtschaft zu nutzen. Afrikanische Staatsoberhäupter forderte er
dazu auf, ihren Versprechungen in der Erklärung von Abuja folge zu
leisten und mindestens 15 Prozent ihrer Staatsbudgets zur
Verbesserung des Gesundheitswesens einzusetzen. Die Erklärung von
Maputo, derzufolge 10 Prozent des Staatsbudgets in die
Agrarwirtschaft fliessen sollen, sei ebenfalls einzuhalten.

Der für die Führungskräfte der G20 bestimmte Bericht ruft
ausserdem zur Umsetzung innovativer Verfahren auf, mit deren Hilfe
Finanzmittel aus dem privaten Sektor beschafft werden können. Dabei
soll das Wachstum im privaten Sektor gezielt gefördert werden, um auf
diese Weise Mittel für Entwicklungszwecke zu beschaffen. Zu den
gemachten Empfehlungen zählt beispielsweise die Nutzung staatlicher
Investitionsfonds für Infrastrukturinvestitionen in armen Ländern,
die Beibehaltung niedriger Überweisungs- und Transaktionskosten in
Diasporagemeinschaften sowie die Nutzung von bestimmten
Pull-Mechanismen in der Agrarwirtschaft, um Innovationen im Bereich
der Landwirtschaftstechnologie zu fördern.

In seinem Bericht bestimmt Gates ausserdem neue
Finanzierungsströme auf Grundlage eines prozentualen Anteils an der
Finanztransaktionssteuer, am Solidarbeitrag aus der Tabaksteuer sowie
an den Steuern für Luftfahrt- und Bunkerkraftstoffe. Diese sollen
zukünftig zur Finanzierung der Entwicklungshilfe und im Kampf gegen
den Klimawechsel eingesetzt werden.

"Dank ihrer Vielfalt und Dynamik ist die G20 eine wegweisende
Institution, die Ressourcen, innovative Ideen und Führungskompetenz
vereint und in der neuen Welt der Entwicklungshilfe eine noch
grössere Wirkung erzielen kann", so Gates. "Sollte die G20 diese
Herausforderung meistern, bin ich davon überzeugt, dass wir die
Wirtschaftskrise nicht nur überstehen werden, sondern gleichzeitig
viele Millionen Menschenleben retten und viele weitere Millionen
Menschen aus der Armutsfalle befreien können."

Der vollständige Bericht kann hier abgerufen werden:
http://www.thegatesnotes.com/G20

Ein Nachrichtenpaket mit Multimediainhalten, inklusive
Videoaufnahmen von Herrn Gates, finden Sie hier: Pressewelt der
Gates-Stiftung
[http://www.gatesfoundation.org/press-room/Pages/news-market.aspx ]

Bill & Melinda Gates-Stiftung

Geleitet von der Überzeugung, dass alle Menschen gleich wertvoll
sind, setzt sich die Bill & Melinda Gates-Stiftung dafür ein, dass
alle Menschen gesund und produktiv leben können. In
Entwicklungsländern konzentriert sie sich auf die Verbesserung der
Gesundheit der Menschen und bietet ihnen eine Chance, sich selbst aus
dem Teufelskreis von Hunger und extremster Armut zu befreien. In den
Vereinigten Staaten versucht sie dafür zu sorgen, dass alle Menschen
- insbesondere jene mit den geringsten Möglichkeiten - die gleichen
Voraussetzungen haben, um in der Schule und im Leben erfolgreich sein
zu können. Die Stiftung hat ihren Sitz in Seattle im US-Bundesstaat
Washington und wird von CEO Jeff Raikes sowie dem Ko-Vorsitzenden
William H. Gates Sr. unter der Leitung von Bill und Melinda Gates
sowie Warren Buffett geführt.



Pressekontakt:
Bill & Melinda Gates Foundation, +1-206-709-3400,
media@gatesfoundation.org


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