(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Treuhand für Griechenland - Leitartikel

Geschrieben am 14-10-2011

Leutkirch (ots) - Um Griechenland, den Euro und die Banken steht
es schlimmer, als die Bundeskanzlerin zugibt. In Wahrheit sind die
Griechen pleite. In Wirklichkeit leihen sich argwöhnische Banken
untereinander kein Geld mehr. Und tatsächlich schaffen viele
verunsicherte Privatanleger ihr Erspartes heraus aus der Euro-Zone.
An der Zuspitzung der Schuldenkrise haben Bundeskanzlerin Merkel und
Frankreichs Präsident Sarkozy gehörigen Anteil. Zu lange gaukelten
sie den Bürgern vor, sie hätten die Lage im Griff. Zu oft brachen sie
eigene Versprechen - oder ließen sich von Spekulanten dazu treiben,
Rettungspaket um Rettungspaket nachzuschieben. Sie haben die Börsen
verwirrt, die Bürger verunsichert und viel Zeit vergeudet. Nach
vielen vergeblichen Rettungsrunden scheint es nun, als würde Merkel
zum Befreiungsschlag ausholen. Sie nimmt endlich die Führungsrolle
an, die ihr viele Menschen im In- und Ausland zuschreiben. In
geheimen Runden haben Finanzfachleute und Unternehmensberater im
Auftrag der Kanzlerin durchgerechnet, wie Griechenland zu retten
wäre. Eine der spannendsten Ideen: Das Land könnte nach dem Vorbild
der Ex-DDR saniert werden. Die Griechen würden Staatsbesitz wie
Häfen, Stromkonzerne und Autobahnen an eine Treuhand übertragen. Die
EU würde den Griechen diese Gesellschaft abkaufen, Sanierer entsenden
und die Staatsunternehmen fit für den Wettbewerb machen. Anschließend
könnten die Firmen mit hohem Gewinn verkauft werden. Durch den
Verkauf von Staatsbesitz ließen sich nicht nur schlagartig
griechische Schulden in Milliardenhöhe begleichen, ohne dass Athen
einen Offenbarungseid leisten müsste. Auch ein Aufbauprogramm für die
marode Wirtschaft wäre finanzierbar. Dies ist eine pragmatische
Lösung ganz nach dem Geschmack der kühl kalkulierenden Kanzlerin.
Zugleich würde Merkel eine Botschaft senden an alle Schuldensünder
und Spekulanten: Wer sich übernimmt, haftet mit seinem Vermögen.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

357942

weitere Artikel:
  • Schwäbische Zeitung: Flughafen wird zur SPD-Falle - Kommentar Leutkirch (ots) - Christian Ude macht es immer schlimmer. Die Art, in der Münchens Oberbürgermeister mit dem Widerstand gegen eine dritte Startbahn für den Münchner Flughafen umgeht, ist nicht klug für einen, der Ministerpräsident in Bayern werden will. Ude verkennt nicht nur, dass die Airport-Anlieger aus gutem Grund um ihre Heimat fürchten, die jetzt schon unter massiven Flughafen-Problemen wie einem überhitzten Wohnungsmarkt leidet. Er übersieht auch, dass die Bürger empfindlich geworden sind, wenn es um Milliarden geht. Und mehr...

  • Westfalenpost: Ein Armutszeugnis nicht nur für Politiker Auch deutsche Kinder leiden Hunger Hagen (ots) - Von Rudi Pistilli Immer mehr Kinder drücken in Deutschland mit leerem Magen die Schulbank. Das bestätigt der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte mit Hinweis auf zwei Millionen Betroffene, die unter Mangelernährung leiden. Die reflexartige Ausrede, dass es nicht am fehlenden Geld, sondern am allseits beliebten Fast Food liegt, wird in Zukunft - hoffentlich - nicht mehr das Gewissen beruhigen. Die finanziellen und gesellschaftlichen Aspekte sind ausschlaggebend! Angesichts der niedrigen Leistungsbezüge mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar: Gute Argumente Regensburg (ots) - Die Wunschliste, die die ostbayerischen Vertreter beim 7. Zukunftsforum an den Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch richteten, war zwar lang - aber sie war gut begründet. Mit dem Gutachten zu den MINT-Fächern haben Stadt und Hochschulen konkrete Zahlen vorliegen, die für einen Ausbau der entsprechenden Studiengänge sprechen. Mit dem stellvertretenden Krones-Vorstandsvorsitzenden Hans-Jürgen Thaus und dem AVL-Geschäftsführer Wolfgang Schelter unterstrichen zwei Vertreter der regionalen Wirtschaft die Bedeutung mehr...

  • Rheinische Post: EU-Haushaltskommissar fordert mehr Macht für Brüssel Düsseldorf (ots) - Im Streit um die richtigen Lehren aus der Schuldenkrise fordert EU-Haushalts-Kommissar Janusz Lewandowski mehr Macht für die Brüsseler Exekutive. "Die Kommission muss mehr Durchgriffsrechte auf die Nationalstaaten in der Finanz- und Haushaltspolitik bekommen", sagte der Pole der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post (Samstagausgabe). Er kritisierte die deutsch-französischen Pläne für eine Wirtschaftsregierung der Euro-Staaten scharf. "Solche Parallel-Strukturen sind unnötig und drohen Europa zu spalten." mehr...

  • Rheinische Post: Grünen-Chef fordert Schuldenbremse für Banken Düsseldorf (ots) - Der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, hat im Streit um staatliche Bankenrettungsmaßnahmen eine Schuldenbremse für Banken und eine Verkleinerung der Institute gefordert. "Der Finanzmarkt muss schlichtweg unaufgeregter werden, und dazu gehört, dass Banken nicht mehr ,too big too fail' sein dürfen", sagte Özdemir der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Die systemrelevanten Banken hätten Anreize, noch mehr Risiken einzugehen, da im Notfall der Staat mit Steuergeld einspringe. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht