(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Iran

Geschrieben am 14-10-2011

Bielefeld (ots) - Viel ist es nicht, was da an konkreten Details
über das Mordkomplott in Washington ans Tageslicht kommt. Ein Mann
wurde verhaftet, der einem verdeckten Ermittler Geld gezahlt hatte,
damit dieser den saudischen Botschafter töte. Mehr Plan gab es nicht.
Dennoch geht Washington in einer Art Eskalationsprozess dazu über,
den Iran als Terrorstaat der Weltöffentlichkeit vorzuführen. Es ist
eine künstlich erzeugte mediale Aufregung. Sie lässt darauf
schließen, dass es der Regierung Obama um mehr geht. Die iranische
Bombe ist im Visier. Dafür gibt es Anlass genug. Nach Informationen
westlicher Geheimdienste haben die Iraner ihre Anlagen zur
Anreicherung von Uran in eine unterirdische Basis namens Fordow, in
der Nähe der Stadt Quom verlegt. Außerdem haben sie Sprengköpfe für
Raketen entwickelt, die auch nuklear bestückt werden können. Das war
für Experten relativ leicht an Raketen- und Sprengkopfversuchen
während der letzten Monate zu erkennen. Nun wird vermutet, dass in
den unterirdischen Anlagen von Fordow mit neuen Zentrifugen die
Anreicherung auf 20 Prozent getrieben wird. Diese Anreicherungsphase
ist der technologisch komplizierteste Teil des
Anreicherungsprozesses. Von da auf 80 oder 90 Prozent zu kommen ist
dagegen leicht. Diese letzte Phase würde nach Ansicht der Experten
drei bis sechs Monate in Anspruch nehmen. Offensichtlich verfügen die
Dienste auch über Maulwürfe in den Reihen der Iraner, denn sie haben
relativ genaue Angaben über die Zentrifugen. Demnach handelt es sich
um neue und stärkere Anlagen, die die Iraner zum Teil selbst oder mit
Hilfe von Ingenieuren aus Pakistan und Nordkorea entwickelt haben.
Auch bei der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien ist man über
die jüngste Entwicklung des seit Jahren andauernden Nuklearstreits
mit dem Iran stark beunruhigt. Vor allem der britische Botschafter
Simon Smith schlägt Alarm. Die umfassenden Aktivitäten Teherans auf
dem Nuklearsektor entbehrten jeder wirtschaftlichen oder
kommerziellen Logik. Man brauche die Atomenergie schlicht nicht - es
sei denn für militärische Zwecke. Das gebe Anlass zu großer Sorge.
Auch seien die diversen Ultimaten, die die Europäer und Amerikaner
dem Iran gestellt hatten, folgenlos verstrichen. In der Tat, hätte
man sie umgesetzt und Sanktionen ergriffen, hätte es eine Chance zu
einer friedlichen Einigung gegeben. Jetzt fehlt angesichts der
nuklearen Fortschritte im Iran die Zeit dafür, so dass eine
militärische Option wieder ins Blickfeld rückt. Genau dafür braucht
man eine mediale Aufhitzung, eine Eskalation, die nachher jede
militärische Operation als gerechtfertigt erscheinen lässt. Die
Saudis und andere arabische Staaten wären sofort bereit, logistisch
beizustehen. Schließlich sind sie unmittelbar gefährdet. Aber auch
andere Staaten liegen im Radius der iranischen Raketen, zum Beispiel
Paris, Rom und auch Berlin. Das ist eine neue Dimension des Terrors.
Sie lohnt die Aufregung.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

357926

weitere Artikel:
  • Westfalenpost: Die Kirche im Dorf lassen Die Deutsche Bank steht glänzend da Von Stefan Pohl Hagen (ots) - Nein, die Deutsche Bank steht nicht vor dem Ruin, ihr Vorstandschef Josef Ackermann hat keine schwer wiegenden Fehler gemacht. Im Gegenteil: Mit dem Abbau von Belastungen durch Papiere von Euro-Problemstaaten von 12 auf knapp 4 Milliarden Euro in seinem Haus hat er Weitblick bewiesen und zudem die Deutsche Bank halbwegs ungeschoren durch die Finanzkrise geführt. Es geht also nicht um Leben und Tod, sondern nur um eine mögliche Herabstufung des Ratings. Aber für manche Leute ist letzteres schlimmer. Lassen wir die Kirche mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Steuersünder-CD Bielefeld (ots) - Nach Liechtenstein und der Schweiz entpuppt sich jetzt Luxemburg als Schwarzgeld-Paradies - ausgerechnet das Heimatland des Vorsitzenden der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker. Nicht zuletzt weil der Vorzeige-Ministerpräsident gerade mit Milliardenbeträgen den Euro zu retten versucht, ist der deutsche Fiskus auf jeder Euro im Staatssäckel dringend angewiesen. Eine Steuer-CD zu kaufen, ist das gute Recht des deutschen Staates. Das hat das Bundesverfassungsgericht im vergangenen Jahr bestätigt. Diese Entscheidung hat mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar: Hehler und Stehler Regensburg (ots) - Die Skrupel, ob der Staat illegal beschaffte Bankdaten kaufen und auswerten darf, sind ausgeräumt. Dass der Staat von geschäftstüchtigen Informanten CDs aufkauft, auf denen sie illegal kopierte Angaben über mutmaßliche Steuerhinterzieher anbieten, ist zwar nicht besonders fein, doch nicht illegal. Selbst die FDP wettert inzwischen nicht mehr, dass sich der Staat nicht zum Hehler machen dürfe. In diesen brisanten Fällen von Steuerhinterziehung verfahren die Finanzminister und -behörden nach dem schlichten Motto: mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Steuersünder / Steuerabkommen Osnabrück (ots) - Die zweitbeste Lösung 250 Milliarden Euro Schwarzgeld sollen deutsche Anleger in der Schweiz, in Luxemburg und Liechtenstein versteckt haben. Hunderte Steuermillionen konnte sich der Fiskus durch den Erwerb entwendeter Dateien mit den Namen deutscher Bankkunden zurückholen. Auch die drei Millionen Euro für die neueste Steuersünder-CD aus Luxemburg sind rechnerisch gut investiert, spülen sie dem Staat doch ein Vielfaches in die Kasse. Dennoch ist der Kauf illegal beschaffter Dateien im Kampf gegen die Steuerflucht mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Ernährungsdebatte Osnabrück (ots) - Beschämend Endlich kommt Bewegung in die Ernährungsdebatte. Der Film "Taste the Waste" rüttelt die Menschen auf, Mülltaucher ernten Beifall in Talkshows, Verbraucherministerin Aigner lässt ermitteln, wie viele Tonnen Lebensmittel die Bürger wegwerfen, ihr Kollege Niebel gründet eine Task Force, um die Bekämpfung des Hungers besser zu koordinieren. Offenbar ist die Erkenntnis gewachsen, dass es so nicht mehr weitergehen darf. Gut so. Einem Hungernden könnte wohl niemand erklären, warum mehr als genügend mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht