(Registrieren)

Neues Deutschland: zum Karlsruher Beschluss über parlamentarische Entscheidungen zum EFSF

Geschrieben am 28-10-2011

Berlin (ots) - Am liebsten hätte Angela Merkel dieser Tage eine
starke Parlamentsbeteiligung bei der Euro-Krisenpolitik ausgehebelt.
Aber gestern machte ihr das Bundesverfassungsgericht einen Strich
durch die Rechnung. Die Richter legten fest, dass die erst vor kurzem
bestimmten neun Abgeordneten eines Geheimgremiums, das sich in
dringlichen und vertraulichen Fällen mit Maßnahmen des
Euro-Rettungsfonds EFSF befassen soll, vorerst keine Entscheidungen
treffen dürfen. Das endgültige Urteil steht noch aus. Schwarz-Gelb
müsste für weitere Hilfsmaßnahmen zunächst die Zustimmung des
gesamten Bundestages einholen. Der Karlsruher Beschluss ist
folgerichtig. Denn es geht um die Verwendung von Steuermitteln. Und
das Budgetrecht liegt beim Parlament. Bei Entscheidungen über
Milliarden kann es nicht einfach durch eine schnelle Eingreiftruppe
mit einer Mehrheit von Merkel-treuen Konservativen und Liberalen
ersetzt werden. Die Kanzlerin und Finanzminister Wolfgang Schäuble
werden nun wohl öfter als ihnen lieb ist vor dem Plenum ihre bisher
unwirksame Krisenpolitik rechtfertigen müssen. Weniger schwere Zeiten
hätten ihnen mit der Möglichkeit eines schnellen Verfahrens hinter
verschlossenen Türen über in der Bevölkerung unpopuläre Maßnahmen
bevorgestanden. Dass dieses jetzt vorläufig ausgesetzt wurde, ist ein
Etappensieg in der derzeitigen Auseinandersetzung um die
parlamentarische Demokratie.



Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

360528

weitere Artikel:
  • Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zum Thema Karlsruhe stoppt Euro-Sondergremium Rostock (ots) - Die europäische Finanzkrise scheint nicht nur Milliarden und Abermilliarden Euro und damit den Wohlstand vieler Völker zu fressen. Sie gefährdet auch zunehmend die Basis unser aller Zusammenleben - die Demokratie. Dass für ganze Nationen überlebenswichtige Entscheidungen bei stillen Spaziergängen Merkels mit Sarkozy oder in abgeschlossenen Gremien der Zentralbanken gefällt und als "alternativlos" dargestellt werden, hat mit Kontrolle, Transparenz und Mitbestimmung nur noch am Rande etwas zu tun. Doch Demokratie ist mehr...

  • Neue Presse Hannover: SPD: Schröder eine klassische Fehlbesetzung Hannover (ots) - Nach der Vorstellung des 8. Familienberichts hat die SPD-Familienpolitikerin Caren Marks Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) scharf angegriffen. Schröder habe "nichts für Familien, für Frauen, für die Jugend, für Senioren getan", sagte Marks der "Neuen Presse" (Samstagsausgabe)aus Hannover. "Sie ist eine klassische Fehlbesetzung". Marks betonte: "Familien haben mehr Zeit auch füreinander verdient, sie nehmen schließlich auch Verantwortung füreinander wahr. Und sie haben eine bessere Familienministerin mehr...

  • HAMBURGER ABENDBLATT: Hamburger Abendblatt zu Karlsruhe und Euro-Sondergremium Hamburg (ots) - Ein Kommentar von Egbert Nießler Genauigkeit sollte vor Schnelligkeit gehen bei der großen Griechenland- und Eurorettungsoperation der vergangenen Wochen. Schnell musste es aber trotzdem gehen, denn die Untergangsszenarien für Gemeinschaftswährung und klamme Hellenen nahmen immer bedrohlichere Züge an. Und am Ende hat sich Berlin dann doch in diesem Zielkonflikt etwas verheddert. Das Verfassungsgericht hat vorerst das vom Bundestag eingesetzte neunköpfige Sondergremium gestoppt, das in Eilfällen oder bei Geheimhaltungsbedarf mehr...

  • WAZ: Diesen Tätern ist nichts heilig - Kommentar von Wilfried Goebels Essen (ots) - Friedhöfe sind Orte des Friedens und der letzten Ruhe. Grabräuber verursachen nicht nur materiellen Schaden, sondern begehen auch einen Tabubruch, weil sie das Pietätsgefühl der Menschen bewusst verletzen. Erschwerend kommt hinzu, dass vor allem ältere Menschen betroffen sind, für die die Pflege des Grabes das Letzte ist, was sie für ihre Verstorbenen tun können. Zweifel sind angebracht, ob mit härteren Strafen das Unwesen auf den Friedhöfen beendet werden kann. Die Plünderer haben jeden Anstand verloren. Das Risiko, mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Zu konspirativ Bundesverfassungsgericht kippt Euro-Sondergremium Cottbus (ots) - Der Name "Neunergremium" hat in der Tat etwas Konspiratives, etwas Geheimbündlerisches. Und genau darum geht es: Darf sich ein frei gewähltes Parlament ein kleines, aber feines Sondergremium halten, das in der Eurokrise dringende und geheime Beschlüsse treffen kann, am Parlament und der Öffentlichkeit vorbei? Ein Gremium, das auch noch nach Parteienproporz besetzt ist? Gewiss, etwas Ähnliches gibt es schon, etwa zur Kontrolle der Geheimdienste. Aber zwischen Überwachung und Beschlüssen zum Geld ausgeben besteht ein mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht