(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Kalte Mogelpackung Zur geplanten Mini-Steuersenkung

Geschrieben am 20-10-2011

Cottbus (ots) - Dass es die kalte Progression gibt und dass sie
ungerecht ist, das wusste man schon immer. Durch den steilen Anstieg
der Steuerbelastungskurve kommen die Bürger mit jeder Gehaltserhöhung
in eine höhere Besteuerungsklasse - schon der Inflationsausgleich
bringt Arbeitnehmer und Angestellte dem Höchststeuersatz immer näher.
Diesen Mechanismus kannte auch die schwarz-gelbe Koalition. Aber die
CDU, allen voran Wolfgang Schäuble, wollte eine Reform nicht.
Scheinbar hat Schäuble eingelenkt, scheinbar kann FDP-Chef Philipp
Rösler den Seinen endlich liefern, was er bei seiner Wahl im Mai
versprach: Steuersenkungen. Doch Schäuble hat in Wirklichkeit nur
einen Koffer mit Zeitungsschnipseln übergeben. Das fängt schon damit
an, dass die CSU in den Vorschlag nicht eingebunden war und nun beim
Koalitionsgipfel von der FDP einen hohen Preis dafür fordern wird.
Vor allem aber ist klar, dass der Bundesrat der Entlastung nicht
zustimmen wird. Selbst die meisten CDU-Ministerpräsidenten können
sich die Steuerausfälle in ihren Ländern und Städten nicht leisten,
und die Phalanx der rot-grünen Regierungen wird das Projekt ohnehin
scheitern lassen. Zwar wird die Koalition die Nein-Sager zu Recht
öffentlich fragen, ob und warum sie die Ungerechtigkeit der kalten
Progression nicht beseitigen wollen. Union und FDP werden damit sogar
Wahlkämpfe machen können. Doch ist das Druck- und
Überzeugungspotenzial einer solchen Kampagne nicht eben hoch.
Erstens, weil die Koalition selbst so lange gewartet hat und
zweitens, weil sich die Bürger inzwischen mehr um die Stabilität des
Euro sorgen als um die Frage, ob sie monatlich so etwas wie den
Gegenwert einer Currywurst mit Pommes mehr im Portemonnaie haben oder
nicht.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

359055

weitere Artikel:
  • Schwäbische Zeitung: Viele Skandälchen - Kommentar Leutkirch (ots) - Na ja, könnte man sagen: Bei den Milliardenbeträgen, mit denen deutsche Politiker derzeit jonglieren, kommt es auf die paar Millionen, die da in Baden-Württemberg verplempert wurden, nicht mehr an. Aber es ist ähnlich wie beim Kleinvieh, das ja bekanntlich auch Mist macht: Viele Skandälchen ergeben dann unter dem Strich doch einen Skandal. Es wäre mal interessant aufzulisten, welche Summe für irrwitzige und/oder überteuerte Projekte in einem Zeitraum von 20 Jahren verschleudert worden sind. Leider kann die mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Realität schlägt Religion - Leitartikel Leutkirch (ots) - Natürlich ist der Tod von Gaddafi eine Weltnachricht. Der libysche Despot war einer der Lieblinge der Zyniker-Gilde. Wem sonst war es zu Lebzeiten vergönnt, vom Terroristen zum guten Freund zu mutieren? Am Ende wurde der Vertraute wieder gejagt, und dann fiel den Häschern auch plötzlich ein, mit was für einem schlimmen Gesellen man doch Jahre zuvor blendende Geschäfte gemacht hatte. Als die Öl-Millionen sprudelten, waren die Terroropfer Geschichte. Als der innerlibysche Widerstand gegen den Diktator wuchs, die Anzeichen mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Die Welt kann aufatmen Zum Tod des libyschen Diktators Gaddafi Cottbus (ots) - Auf diese Nachricht haben die Libyer lange gewartet: Muammar al Gaddafi, der langjährige Tyrann von Tripolis, ist offenbar tot. Auch wenn der Ex-Diktator die Macht in seinem Wüstenreich schon vor Monaten verloren hatte, sorgte die Ungewissheit über seinen Aufenthaltsort, über seine möglichen Terrorpläne, noch immer für Unruhe. Jetzt können Libyen und die Welt aufatmen. Nach 42 Jahren eisenharter Unterdrückung ist das Land von seinem schlimmsten Feind endgültig befreit. Auch der Krieg, der noch in Gaddafis letzter Hochburg, mehr...

  • Rheinische Post: EU-Kommissarin warnt vor Scheitern der Euro-Krisen-Bemühungen Düsseldorf (ots) - Angesichts des deutsch-französischen Streits über den Ausbau des Euro-Rettungsschirm hat die EU-Kommission vor einem Scheitern der anstehenden Krisengipfel gewarnt. "Der große Wurf muss jetzt gelingen. Europa braucht Führungsstärke sowie entschlossenes Handeln, um Vertrauen und Glaubwürdigkeit wiederzugewinnen. Wir brauchen jetzt Einigkeit und ein umfassendes Konzept zur Stabilisierung Griechenlands sowie des Euro-Gebietes", sagte Viviane Reding, Vize-Präsidentin der EU-Exekutive der in Düsseldorf erscheinenden mehr...

  • Rheinische Post: Trittin verlangt Bundestagsbeschluss zum Euro-Kredithebel Düsseldorf (ots) - Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin hat einen Beschluss des gesamten Bundestags über den geplanten Kredithebel für den Euro-Rettungsschirm verlangt. "Wir sind verwundert darüber, dass die zentrale Frage, ob das Volumen des Rettungsfonds durch eine Hebelung vervielfacht werden soll, offensichtlich dem Deutschen Bundestag nicht vorgelegt wird", sagte Trittin der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). "Wie auch immer diese Hebelung aussieht, sie vergrößert das Risiko für Deutschland. Wir mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht