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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Geplantes Referendum in Griechenland über Rettungspaket Am Anfang stand das Chaos MATTHIAS BUNGEROTH

Geschrieben am 02-11-2011

Bielefeld (ots) - Zum Chaos haben viele Griechen ein besonderes
Verhältnis. Denn Chaos war der Ursprung der heutigen Welt, aus ihm
heraus entstand nach der Mythologie des 700 vor Christus geborenen
griechischen Dichters Hesiod die ganze Welt mit ihren Göttern. So
schrieb es Hesiod in seiner Theogonie nieder. Will man es wohlmeinend
formulieren, sind die Griechen also nun wieder an den Wurzeln ihrer
Entstehungsgeschichte angekommen. Das vom griechischen
Ministerpräsidenten Georgios Papandreou in einer
Nacht-und-Nebel-Aktion lancierte Referendum, mit dem die Bevölkerung
des Landes über den harten Sparkurs ihrer Regierung abstimmen soll,
hat die Eurozone und die weltweiten Finanzmärkte von einem Tag auf
den anderen in ungeahnte Turbulenzen gestürzt. Doch der Titel "König
des Chaos", den einige griechische Zeitungen dem sozialistischen
Regierungschef in Athen verleihen, ist keinesfalls als Ehrentitel
gedacht. Ganz im Gegenteil. Erweckte Papandreou in den vergangenen
Monaten zunächst den Eindruck, als schreite er aufrecht durch das Tal
der Tränen, das die griechische Volkswirtschaft vor dem Bankrott
retten soll, so signalisiert der jüngste Schritt genau das Gegenteil:
Angst vor der eigenen Courage. Doch Angst ist der schlechteste
Ratgeber in dieser Situation. Denn die internationalen Finanzmärkte
scheuen nichts so sehr wie Wankelmütigkeit und Unsicherheit. Es kann
nicht wirklich Papandreous Ernst sein zu glauben, er finde in einer
Volksabstimmung eine Mehrheit für drastische Einschnitte im
Rentenniveau oder die Entlassung von rund 150.000 Staatsbediensteten,
wie es die Pläne vorsehen. Doch die repräsentative griechische
Demokratie hat die undankbare Pflicht, das nachzuholen, was über
viele Jahre versäumt worden ist und die jetzige - chaotische -
Situation überhaupt erst hervorgerufen hat.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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