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Deutsche IR-Manager sehen skeptisch in die Zukunft / Aktuelle Ergebnisse des DIRK-Stimmungsbarometers

Geschrieben am 18-10-2011

Hamburg / Nürnberg (ots) - Das Geschäftsklima in Deutschland
befindet sich laut des DIRK-Stimmungsbarometers im Herbst auf einer
Abwärtskurve. Dennoch bleibt es noch deutlich über dem Niveau des
Jahres 2009, als im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise die
niedrigsten Werte überhaupt gemessen wurden. Außerdem wurde die
Arbeit von Ratingagenturen bewertet. In der Kritik stehen hier
insbesondere die fehlende Transparenz und Neutralität.

Das DIRK-Stimmungsbarometer zeigt im Herbst eine Abkühlung des
Geschäftsklimas in Deutschland. Im Auftrag des Deutschen Investor
Relations Verbands (DIRK) befragt die GfK zweimal im Jahr
Investor-Relations-Manager börsennotierter Unternehmen in Deutschland
zu deren Einschätzung von der aktuellen und zukünftigen Lage ihrer
Unternehmen. Die daraus gebildeten Indikatoren stellen die Differenz
zwischen positiven und negativen Antworten dar.

Sowohl die aktuelle Situation als auch die wirtschaftlichen
Aussichten werden zunehmend skeptisch gesehen. Insgesamt 19 Prozent
der IR-Experten gehen davon aus, dass für ihre Unternehmen die
derzeitige Situation schlechter als vor einem halben Jahr ist. In der
Frühjahrsumfrage sagten dies lediglich 8 Prozent. Eine weitere
Abwärtsentwicklung in den kommenden Monaten erwarten 21 Prozent,
knapp die Hälfte bewertet die zukünftige Situation als stabil. Mit
Blick auf die derzeitige wirtschaftliche Lage geht der
DIRKStimmungsindikator, der die aktuelle Unternehmenslage der
börsennotierten Gesellschaften abbildet, weiter zurück. Der Indikator
befindet sich seit einem Jahr im Abschwung und beträgt momentan 17
Punkte. Das entspricht einem Rückgang von 37 Punkten im Vergleich zur
Herbst-Umfrage im vergangenen Jahr. Damit liegt der Indikator aber
immer noch deutlich über den Tiefstwerten aus dem Frühjahr 2009, als
der Wert bei -50 Punkten lag. Der zweite Indikator zur Einschätzung
der Zukunftsaussichten für das eigene Unternehmen fällt ebenfalls
stark. Im Herbst ist der Wert auf 8 Punkte zurückgegangen und liegt
damit deutlich unter der 50-Punkte-Marke der vergangenen drei
Umfragen.

Unternehmen hoffen auf Vorteile im Markt durch Kreditratings

Das Sonderthema in der Herbst-Umfrage behandelt die Einstellung zu
Kreditratingagenturen, welche Bedeutung ihnen zugemessen wird und zu
Verbesserungsmöglichkeiten. Von den befragten Unternehmen beauftragen
mehr als ein Drittel Ratingagenturen. Davon verfügen mehr als die
Hälften über zwei und fast ein Drittel über drei oder mehr
Bewertungen. Vor allem DAX-Unternehmen nutzen das Kreditrating, knapp
80 Prozent von ihnen sind geratet. Erwartungsgemäß dominieren die
großen drei Ratingagenturen Standard & Poor's, Moodys und Fitch den
Markt in Deutschland. Die wichtigsten Gründe für die Beauftragung
einer Kreditratingagentur sind verbesserte
Refinanzierungsbedingungen, Verbreiterung der Investorenbasis und ein
gesteigertes Ansehen im Kapitalmarkt. Die Unternehmen, die sich gegen
ein Kreditrating entscheiden, führen hohe Kosten an oder sehen keinen
aktuellen Anlass hierfür. Soll allerdings eine Anleihe platziert
werden, so ziehen es 60 Prozent der befragten IR-Manager in Betracht,
eine Ratingagentur zu beauftragen.

Kritik an fehlender Transparenz und Neutralität der
Ratingagenturen

Die IR-Manager beurteilen Ratingagenturen als einflussreiche und
teure Meinungsmacher, denen es an Transparenz und Neutralität
mangelt. Lediglich 20 Prozent bezeichnen die Agenturen als neutral
und knapp die Hälfte ist der Meinung, dass deren Bedeutung
überbewertet wird. Folgt man den Einschätzungen der IR-Manager, wird
sich die Bedeutung der Ratingagenturen ändern. 31 Prozent erwarten,
dass die Agenturen innerhalb der nächsten drei Jahre an Bedeutung
verlieren und nur rund 13 Prozent glauben, dass sie noch wichtiger
werden. Dementsprechend positiv wird die anhaltende Diskussion über
Ratingagenturen, deren Zukunft und die Schaffung einer europäischen
Agentur bewertet - mehr als 70 Prozent schätzen sowohl die Debatte
selbst als auch eine Veränderung der derzeitigen Situation als
wichtig ein. Lediglich 6 Prozent sind mit der aktuellen Situation
zufrieden. Gefragt nach der idealen Ratingagentur sprechen sich 40
Prozent für eine Stiftung als Rechtsform aus und über zwei Drittel
würden ein Modell bevorzugen, bei dem die Investoren für das Rating
bezahlen. Die Bewertungen selbst sollten weiterhin auf öffentlichen
und vertraulichen Informationen beruhen und mindestens alle sechs bis
zwölf Monate aktualisiert werden. Etwa 65 Prozent sehen die Ratings
als eine Dienstleistung an und fordern deshalb auch, dass die
Agenturen für ihre Aussagen haften sollten.

Zur Studie

Die Ergebnisse stammen aus dem DIRK-Stimmungsbarometer, für das
die GfK zweimal im Jahr mehr als 400 Investor-Relations Manager
börsennotierter Gesellschaften in Deutschland (seit 2005), in
Österreich und der Schweiz (seit 2006) befragt. Die Umfrage besteht
aus der Einschätzung der aktuellen und zukünftigen Lage des eigenen
Unternehmens sowie einem wechselnden Sonderthema, das diesmal
Kreditratingagenturen behandelte. Aus den Ergebnissen werden zwei
Indikatoren gebildet, die sich zum einen auf die aktuelle und zum
anderen auf die zukünftige Lage der Unternehmen beziehen. Sie stellen
jeweils die Differenz zwischen den positiven und negativen Antworten
dar und bewegen sich zwischen +100 und -100 Punkte. In Deutschland
haben 37 Prozent der DIRK-Mitglieder teilgenommen, was 47 Prozent
aller DAX-notierten Unternehmen entspricht.

Über den DIRK

Der Deutsche Investor Relations Verband (DIRK) ist der deutsche
Berufsverband für Investor Relations (IR) und Vertreter
kapitalmarktorientierter Unternehmen. Als Sprachrohr der
IR-Professionals vertritt der DIRK die Belange seiner Mitglieder
aktiv im Dialog mit den Interessengruppen und Institutionen des
Kapitalmarkts, der Politik und der Öffentlichkeit. Seinen Mitgliedern
bietet der Verband aktive fachliche Unterstützung und fördert den
regelmäßigen Austausch untereinander sowie mit IR-Fachleuten aus
aller Welt. Darüber hinaus fördert er die Entwicklung des
Berufsstandes und setzt mit seinen über 330 Mitgliedern
Qualitätsstandards für Finanzkommunikation. Weitere Informationen
unter www.dirk.org .

Zur GfK Gruppe

Die GfK Gruppe bietet das grundlegende Wissen, das Industrie,
Handel, Dienstleistungsunternehmen und Medien benötigen, um
Marktentscheidungen zu treffen. Ihr umfassendes Angebot beinhaltet
Informations- und Beratungsservices in den drei Sektoren Custom
Research, Retail and Technology und Media. Weltweit ist die Nummer 4
der Marktforschungsunternehmen in mehr als 100 Ländern aktiv und
beschäftigt über 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr
2010 betrug der Umsatz der GfK Gruppe 1,29 Milliarden Euro. Weitere
Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com .



Pressekontakt:
V.i.S.d.P.
GfK SE, Corporate Communications
Bernhard Wolf
Nordwestring 101
90419 Nürnberg
Tel.: +49 911 395-2012
Fax: +49 911 395-4075
investor.relations@gfk.com

Christa Scholl
Geschäftsführerin DIRK e.V.
Tel.: +49 40 4136 3960
info@dirk.org


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